PresseKat - Genitalverstümmelung an Mädchen: Bundesärztekammer boykottiert wirksame Maßnahmen und setzt zur

Genitalverstümmelung an Mädchen: Bundesärztekammer boykottiert wirksame Maßnahmen und setzt zur Ablenkung auf populistische Aktionen

ID: 876393

(firmenpresse) - Hamburg, den 22.05.2013. Vor zwei Monaten ließ die Bundesärztekammer über ihren Menschenrechtsbeauftragten Dr. Ulrich Clever erklären, sie unterstütze die Aufnahme der weiblichen Genitalverstümmelung in den medizinischen Diagnoseschlüssel (ICD 10). Erst dann, so suggerierte Clever, “können Ärzte endlich eine klare diagnostische und damit auch therapeutische Zuordnung treffen“ und es würde “klargestellt, dass die Krankenkassen notwendige Behandlungen für die betroffenen Frauen ausnahmslos übernehmen“.

Die Bundesärztekammer will sich damit einer im Jahr 2011 gestarteten Aktion des Vereins Terre des Femmes e.V. anschließen, die bereits damals kritisiert wurde: Denn schon zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich die Verletzung der Genitalverstümmelung problemlos erfassen, verschlüsseln und behandeln – und zwar mit der ICD-Nummer S38.2 – “traumatische Amputation der äußeren Genitalorgane“.
Daher hatte 2011 auch der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, die haltlosen Vorwürfe zurückgewiesen, die Verstümmelungsopfer müssten für Behandlungskosten selbst aufkommen und bestätigte, die Behandlung medizinischer Schäden durch Genitalverstümmelung einschließlich notwendiger Psychotherapien werden selbstverständlich von den Kassen bezahlt.

Vor dem Hintergrund dieser Fakten überrascht es kaum, dass die Bundesärztekammer auch nach zwei Monaten keine Antworten und Belege geben kann auf die Fragen der TaskForce,

a.)wie oft welche notwendigen Behandlungen von welchen Krankenkassen nicht übernommen wurden und
b.)aus welchem Grund der ICD-Code S38.2 für eine klare diagnostische Zuordnung der Genitalverstümmelung ungeeignet sei.

Die Aktion steht mithin für reinen Populismus und zeigt einmal mehr, wie weit die Bundesärztekammer von einem ernstzunehmenden Engagement gegen Genitalverstümmelung entfernt ist, zumal sie die wirklich notwendigen und wirksamen Maßnahmen – wie z.B. ärztliche Meldepflicht bei drohender oder diagnostizierter Genitalverstümmelung bei minderjährigen Mädchen – seit Jahren mit Vehemenz boykottiert.





„In Spanien wurden Ende letzten Jahres Verstümmelungstäter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und derzeit steht in Barcelona ein weiteres Ehepaar vor Gericht, das seine Töchter genitalverstümmeln ließ. Es muss dafür mit sieben Jahren Haft rechnen. Diese Verfahren wurden nur möglich, weil Ärzte „zufällig“ die Verletzungen der Kinder bei Routineuntersuchungen feststellten und an die Strafverfolgungsbehörden meldeten. In Deutschland ist das bislang unmöglich, weil die Ärzteschaft an die Schweigepflicht gebunden ist – und insbesondere die Bundesärztekammer setzt sich dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt“ erklärt Ines Laufer, Vorstandsvorsitzende der TaskForce.

Daher muss sich die Bundesärztekammer - auch wenn dahingestellt bliebe, ob die Aufnahme von weiblicher Genitalverstümmelung als eigenständigen Code in den Diagnoseschlüssel als sinnvoll zu erachten sei oder nicht - den Vorwurf gefallen lassen, mit dieser populistischen Aktion lediglich von ihrem Unwillen ablenken zu wollen, sich wirksam für den Schutz in Deutschland lebender Mädchen vor der Gewalt der Genitalverstümmelung einzusetzen.

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die Kinderrechtsorganisation TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung wurde 2007 als bundesweites Netzwerk gegründet und ist heute eine von verschiedenen Ministerkonferenzen der Länder anerkannte Fachorganisation, wenn es um die Bereitstellung von Informationen zum Thema „Genitalverstümmelung“ und Einzelberatung geht.
Ziel der Arbeit ist u.a. der umfassende Schutz der minderjährigen Mädchen, die in Deutschland von Genitalverstümmelung bedroht sind. Seit ihrer Gründung initiierte und begleitete die TaskForce mehrere Gerichtsverfahren, die den Schutz von Mädchen vor dieser Gewalt zum Gegenstand hatten.



Leseranfragen:

siehe Pressekontakt



PresseKontakt / Agentur:

TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V.
PF 30 42 70
20325 Hamburg

Kontakt: Ines Laufer, Geschäftsführerin
Tel.: 01803 – 767 346 (9 ct/min aus dem deutschen Festnetz, max. 42 ct/min aus den Mobilfunknetzen)
eMail: info(at)taskforcefgm.de
WebSeite: www.taskforcefgm.de



drucken  als PDF  an Freund senden  Mit der Spargeldiät zum Wunschgewicht Saucenmanufaktur Hot Mamas sponsert
Bereitgestellt von Benutzer: TaskForceFGM
Datum: 22.05.2013 - 20:49 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 876393
Anzahl Zeichen: 3269

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Ines Laufer
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Gesundheitswesen - Medizin


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 22.05.2013

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Genitalverstümmelung an Mädchen: Bundesärztekammer boykottiert wirksame Maßnahmen und setzt zur Ablenkung auf populistische Aktionen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V.