(ots) - Anlässlich der bevorstehenden
Weltgesundheitsversammlung (WHA; 20.-28.Mai) in Genf fordert die
Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico
international die deutsche Bundesregierung auf, ihren Pflichtbeitrag
für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich zu erhöhen. Diese
zweckungebundenen Beiträge sind die Voraussetzung für eine
unabhängige und demokratische WHO, die frei von kommerziellen
Interessen ist.
Den Großteil des WHO-Budgets machen mittlerweile freiwillige,
zweckgebundene Beiträge aus. Diese Geldgeber, ob einzelne
Mitgliedsstaaten oder private Wohltätigkeitsorganisationen wie die
Bill and Melinda Gates Foundation, konnten so in den letzten Jahren
massiv an Einfluss gewinnen und die Programme der WHO in ihrem
Interesse gestalten.
Mit dem in Genf geplanten Finanzierungsdialog wird diesen
Geldgebern noch mehr Einfluss gegeben und der demokratische Prozess
ad absurdum geführt.
"Die Mitgliedsstaaten werden in Genf darüber zu entscheiden haben,
ob die WHO wieder stärker dem Menschenrecht auf Gesundheit
verpflichtet wird oder zu einem Forum privater Business-Interessen
verkommt. Eine starke, demokratische WHO ist enorm wichtig in einer
zunehmend globalisierten Welt, in der weiterhin extreme
Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung herrschen", so
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer.
Seit Jahrzehnten verfolgt medico international die Politik der WHO
intensiv. Mit der Unterstützung des Projekts "WHO-Watchers" fördert
medico die kritische Beobachtung der jährlichen WHA durch Aktivisten
des "People's Health Movement", einem globalen Netzwerk von
kritischen Gesundheitsorganisationen und Wissenschaftlern.
Für Nachfragen und Interviews von der WHA in Genf wenden Sie sich
bitte an:
Bernd Eichner, medico-Pressereferent:
069/94438-45 oder eichner(at)medico.de