60 Jahre Bundesrepublik bedeutet auch 60 Jahre Kartonverpackung. Denn 1949 eröffnete in der noch jungen Republik der erste Supermarkt und führte das Prinzip der Selbstbedienung ein. Nach und nach setzte sich dieses durch, was zugleich für den Siegeszug der Verkaufsverpackung sorgte. Sie war das neue Medium der Produktinformation und der aufkommenden Markenpräsentation. Bevorzugtes Verpackungsmaterial wurde sehr schnell der Karton. Er bietet in seinen Gestaltungsmöglichkeiten über Druck, Veredelung und Formgebung das breiteste Spektrum, wie Marken inszeniert werden können. Das spiegelt sich auch in den verschiedenen Trends wider, welche die vergangenen Jahrzehnte prägten.
(firmenpresse) - Die Unternehmen der Copaco-Gruppe haben diese Trends mitbegleitet und auch mitgestaltet. Geschäftsführer Karl-Reiner Müller blickt zurück: „In den letzten Jahren haben sich vor allem Convenience, Formgestaltung, Effekte und Funktionalität als Megatrends in der Verpackungsgestaltung erwiesen. Eine typische, unverwechselbare Verpackungsform bietet ein zusätzliches Differenzierungspotenzial im enger gewordenen Wettbewerb zwischen Markenartikeln und Handelsmarken", sagt Müller. Und weiter: „Verpackungshersteller haben hier Konzepte geschaffen, um individuell wirkende Sonderformen standardisiert und damit kosteneffizient herzustellen."
Appetitanregend und sinnlich
Einer der ersten Trends war Convenience, was seinen Anfang in den 1960ern nahm. Damals schwappte die Convenience-Welle aus den USA nach Deutschland. Mit ihr wurden Fertiggerichte schon bald zur bevorzugten Küchenhilfe, die in der heutigen Single-Ära fester Bestandteil vieler Einkaufszettel ist. Mit appetitlichen Abbildungen gaben Kartonverpackungen Fertiggerichten ein Gesicht und machten Lust auf das, was im Innern schlummert. In den späten 1980ern wurde Karton mit speziellen Kunststoff-Beschichtungen auch als mikrowellentaugliche Primärverpackung nutzbar.
Zu den jüngeren Verpackungstrends gehört die Multisensorik. Über Lackierungen und Prägungen, Formen und Applikationen lassen sich Haptik wie Optik von Karton nahezu beliebig variieren. Der kombinierte Einsatz „sinnlicher" Veredelungseffekte für Optik, Haptik sowie Akustik und Geruch gestalten „Brand Sense", das sinnliche Markenerlebnis über die Verpackung. Gestaltungsmittel sind Veredelungen wie Kaltfolie, Soft-Relief-Beschichtung oder Duftlack. Über das Material und über die Konstruktion der Verpackung lässt sich zudem die Akustik gestalten. Ein Klassiker ist hier seit den 1970ern das Ricola-Böxli ZetKLIK vom Copaco-Unternehmen Limmatdruck/Zeiler. Sein „Klick" beim Öffnen und Schließen der Packung ist typisch. Neue Technologien erweitern das Spektrum des Machbaren stetig, allen voran die organische Elektronik, mittels der elektronische Bauteile kostengünstig mit Kartonverpackungen verbunden werden können. Wie das aussehen kann, zeigte Karl Knauer im vergangenen Jahr auf der Interpack. Mit „HiLight" integrierte das Copaco-Mitglied ein aktiv leuchtendes Display in die Kartonverpackung.
Ökologisch und effizient
Die Verpackungsverordnung und ein kritisches Verpackungsimage sorgten in den 1990er Jahren bei vielen Verbrauchern für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen. Karton wird zum Öko-Liebling, da er im Schnitt zu 80 Prozent aus Altpapier hergestellt wird. Heute, rund zwanzig Jahre später, steht das Thema „Öko" erneut auf der Tagesordnung. Doch dieses Mal geht es nicht allein um Recycling und Abfallvermeidung, sondern vielmehr um Effizienz und Kommunikation nachhaltiger Produktionsmethoden. Kartonsorten in leichten Grammaturen gewinnen an Bedeutung, Konstruktionen werden zunehmend auf Materialeinsparung ausgerichtet. Auf der Interpack 2008 stellte Copaco-Mitglied rlc | packaging group mit „rlc | shapeline" ein solches Konzept vor und realisiert es beispielhaft für eine Zahnpastatube. Die Form der Verpackung wird der spezifischen Produktform angepasst, was eine Volumen- und Materialeinsparung von bis zu 15 Prozent bewirkt. Karl-Reiner Müller bewertet den aktuellen Trend positiv: „ Das vermeintlich umweltgerechte Non-Design der 1990er Jahre erwies sich als Flop. Verpackungen werden als Informations- und Verkaufsmedium gebraucht. Der heutige Trend zum ‚Packaging Design for Efficiency' zeigt, wie es besser geht." Nachhaltiges Verpackungsdesign habe verstanden, dass es um eine effiziente Gestaltung von Prozessen gehe, die sich bei der Verpackungsgestaltung in einem aufs Optimum reduzierten Materialeinsatz widerspiegeln müsse.
Die Zukunft des Packagings sieht Karl-Reiner Müller sehr vielseitig. Effiziente Prozess- und Verpackungsgestaltung sowie Smart Packaging mit neuen technologischen Features und Funktionalitäten der Verpackung werden uns demnach auch in Zukunft beschäftigen. Durch konstruktive Elemente und das Integrieren neuer Technologien, wie zum Beispiel maschinenlesbarer Codes, RFID, gedruckter Elektronik oder Nanotechnologie, werde das Funktionsspektrum künftig noch erweitert. Zum Beispiel könnten Verpackungen per Tonsignal den Patienten an die Einnahme von Medikamenten erinnern. Genauso werde es darum gehen, die Zielgruppen noch genauer kennen zu lernen und damit ein noch wirkungsvolleres, zielgenaues Verpackungsdesign entstehen zu lassen. Eye-Tracking am P.O.S. und das Berücksichtigen von Ansätzen des Neuromarketings, zum Beispiel der sogenannten Limbic Types, seien hier erfolgversprechende Modelle. Karl-Reiner Müller bringt die weitere Entwicklung auf den Punkt: „Das Potenzial der Kartonverpackung ist längst noch nicht ausgeschöpft. Neue Technologien, Best-Agers, Convenience, neue Formen der Verbraucheransprache durch die Verpackung - wir werden für alle Trends und Anforderungen die passende Antwort haben."
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