PresseKat - Unternehmensbefragung 2013: Investitionsgüternachfrage schwach, Finanzierungssituation stabil

Unternehmensbefragung 2013: Investitionsgüternachfrage schwach, Finanzierungssituation stabil

ID: 884411

(ots) -

- Leichte Verbesserung des Finanzierungsklimas gegenüber 2012
- Wachsender Anteil an Unternehmen mit sinkenden Umsatzrenditen
und bestenfalls stagnierenden Investitionen
- Unternehmer erwarten von Hausbanken vor allem zügige
Bereitstellung von Krediten und Ratingberatung

Die Finanzierungssituation der Unternehmen in Deutschland ist
ungeachtet der Krise in der Eurozone und der konjunkturellen
Unsicherheit weiterhin gut. Das Finanzierungsklima für die Firmen in
Deutschland hat sich in den vergangenen 12 Monaten insgesamt sogar
leicht verbessert. Allerdings schlägt sich die nachlassende
konjunkturelle Dynamik zunehmend auf die Finanzkennziffern und
Ratings der Unternehmen nieder. Bei einer weiter anhaltenden
Konjunkturschwäche könnten die Finanzierungsprobleme der Unternehmen
zunehmen. Dies sind die Kernergebnisse der Unternehmensbefragung
2013, die die KfW gemeinsam mit BDI, BGA, HDE, ZDH und anderen
führenden Wirtschaftsverbänden unter 3.600 Unternehmen durchgeführt
hat.

Das verbesserte Finanzierungsklima zeigt sich darin, dass der
Anteil der Unternehmen, der von gestiegenen Schwierigkeiten bei der
Kreditaufnahme berichtet, um 3 Prozentpunkte auf 22 % gesunken ist.
Gleichzeitig stieg der Anteil der Unternehmen, der Erleichterungen
bei der Kreditaufnahme wahrnimmt, um 1 Prozentpunkt auf 9 %. Dennoch
sind damit noch immer mehr Unternehmen bei der Kreditaufnahme mit
Erschwernissen konfrontiert als mit Erleichterungen.

Die schwache Konjunktur spiegelt sich in der Entwicklung der
Finanzkennziffern wider. Die Umsatzrenditen stagnieren: lediglich 31
% der befragten Unternehmen berichten noch von Verbesserungen, 28 %
von Verschlechterungen. In der Vorjahreserhebung betrugen die
entsprechenden Werte noch 43 bzw. 20 %. Die Eigenkapitalquoten
entwickelten sich mit einem Saldo von 29 Punkten gegenüber dem




Vorjahr zwar weiterhin positiv. Ein wichtiger Faktor hierfür sind
allerdings stagnierende Unternehmensinvestitionen, was langfristig
ungünstig für das Wachstumspotential ist.

All dies hat Folgen für die Ratingnoten der Unternehmen: Hatte
sich diese im Vorjahr noch spürbar verbessert, so lässt dieser Trend
nun deutlich nach. Insbesondere großen Unternehmen gelang es seltener
als im Vorjahr, ihre Ratingnote zu verbessern. Sollte sich diese
Entwicklung fortsetzen, können die Finanzierungsschwierigkeiten von
Unternehmen in den kommenden Monaten zunehmen.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Ulrich Schröder, sagte: "Die
Unternehmen in Deutschland sind stark und robust, aber nicht immun
gegen eine dauerhaft schwache Konjunktur. Die Warnsignale sind ernst
zu nehmen. Die Wachstumskräfte müssen gestärkt, das Investitionsklima
muss verbessert werden. Die KfW wird ihre subsidiäre Aufgabe bei der
Bereitstellung von langfristigen Investitionsfinanzierungen weiter
engagiert wahrnehmen."

Präsident des BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel
Dienstleistungen e. V., Anton F. Börner, sagte: "Mit ihrer stärkeren
Eigenkapitalbasis stehen die meisten Unternehmen heute in
Finanzierungsverhandlungen besser da. Allerdings brauchen sie auch
weiterhin verlässliche und berechenbare Finanzierungspartner, gerade
in der Langfristfinanzierung. Ohne Investitionen in
Zukunftstechnologien und Unternehmensinfrastruktur leidet die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Unternehmensfinanzierung
bietet also noch genügend Raum für Verbesserungen."

Der klassische Bankkredit bleibt für die Unternehmen weiterhin mit
Abstand das wichtigste Finanzierungsinstrument. Von ihrer Hausbank
erwarten sie daher in erster Linie die zügige Bereitstellung von
Krediten zu angemessenen Konditionen. 94 % der befragten Firmen
bezeichneten dies als wichtigste Dienstleistung ihrer Hausbanken. Ein
großer Teil der Unternehmen (56 %) legt auf eine schnelle
Kreditbearbeitung besonderen Wert. Der Bedeutung der Kreditversorgung
durch Banken entsprechend stellt die Beratung zur Ratingnote (70 %)
und zur Einbindung von Fördermitteln (60 %) die wichtigsten
Beratungsdienstleistungen dar. Nicht zuletzt erwarten mehr als vier
Fünftel der Unternehmen in ihrer Hausbank einen persönlichen und
gleichbleibenden Ansprechpartner.

Alternative Finanzierungsformen wie Leasing, Factoring, die
Ausgabe von Schuldscheindarlehen oder die Emission von Anleihen am
Kapitalmarkt spielen gegenüber der überragenden Bedeutung des Kredits
bei der breiten Maße der Unternehmen eine eher untergeordnete Rolle.
Allerdings ist das Interesse großer Unternehmen an der Begleitung bei
der Ausgabe von Schuldscheindarlehen und Anleihen gestiegen.

Die Studie "Unternehmensfinanzierung 2012:
Unternehmensfinanzierung trotz Eurokrise stabil" sowie alle
Unterlagen zur Pressekonferenz können unter
www.kfw.de/Unternehmensbefragung2013 im Bereich "Presse" abgerufen
werden.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Herr Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.Schweickhardt(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de


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Datum: 05.06.2013 - 11:00 Uhr
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