(ots) - Ein Erdrutsch, ausgelöst durch die
Bergbauaktivitäten der Kolubara Braunkohlemine in Serbien hat im Dorf
Junkovac fünf Häuser zerstört. Ein Hügel in der Nähe des Dorfs hatte
sich Anfang Juni in Bewegung gesetzt. Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) und Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE)
sind finanziell an den Aktivitäten der Braunkohlemine beteiligt.
Umweltorganisationen fordern deshalb, dass sie ihren Einfluss auf den
serbischen Betreiber EPS nutzen sollen, um sicher zu stellen, dass
die Betroffenen korrekt entschädigt werden und die Probleme durch den
Braunkohleabbau gelöst werden.
Der Tagebau Kolubara ist der größte Braunkohlekomplex in Serbien
und wird vom staatlichen Energieunternehmen EPS betrieben. Lokale
Bevölkerung und serbische Medien berichten, dass der Abraum von zwei
Braunkohlefeldern (B und C) in der Nähe von Junkovac gelagert wurde.
"EPS hat sich offensichtlich nicht hinreichend um den Schutz von
Umwelt und Nachbarschaft vor möglichen negativen Konsequenzen dieser
Lagerung gekümmert", erklärt Zvezdan Kalmar von der serbischen
Umweltorganisation CEKOR.
Seit Beginn des Erdrutsches versuchen EPS Mitarbeiter, die
Bewegung der Erdmassen zu stoppen, erreichten aber bisher nur, dass
sich die Geschwindigkeit verlangsamte. Staatliche Bergbauinspektoren
besuchten den Standort und haben versprochen, den Grund für den
Bergrutsch zu untersuchen. "Die Einwohner von Jankovac beruhigt dies
nicht, sie fragen sich, was aus ihnen werden soll und wohin sie gehen
könnten", so Kalmar.
"Dieses Unglück passierte voraussichtlich, weil EPS
unverantwortlich wirtschaftet und den Abraum einfach ablagert, ohne
sich um das Risiko von Bergrutschen zu kümmern", fährt Kalmar fort.
"Und jetzt sind Leben und Besitz von Menschen bedroht durch diesen
sorglosen Umgang. Wir haben den serbischen Ombudsman um Hilfe
gebeten, denn die Menschen in Junkovac brauchen dringend
Unterstützung." Zwei Familien, deren Häuser zerstört wurden, haben
das Dorf verlassen, andere Familien sollen schnell umgesiedelt
werden. Sie befürchten jedoch, dass sie keine Kompensation erhalten,
wenn sie ihre Häuser einmal aufgegeben haben.
Einige der Bergbauaktivitäten im Kolubara-Feld C sind von der
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Europäischen Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mit finanziert worden. "Beide
Institutionen stellen heraus, bei ihrer Finanzierung gehe es nur um
Maschinen zur Verbesserung der Kohlequalität in einem anderen Teil
der Mine. Deshalb weigern sie sich, Verantwortung für weitergehende
Umwelt- und Umsiedlungsprobleme der Kolubaramine zu übernehmen. Das
verkennt jedoch, dass das von KfW und EBWE finanzierte Projekt
elementarer Teil der gesamten Abbauaktivitäten ist und ist somit eine
billige Ausrede", sagt Regine Richter von der Umweltorganisation
urgewald. "KfW und EBWE müssen endlich ihren Einfluss nutzen und
Druck auf EPS machen, damit das Energieunternehmen den Leuten, die
vom unverantwortlichen Handeln EPS' betroffen sind, echte
Alternativen und Kompensation bietet", so Mona Bricke von der
klima-allianz deutschland.
Mehr zur Kolubaramine:
http://bankwatch.org/our-work/projects/kolubara-lignite-mine-serbia
Pressekontakt:
Regine Richter, urgewald, 030-28482270
Mona Bricke, klima-allianz, 0176-10563917
Zvezdan Kalmar, CEKOR Serbia, vodana(at)gmail.com, Tel: 00381605523191
Nikola Perusic, CEKOR Serbia, perusic(at)tippnet.rs