(ots) - Den Medienpreis BOBBY der Bundesvereinigung
Lebenshilfe erhält in diesem Jahr das Team des "Tatort Münster" mit
der Schauspielerin ChrisTine Urspruch. Ausgezeichnet wird der
humorvolle Umgang des Krimi-Formats mit einem vermeintlichen Defizit.
Nicht zuletzt die pointierten und politisch unkorrekten
Wortwechsel zwischen der kleinwüchsigen Gerichtsmedizinerin Silke
Haller und ihrem Chef, Professor Karl-Friedrich Boerne (gespielt von
Jan Josef Liefers), tragen zum Erfolg der Krimi-Reihe bei, die seit
2002 vom WDR produziert wird. Behinderung und das Abweichen von der
DIN-Norm werden nicht als "Leidensthema" wahrgenommen, sondern als
Besonderheit, die Positives und Humor bergen kann.
Das zeigt insbesondere das eigenwillige Hauptfigurentrio mit den
Schauspielern ChrisTine Urspruch, Jan Josef Liefers und Axel Prahl
(als Kommissar Frank Thiel) seit mehr als 20 Tatort-Münster-Folgen.
O-Ton ChrisTine Urspruch, die übrigens als Zeichen ihres Umgangs mit
dem Thema "Groß und Klein" das T in ihrem Vornamen immer groß
schreibt: "Es kommt nicht darauf an, wie groß jemand ist. Ob jemand
der allgemeinen Norm entspricht oder einen Grad der Behinderung
erfüllt. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Ob man bereit für
Purzelbäume ist."
"Das ist im besten Sinne auch die Haltung der Lebenshilfe", sagt
die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt. "Wie Silke
Haller dem überspitzten Dünkel und der politischen Unkorrektheit
ihres Chefs, Prof. Boerne, entspannt und mit Witz begegnet, steht für
etwas, das sich in der Gesellschaft endlich positiv verändert:
Menschen, die 'anders' sind, wollen nicht das Ziel von Mitleid oder
Fürsorge sein, sondern sind selbstbewusst und in vielen Bereichen
leistungsfähig".
Der Preis wird im November in Köln verliehen.
Mit dem BOBBY, benannt nach Bobby Brederlow, einem Schauspieler
mit Down-Syndrom, würdigt die Lebenshilfe seit 1999 vorbildliches
Engagement für Menschen mit Behinderung, das geeignet ist,
aufzuklären und Vorurteile abzubauen.
Der Lebenshilfe-Preis wird zum 14. Mal verliehen; er ist nicht mit
einem Preisgeld verbunden. Bisher wurden mit der Bobby Brederlow
nachempfundenen Bronze-Skulptur unter anderen Günther Jauch, Alfred
Biolek, Guildo Horn und Willi Lemke, Urgestein des
Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und Sonderberater des
UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden,
ausgezeichnet.
Unterstützt wird der Medienpreis der Lebenshilfe auch in diesem
Jahr von der Versicherung im Raum der Kirchen:
Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge.
Pressekontakt:
Kerstin Heidecke
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
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