(ots) - (gtai) - Erste Strukturreformen sind
auf den Weg gebracht, doch Ergebnisse werden sich beim EU-Neuling
erst mittelfristig einstellen und ausländische Investitionen in die
Exportindustrie gibt es bislang nur wenige:
Die aktuelle Lage der kroatischen Wirtschaft ist eher angespannt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in diesem Jahr wahrscheinlich um
1 % sinken, doch Besserung ist in Sicht: "2014 soll das BIP immerhin
nicht mehr schrumpfen, die Bruttoanlageinvestitionen sollen sogar um
fast 5 % zulegen. Allerdings kann es sein, dass die EU wegen des
anhaltenden "exzessiven" Budgetdefizits ein Verfahren gegen Kroatien
schon kurz nach dessen Beitritt einleitet, was strikte Vorgaben aus
Brüssel zur Folge haben dürfte", so Erika Anders-Clever,
Kroatien-Expertin von Germany Trade & Invest.
Für neue Budgetlasten hat nicht zuletzt die Umstrukturierung
kroatischer Werften gesorgt, die in diesem Jahr von der neuen
Regierung auf den Weg gebracht wurde. Positiv sei, so Anders-Clever
weiter, dass insgesamt mehr auf Strukturreformen und private
Investitionen gesetzt werde.
Mit dem Beitritt zur EU steigt der Umfang der EU-Strukturhilfen
auf mehr als das Zehnfache der Vorbeitrittshilfen. Ab 2014 werden es
im Durchschnitt rund 1,4 Mrd. Euro sein, die vor allem in den
Infrastrukturbereich fließen werden.
Der Wegfall der Zölle durch den EU-Beitritt verbilligt deutsche
Nahrungsmittelexporte nach Kroatien, bedeutet für die kroatischen
Hersteller aber mehr Wettbewerb. Hinzu kommt, dass die regionale
Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Mitgliedern wie Bosnien und Herzegowina
oder Serbien vor Umstellungen steht:
"Da ist noch viel zu tun. Doch mit seinen qualifizierten
Arbeitnehmern, den Ressourcen an erneuerbaren Energien und einem
hochinteressanten Tourismussektor ist das Land auch für ausländische
Investoren attraktiv. Vielversprechend ist zudem: Die Beziehungen zu
den EU-Nachbarn Slowenien und Ungarn sowie auch zu Serbien sollen
ausgebaut, die ohnehin bereits jetzt engen Wirtschaftsbeziehungen zu
Italien und Deutschland könnten noch einmal intensiviert werden",
erklärt Anders-Clever weiter.
Mehr Informationen zu Kroatien finden Sie unter
http://ots.de/IZGE5
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