(ots) - Zweimal jährlich führt Friedensdorf
International große Hilfseinsätze nach Afghanistan durch, das nächste
Mal vom 14.-17. August. Für die logistische Abwicklung ist diese
Regelmäßigkeit gut. Auch für die Familien der erkrankten Kinder und
die Friedensdorf-Partnerorganisation, den "Afghanischen Roten
Halbmond", ist sie vorteilhaft, denn sie gibt Sicherheit.
Gleichzeitig führt die Regelmäßigkeit der Hilfseinsätze vor Augen,
dass während der jeweils letzten sechs Monate keine Verbesserung der
Lebensbedingungen eingetreten ist, die ein Aussetzen der
Einzelfallhilfe möglich machen würde. Schließlich arbeitet das
Friedensdorf auf verschiedene Arten darauf hin, die medizinische
Einzelfallhilfe eines Tages überflüssig zu machen, weil für die
Kinder Hilfe vor Ort möglich ist.
So werden auch beim nächsten Hilfseinsatz mehrere Tonnen
medizinische Hilfsgüter mitgeführt, um die medizinische Ausstattung
vor Ort zu verbessern und auch die Erfahrungen der heimkehrenden
Mädchen und Jungen sind nicht zu unterschätzen. In Deutschland sind
nicht nur ihre Verletzungen und Erkrankungen behandelt worden. Auch
haben sie im Oberhausener Friedensdorf erlebt, dass ein friedliches
Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Religionen möglich ist.
Diese Botschaft werden die Kinder vielleicht in ihre Dörfer und
Familien hineintragen.
Hilfe auch für Kinder in Zentralasien und dem Kaukasus
Der anstehende Hilfseinsatz wird wieder ein Kombinationseinsatz
sein. So wird das Charterflugzeug der Airline East Air am 14. August
von Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe mit den ersten von insgesamt
etwa 100 Patienten an Bord starten. Der nächste Halt ist Kabul, wo
die größte Kindergruppe zusteigen wird. Die weitere Route führt in
die Hauptstädte Usbekistans und Armeniens, wo wiederum Kinder und
auch Mitarbeiter der jeweiligen Partnerorganisationen an Bord gehen.
In Usbekistan werden dies zusätzlich Kinder aus dem
zentralasiatischen Kirgistan sein und bei den armenischen Kindern
Mädchen und Jungen aus dem Nachbarstaat Georgien. Letztlich landen
also Kinder aus sechs Nationen am Düsseldorfer Airport, von wo die
meisten gleich in bundesweite Krankenhäuser und einige ins
Oberhausener Friedensdorf gebracht werden. Ihre Erkrankungen oder
Verletzungen dulden einen kleinen zeitlichen Aufschub, so dass die
stationäre oder ambulante Behandlung wenig später beginnt.
Am 17.8. wird sich das Charterflugzeug in entgegengesetzter
Richtung auf den Weg machen und die Kinder voriger Hilfseinsätze nach
Hause bringen, deren Behandlungen in Deutschland abgeschlossen sind.
Die Kosten für den Charterflug werden auch bei diesem 67.
Hilfseinsatz wieder von den "Sternstunden" - der Benefizaktion des
Bayerischen Rundfunks - übernommen.
Ausnahmslose Visaerteilung
Das Friedensdorf freut sich, dass alle afghanischen Kinder wie
geplant ausreisen dürfen. Bereits beim letzten Hilfseinsatz war die
Beantragung der Visa für die Kinder eine Zitterpartie gewesen, da
sich der bürokratische Aufwand dafür um ein Vielfaches erhöht hat und
sich erst sehr kurzfristig entschied, dass allen Anträgen
stattgegeben wurde. Entgegen früheren Jahren müssen Kinder ab dem
zwölften Lebensjahr persönlich in der Visastelle der deutschen
Botschaft vorstellig werden, um ein Visum zu beantragen.
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