(ots) -
- Leichtes Klimaplus dank besserer Geschäftserwartungen
- Flut wirkt sich kaum auf Urteile zur Geschäftslage aus
- Industrie wird zunehmend Hoffungsträger für Konjunktur
Die Zuversicht der deutschen Mittelständler nimmt im Juni zu: Zum
zweiten Mal in Folge verbessert sich ihr Geschäftsklima, der
Hauptindikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers - diesmal um 0,5
Zähler auf 11,7 Saldenpunkte. Die Aufhellung ist damit zwar wie schon
im Mai nur moderat, doch sind es im Unterschied zum Vormonat die
Geschäftserwartungen, die das aktuelle Klimaplus tragen (+1,6 auf 5,1
Saldenpunkte). Dies ist ein gutes Signal, denn nur wenn die Firmen
ihre künftigen Geschäfte besser einschätzen, dann sind sie auch
bereit zu Investitionen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die
Urteile zur Geschäftslage hingegen geben im Juni trotz der
verheerenden Flut in Süd- und Ostdeutschland nur leicht um 0,6 Zähler
auf 18,0 Saldenpunkte nach.
"Die erneute Stimmungsaufhellung im Mittelstand ist erfreulich und
keine Selbstverständlichkeit angesichts der Flutschäden, der
Rezession in der Eurozone und den zuletzt eher enttäuschenden
Konjunkturindikatoren aus China", kommentiert Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Sie spricht dafür, dass sich die
deutsche Konjunktur wie von uns erwartet im weiteren Jahresverlauf
allmählich beleben dürfte."
Auch bei den Großunternehmen verbessert sich die Stimmung, sogar
stärker als im Mittelstand. Sie schätzen im Juni ihre aktuelle
Geschäftslage (+0,7 Zähler auf 12,1 Saldenpunkte), besonders aber
ihre Geschäftserwartungen (+3,7 Zähler auf 5,5 Saldenpunkte)
günstiger ein als im Mai. Ihr Geschäftsklima zieht um 2,2 Zähler auf
9,0 Saldenpunkte an und liegt damit nur noch um rund drei Punkte
unter dem mittelständischen Geschäftsklima. Bei den
Geschäftserwartungen lassen die Großunternehmen den Mittelstand sogar
erstmals seit zwei Jahren wieder knapp hinter sich.
Höher war der Erwartungsindikator der stark international
orientierten Großunternehmen zuletzt im Juli 2011. Das deutet darauf
hin, dass die Firmen immer mehr auf eine Erholung des Exportgeschäfts
setzen.
Hierzu passt die umfassende Stimmungsaufhellung im exportstarken
Verarbeitenden Gewerbe: Das Geschäftsklima verbessert sich sowohl in
der Großindustrie (+1,6 Zähler auf 8,7 Saldenpunkte) als auch im
industriellen Mittelstand (+2,1 Zähler auf 9,1 Saldenpunkte). Die
Industrie wird damit zunehmend zum Hoffnungsträger für die Erholung.
Im Branchenvergleich liegt das Industrieklima inzwischen auf dem
zweiten Platz - nach dem Bau, der trotz eines Rücksetzers bei den
großen Baufirmen weiterhin mit großem Abstand führt.
Zeuner: "Die Stimmungsverbesserung in der Exportwirtschaft zeigt:
die Firmen sehen Stabilisierungsansätze in der Eurozone und bewerten
sie höher als das Risiko eines Nachfragerückgangs in China."
Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.
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