(ots) - Der MSV Duisburg muss die 2. Liga verlassen und
weiter unten neu anfangen. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass im
hiesigen Fußball doch nicht alles so glänzt, wie es die Euphorie ums
innerdeutsche Champions-League-Finale vermuten ließ. Viel wurde
zuletzt über eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im deutschen Fußball
diskutiert. Oben die Branchenführer, die Millionen aus TV und
Europapokal einsacken, unten die Kleinen, die um jeden Euro kämpfen.
Ob eine Umverteilung des Geldes wirklich der Königsweg ist, sei
dahingestellt. Wenn deutsche Spitzenteams in der Champions League
früh ausscheiden, würde das Geschrei von der anderen Seite kommen.
Der MSV Duisburg ist sowieso ein Sonderfall. Er steht exemplarisch
für einen Traditionsverein, dem der Spagat zwischen Anspruch und
Wirklichkeit nicht gelingen will. Tradition alleine schießt keine
Tore. Dafür braucht es gute Spieler - und dafür werden dann Schulden
gemacht. Die Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichts als
Außenstehender zu beurteilen, ist unmöglich. Man sollte aber ans Gute
glauben und davon ausgehen, dass die DFB- und DFL-Gremien beim
Lizenzverfahren korrekt und objektiv arbeiten. Und um mit einem
Vorurteil aufzuräumen: Erbsenzählerei sind die Kontrollen nicht. Wer
mehr ausgibt, als er einnimmt, und am Ende auf irgendeinen Retter -
womöglich die öffentliche Hand - hofft, begeht Wettbewerbsverzerrung.
Im Interesse aller solide wirtschaftenden Klubs müssen DFB und DFL
genau prüfen - auch wenn es den Fans weh tut.
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