Neuartiges Workshop-Konzept führt CI-Patienten und Musiker zusammen
(firmenpresse) - (NL/3045107004) Das Cochlea-Implantat (CI), eine Innenohr-Prothese, ermöglicht es Kindern und Erwachsenen mit hochgradigem Hörverlust bis völliger Taubheit zu hören und Sprache zu verstehen. Doch mit einem CI auch Musik erleben und genießen zu können, gilt immer noch als eine besondere Herausforderung. Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität Frankfurt beschreitet hier neue Wege und organisiert spezielle Veranstaltungen, die CI-Patienten mit professionellen Musikern zusammenführen. In Zusammenarbeit mit dem Diplom-Pädagogen Sascha Roder lud die Klinik aktuell zu einem Workshop mit dem renommierten Holzbläser-Trio Lézard ein. Im Hörsaalgebäude des Klinikums präsentierten Klarinettist Jan Creutz, Oboist Stéphan Egeling und Fagottist Stefan Hoffmann ihre Instrumente; und sie spielten im kleinen, akustisch günstigen Rahmen einzeln und gemeinsam Kompositionen vom Barock bis zur Moderne. Die zahlreich erschienenen und überaus interessierten Besucher tauschten sich mit den Musikern über ihr ganz individuelles Musik-Erleben aus. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Cochlear Deutschland mit der Initiative Ich will hören! als Sponsor. Ihr Engagement ist Teil einer langfristig angelegten Projekt-Reihe, die sich dem Hören und dem Erleben von Musik mit Cochlea-Implantaten widmet.
Ziel unserer Veranstaltung ist es, CI-Patienten gangbare Wege zur Beschäftigung mit Musik aufzuzeigen, so Mitorganisator Sascha Roder. Die Besucher sollen Töne und Klänge aus nächster Nähe empfinden, die einzelnen Instrumente kennen lernen, deren Zusammenspiel erleben; und all das nicht in einem großen Konzertsaal, sondern in einem kleinen, für sie optimalen Rahmen, in dem sie sich behutsam an die Musik herantasten und eventuelle Berührungsängste ablegen können.
Die Veranstaltung des Trio Lezard entsprach genau diesen Kriterien. Lebendig, mit Leidenschaft und Humor, stellten die drei Musiker den Besuchern ihre Instrumente vor, gaben Klangproben und spielten kleinere Stücke von Bach bis Prokofjew sowohl einzeln als auch gemeinsam. In den Pausen gab es zudem vielfältig Gelegenheit zum Austausch zwischen den Besuchern und den Musikanten. Die gaben ihren Gästen abschließend sogar die Möglichkeit, einmal selbst ein Kontrafagott zu blasen, um dessen tieffrequente Klänge hören und zugleich spüren zu können.
Musik-Workshop brachte positive Erfahrungen sowohl für CI-Patienten als auch für die Musiker
Die Resonanz, die dieses neuartige Workshop-Konzept bei den hochgradig hörgeschädigten Besuchern fand, fiel äußerst positiv aus. Ich finde die Veranstaltung sehr gut. Und ich bin glücklich, dass ich Musik wieder hören und genießen kann, meinte etwa Horst Pinzka aus Frankfurt. CI-Trägerin Carole Lafargue ergänzte: Das war auf jeden Fall sehr interessant; ein neues Hören, ein anderes Hören und auch ein Abenteuer. Und Workshop-Besucherin Christiane Haedenkamp berichtete: Wenn ich zuvor im Ballett war, war da immer ein Gemisch von Instrumenten. Das war für mich nicht gut herauszuhören. Hier aber hatte ich endlich einmal Gelegenheit, sowohl die einzelnen Blasinstrumente als auch die Instrumente in der Kombination zu hören. Das war schön.
Positiv auch das Fazit, das die beteiligten Musiker am Ende eines klangvollen Nachmittags zogen. Vor Menschen mit einer hochgradigen Hörschädigung zu musizieren, das ist für uns eine hochspannende Angelegenheit; auch um zu sehen, wie sich hier die Emotionalität beim Musizieren auf den Zuhörer überträgt, so Klarinettist Jan Creutz. Und Fagottist Stefan Hoffmann kommentierte: Ich glaube, es war für uns genau so aufregend wie für die Besucher, die ja zum ersten Mal bzw. selten ins Konzert gehen. Wir hatten die Befürchtung, vielleicht irgendetwas zu tun, das Schmerzen bereitet; und das will man natürlich nicht. Aber im Nachhinein habe ich das Gefühl, es ist alles ganz einfach. Die Leute hören besser als viele Menschen, die sonst zu uns ins Konzert kommen.
Initiative Ich will hören!: Unterstützung des Frankfurter Workshops ist Teil einer langfristigen Projekt-Reihe zum Hören und Erleben von Musik mit dem CI
Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Cochlear Deutschland mit der Initiative Ich will hören!. Deren Engagement ist Teil einer langfristig angelegten Projekt-Reihe, die sich dem Hören und dem Erleben von Musik mittels Cochlea-Implantat widmet. Bis zum Sommer des kommenden Jahres wird die Initiative in mehreren bundesdeutschen Großstädten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aktivitäten unterstützen bzw. selbst organisieren. Unterstützt wurde auch ein weiterer Workshop in Frankfurt, der vor einigen Wochen ebenfalls auf Initiative der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität Frankfurt in der Oper Frankfurt stattfand. Ziel ist es, sowohl erwachsenen CI-Trägern als auch Kindern und jugendlichen CI-Trägern zu neuen Erfahrungen im Umgang mit Musik zu verhelfen.
Für viele hörgeschädigte Menschen ist das Musikhören mit dem Cochlea-Implantat eine ganz besondere Herausforderung, so Frederec Lau von Cochlear Deutschland. Andererseits kennen wir zahlreiche CI-Träger, die ihren individuellen Zugang zur Musik gefunden haben, die Musik erleben und genießen können, die gerne tanzen oder ein Instrument spielen. Ihnen allen gibt Musik viel Lebensfreude. Mit unserer Projekt-Reihe wollen wir aufzeigen, was für vielfältige Möglichkeiten es für Menschen mit Hörschädigung gibt, einen Zugang zur Welt der Musik zu finden.
Weitere Informationen zu Cochlear Deutschland finden Sie unter www.cochlear.de.
Ich will hören! das ist der Name einer Initiative, die sowohl über Möglichkeiten der Hörverbesserung bei hochgradigem Hörverlust bis hin zur völligen Taubheit informiert, als auch über Hör-Implantate, die denjenigen Menschen helfen können, denen Hörgeräte keine ausreichende Verständigung ermöglichen. Im Rahmen der Initiative Ich will hören finden regelmäßig Informationsveranstaltungen für Betroffene, Angehörige und Freunde in verschiedenen Regionen statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ich-will-hoeren.de. Gestartet wurde diese Initiative von Cochlear Deutschland.
Die Firma Cochlear ist weltweiter Marktführer für die Entwicklung und Herstellung von Cochlea-Implantaten (CI). Die bahnbrechende Technologie dieser CI-Systeme ermöglicht es Kindern und Erwachsenen mit hochgradigem Hörverlust bis völliger Taubheit wieder zu hören. Darüber hinaus entwickelt und vermarktet das Unternehmen weitere implantierbare Hörlösungen für verschiedene Arten des Hörverlustes.
Seit über 30 Jahren führt Cochlear die Forschungsarbeit des australischen Medizin-Professors Graeme Clark, dem Erfinder des mehrkanaligen Cochlea-Implantats, fort und bietet CI-Systeme inzwischen in mehr als 100 Ländern an. Die Hörlösungen von Cochlear haben bis heute über eine Viertelmillion Menschen wieder näher an ihre Familien und Freunde herangeführt. Dabei garantiert Cochlear allen Nutzern seiner Produkte eine lebenslange Partnerschaft mit Aktualisierungen und Weiterentwicklungen der Technologien.
Die branchenweit größten Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie kontinuierliche Zusammenarbeit mit international führenden Forschern und Experten sichert Cochlear seine Spitzenposition in der Wissenschaft des Hörens. Das Unternehmen beschäftigt derzeit weltweit über 2.500 Mitarbeiter. Sitz der deutschen Niederlassung von Cochlear ist Hannover. Weitere Informationen unter www.cochlear.de.
Das Cochlea-Implantat wird unter die Kopfhaut des Patienten eingesetzt und reicht bis in dessen Innenohr. Es wandelt gesprochene Worte und andere akustische Signale in elektrische Impulse um. Durch diese Impulse wird der Hörnerv stimuliert, der sich in der Hörschnecke, der so genannten Cochlea, befindet. Zu jedem CI gehört außerdem ein Soundprozessor mit Sendespule, der wie ein Hörgerät hinterm Ohr getragen wird. Gehörlos geborenen Kindern sowie hochgradig hörgeschädigten Kindern und Erwachsenen eröffnet das CI den Zugang zur Welt des Hörens und der gesprochenen Worte.
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