(ots) - 22 Jahre lang war die Befreiung deutscher Gefangener
aus der kommunistischen Diktatur von Nicolae Ceausescus ein
unbestrittenes politisches Ziel in Westdeutschland. Zwischen 1968 und
1989 erkaufte die Bundesrepublik etwa 230.000 Rumänien-Deutschen die
Freiheit und musste dafür mit der Securitate ins Geschäft kommen, dem
Geheimdienst des Diktators.
Es war der Jurist Heinz-Günter Hüsch, der unter den Regierungen
von Kurt Georg Kiesinger bis Helmut Kohl die Verhandlungen mit dem
Geheimdienst führte. Jedes Mal, wenn Hüsch wieder ein Abkommen mit
der Securitate verhandelt hatte, bildeten sich lange Schlangen vor
den Passämtern. In den Verträgen war detailliert geregelt, wie viele
Rumänien-Deutsche jeweils ausreisen durften und welche Summe die BRD
pro Person bezahlte.
Die humanitären "Freikäufe" erzeugten eine Auswanderungswelle, die
das Ende einer 800-jährigen Geschichte der Deutschen in Rumänien
markierte. Zwar gibt es heute noch siebenbürgisch-sächsische und
banat-schwäbische Dörfer in Rumänien, sie sind jedoch fast
menschenleer.
ARD-Korrespondentin Susanne Glass begleitet Hüsch bei seiner
Rückkehr nach Hermannstadt. Seit Beendigung seiner Mission hat der
ehemalige Unterhändler den historisch von siebenbürgischen Sachsen
besiedelten Ort nicht mehr besucht. Hüsch spricht offen über die
Details des Freikaufs. Sein damaliger Verhandlungspartner,
Securitate-Oberst Stelian Octavian Andronic, erläutert die rumänische
Sicht des Geschäfts.
Film von Susanne Glass, ARD-Studio Wien, PHOENIX 2013
Wiederholungen: 4. Juli 2013, 1.30 Uhr, 8.15 Uhr und 19.15 Uhr
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