(ots) - Bei den Vorbereitungen auf den einheitlichen
europäischen Zahlungsverkehrsraum (SEPA) liegen Banken und
Versicherungsunternehmen weit hinter den selbst gesteckten Zeitplänen
zurück. 80 Prozent der SEPA-Projektaktivitäten sollten eigentlich
schon umgesetzt sein. Die Finanzunternehmen sind jedoch noch um 26
Prozentpunkte von diesem Etappenziel entfernt. Damit klafft die
Schere im Vergleich zur PPI-Befragung vor sechs Monaten deutlich
auseinander. Denn damals lagen die Soll- und Istwerte noch dicht
beieinander. Ãœberraschenderweise bleiben die Finanzunternehmen
dennoch optimistisch. Das ist das Ergebnis der dritten PPI-Umfrage
zum SEPA-Readiness-Index. Der SEPA-Readiness-Index fasst in einer
Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzunternehmen bei der
SEPA-Einführung sind.
Banken schätzen sich selbst bezüglich ihrer SEPA-Umstellung trotz
erheblicher Verzögerungen durchaus erfolgreich ein. Denn seit der
letzten Umfrage im November 2012 haben sie bei der Einführung der
Mandatsverwaltung - dem zeitaufwändigsten Prozess der SEPA-Umstellung
- relativ große Fortschritte erzielt. Das ergibt die dritte Umfrage
der PPI AG zum SEPA-Readiness-Index, die im April 2013 unter 30
Kreditinstituten und 30 Versicherungen durchgeführt wurde. Befanden
sich vor sechs Monaten noch 60 Prozent aller befragten
Kreditinstitute in der Konzeptphase, sind es jetzt nur noch halb so
viele. "Das heißt aber auch, dass 30 Prozent der Banken gerade erst
angefangen haben, sich mit der Mandatsverwaltung zu beschäftigen",
sagt Dr. Hubertus von Poser, Experte für Zahlungsverkehr beim
Beratungshaus PPI AG. Und die Zeit bis zum Stichtag wird sehr knapp.
Zum 1. Februar 2014 müssen alle Projekte zur SEPA-Einführung
europaweit abgeschlossen sein.
Dennoch sind Banken zuversichtlicher als je zuvor bei ihrer
Zeitplanung: Nur noch sieben Prozent der Kreditinstitute rechnen
damit, ihr Zeitbudget bis zum SEPA-Starttermin im Februar 2014 nicht
einhalten zu können. Vor sechs Monaten waren noch 20 Prozent der
Befragten pessimistisch. Aktuell geht knapp die Hälfte der Banken
sogar davon aus, schon bis Ende November alle SEPA-Projektaktivitäten
abgeschlossen zu haben. 40 Prozent rechnen damit, bis zum Ende dieses
Jahres fertig zu werden. 13 Prozent vermuten, noch bis zum Stichtag
mit der Umstellung beschäftigt zu sein. Die Kreditinstitute sind auch
davon überzeugt, wesentlich weiter zu sein als
Versicherungsunternehmen. "Das ist nicht verwunderlich, schließlich
sind Versicherungen als klassischer Bankenfirmenkunde von deren
SEPA-Readiness abhängig", sagt SEPA-Experte von Poser.
Die SEPA-Readiness der Banken wird allerdings von den
Versicherungskunden stark angezweifelt. 67 Prozent geben an, dass die
Banken auf die SEPA-Umstellung ihrer Meinung nach nicht ausreichend
vorbereitet sind. Für sich selbst gehen fast 90 Prozent der
Versicherer davon aus, ihr Zeitbudget für die SEPA-Umstellung
einhalten zu können. Über die Hälfte der Versicherer schätzt, bis
Ende November alle SEPA-Projektaktivitäten erfüllt zu haben. 13
Prozent meinen, bis zum Ende des Jahres fertig zu sein. Allerdings
befürchtet auch mehr als ein Drittel der Versicherer erst zum
Stichtag alles abgeschlossen zu haben.
"Die Finanzunternehmen überschätzen den Stand ihrer
SEPA-Vorbereitungen enorm, insbesondere die Banken", meint
Zahlungsverkehrsspezialist von Poser. Denn wie die dritte PPI-Studie
zur SEPA-Readiness zeigt, haben die Unsicherheiten bei der Anwendung
der SEPA-Regularien in den Kreditinstituten im Laufe der vergangenen
sechs Monate um 17 Prozentpunkte zugenommen. Damals gingen die
Finanzunternehmen auch noch davon aus, dass sie im April 2013 weiter
sind als es aktuell der Fall ist. "Es ist nicht auszuschließen, dass
die Kombination aus falscher Selbsteinschätzung, hohem Zeitdruck und
zunehmender Unsicherheit gravierende Folgen für den SEPA-Start haben
wird", so SEPA-Experte von Poser.
Ãœber den "SEPA-Readiness-Index" Der SEPA-Readiness-Index der PPI
AG zeigt die Entwicklung der SEPA-Einführung in Deutschlands
Kreditinstituten und Versicherungen. Der Index wurde im April 2013
zum dritten Mal ermittelt. Die erste Befragung fand im August 2012
statt, die zweite im November 2012. In den Indexwert fließen der
aktuelle sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete
Umsetzungsstand ein. Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen
differenziert: Umstellung auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge,
Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf XML-Format sowie
Einführung der Mandatsverwaltung. Die Studie wurde erneut im Auftrag
der PPI AG unter SEPA-Verantwortlichen aus 30 Kreditinstituten und 30
Versicherungen erhoben.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit mehr als 25 Jahren an den
Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich
für die Finanzbranche tätig. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit
seinen 358 Mitarbeitern 42,4 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.
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