Am Migräne- und Kopfschmerzzentrum der Schmerzklinik Kiel haben wir für die Betreuung von Patienten mit schweren therapieresistenten Verlaufsformen von Migräne und anderen chronischen Schmerzerkrankungen eine Schwerpunktsprechstunde eingeführt, bei denen zur Behandlung die occipitale Nervenstimulation (ONS) oder andere Verfahren der Neuromodulation notwendig wurden.
(firmenpresse) - Am Migräne- und Kopfschmerzzentrum der Schmerzklinik Kiel haben wir für die Betreuung von Patienten mit schweren therapieresistenten Verlaufsformen von Migräne und anderen chronischen Schmerzerkrankungen eine Schwerpunktsprechstunde eingeführt, bei denen zur Behandlung die occipitale Nervenstimulation (ONS) oder andere Verfahren der Neuromodulation notwendig wurden. Je nach individueller Erfordernis kann ambulant oder stationär eine Nachprogrammierung eines implantierten Neurostimulators zur peripheren Nervenstimulation erfolgen. Experten der Schmerzklinik Kiel haben eine spezielle Zertifizierung zur Bedienung und Neuprogrammierung von Neurostimulationssystemen. Ziel ist, eine optimale individuelle Wirkung des Neurostimulationssystems zu gewährleisten. Die Patienten erhalten dazu eine Serie von verschiedenen Parameterkombinationen ärztlich individuell programmiert. Dabei wird die Lage der Elektroden, als auch die jeweilige individuelle anatomische Besonderheit bei den Patienten berücksichtigt. Die individuellen sensorischen Aspekte der Stimulation müssen bestimmt und für eine optimale Stimulationswirkung individuell eingestellt und aufgezeichnet werden. Erfahrungsgemäß muss während des postoperativen Verlaufes nach Neuimplantation des Neurostimulationssystems im Einzelfall eine Neuprogrammierung erfolgen, um die Parameter an den Behandlungsverlauf anzupassen. Zur Durchführung der Nachprogrammierung kann direkt ein Termin im Rahmen der Schwerpunktsprechstunde Neuromodulation über die Telefonnummer 0431-20099400 telefonisch vereinbart werden.
Für die besonders schwer betroffenen Patienten mit chronischer Migräne und anderen schweren chronischen Schmerzen gibt es nur wenige wirksame Therapieoptionen. Standardtherapieverfahren sind in der Regel ohne nachhaltige Wirksamkeit. In neuester Zeit rücken nun Möglichkeiten der peripheren Nervenstimulation (PNS) als Behandlungsmöglichkeit in den Fokus. Die periphere Nervenstimulation ist eine spezielle Anwendung der Neuromodulation. Eine erfolgreiche Anwendung ist möglich bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Arm- und Beinschmerzen. Durch den zunehmenden Fortschritt der Mikroelektronik ist es möglich, ein schrittmacherähnliches Gerät unter die Haut zu implantieren und damit eine kontinuierliche Neuromodulation zu ermöglichen. Das Gerät hat etwa die Größe einer Streichholzschachtel. Die Implantation des Neurostimulators erfolgt in Kooperation mit den Kliniken für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Die Indikationsstellung, Vor- und Nachbetreuung, Programmierung sowie Verlaufs- und Erfolgskontrolle erfolgt durch Experten der Schmerzklinik Kiel.
Zur Behandlung der chronischen Migräne kann ein spezielles wieder aufladbares System implantiert werden, ein Batteriewechsel entfällt damit. Der Stimulator sendet elektrische Signale an den sich direkt unter der Nackenhaut befindlichen Occipitalis-Nerven (ON). Aufgrund dieser besonderen Lokalisation wird die Behandlungsmöglichkeit auch Occipitalis-Nervenstimulation (ONS) genannt. Die Wirkungsweise der Occipitalis-Nervenstimulation wird durch Veränderungen der elektrischen Regulation im Hirnstamm erklärt. Das Muster der Schmerzsignale wird durch die kontinuierliche Stimulation moduliert und überdeckt. Die ständige Überempfindlichkeit im Nervensystem wird ausgeglichen und reduziert. Die Funktion des Neurostimulator-Systems und die periphere Nervenstimulation sind mit denen des Herzschrittmachers zu vergleichen. Es wird angenommen, dass durch die Neuromodulation die körpereigene Schmerzabwehr aktiviert und stabilisiert wird und somit auf natürlichem Wege die Empfindlichkeit für Schmerzsignale reduziert werden kann.
Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung neue Wege in der Schmerztherapie.
Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und Kopfschmerzerkrankungen, Schmerzerkrankungen der Muskulatur und des Bewegungsapparates, Schmerzen bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und Schmerzen bei Unfallschäden und bei Nervenverletzungen.
Ziel unserer Klinik ist es, das gesamte Wissen, das international für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar den Patienten zukommen zu lassen und dabei hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Daneben gilt unsere Aufmerksamkeit der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern
Die Konzeption der Schmerzklinik Kiel hat moderne Entwicklungen in der Medizin vorausgenommen, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um die Patienten mit zeitgemäßen wissenschaftlichen Methoden Hand in Hand zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung ist eng aufeinander abgestimmt.
Mit der Umsetzung des Konzeptes bietet die Schmerzklinik Kiel eine speziell auf Patienten mit chronischen Schmerzen ausgerichtete koordinierte ambulante und stationäre neurologisch-verhaltensmedizinische Behandlung an.