(ots) - Unter dem Motto "KfW kohlefrei: Kein
Kohleprojekt in Griechenland!" protestierte heute die klima-allianz
deutschland vor dem Frankfurter Hauptsitz der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) gegen die Förderpolitik der bundeseigenen Bank.
Gleichzeitig fanden auch in Serbien und Südafrika Protestaktionen
gegen die Kohlefinanzierung der KfW statt. Anlass war die heutige
Veröffentlichung der Geschäfts- und Förderzahlen der KfW.
Mit ihrer Protestaktion richtet sich die klima-allianz gegen die
umstrittene Praxis der KfW, den Bau oder die Erneuerung von
Kohlekraftwerken im Ausland zu fördern. Im Mittelpunkt der Kritik
steht eine besonders kontroverse Form von Griechenlandhilfe: So
unterstützt die KfW in Griechenland die Planungen für das neue
Braunkohlekraftwerk Ptolemaida-V und will mit einem Kredit zu dessen
Realisierung beitragen.
Gesundheits- und Umweltexperten kritisieren das Projekt nicht nur
wegen der hohen Schadstoffemissionen und des hohen Ausstoßes von
klimaschädlichem Kohlendioxid. Eine jetzt veröffentlichte Studie des
WWF zeigt zudem: Das geplante Kraftwerk wäre möglicherweise von
Anfang an unrentabel. Einmal gebaut, könnte der Betrieb des
Kraftwerks den griechischen Staatshaushalt unter ungünstigen
Rahmenbedingungen über Jahrzehnte belasten.
Die klima-allianz warnte vor einer verfehlten Griechenlandhilfe
der KfW: "In Deutschland betreiben wir aus guten Gründen eine
Energiewende weg von der gesundheits- und klimaschädlichen Braunkohle
- maßgeblich unterstützt von der KfW", sagte Dr. Katharina Reuter,
Leiterin der Geschäftsstelle der klima-allianz. "Wie in Deutschland
sollte die KfW auch in Griechenland auf Zukunftstechnologien setzen
und nicht auf eine Energietechnik des 19. Jahrhunderts."
Auch in Belgrad und Pretoria wurde heute vor den KfW Zentralen
gegen die Kohleförderung der KfW demonstriert. In Serbien ging es um
den kürzlich gewährten Kredit für die Braunkohlemine Kolubara. Das
Projekt, das von der KfW als ein Beitrag zur Förderung von
Energieeffizienz propagiert wird, dient in Wirklichkeit der
Erweiterung des Tagebaus und damit dem Braunkohleexpansionskurs
Serbiens. In Südafrika galt der Protest der Finanzierung der im Bau
befindlichen Kohlekraftwerke Medupi und Kusile. Statt den
Energiezugang zu verbessern und Armut zu bekämpfen, verschärfen die
Kraftwerke die Energieungleichheit und den Kampf ums Wasser in der
Region.
"Auch wenn die Finanzierung von Kohleprojekten nur einen kleinen
Anteil des Gesamtportfolios der KfW ausmacht, zeigen die Bespiele in
Griechenland, Serbien und Südafrika, dass die Auswirkungen in den
jeweiligen Ländern groß sind: Energiepfade bleiben auf Kohle
ausgerichtet, statt konsequent umgebaut zu werden", kritisierte
Kathrin Petz von urgewald, einer Mitgliedsorganisation der
klima-allianz, das Kohleengagement der KfW.
Die klima-allianz ruft die KfW auf, dem Beispiel der Weltbank, der
U.S. Export- Import Bank, der Nordischen Investitionsbank, der
Französischen Entwicklungsagentur und der Europäischen
Investitionsbank zu folgen - diese Banken schließen aus Gründen des
Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschutzes die Finanzierung von
Kohlekraftwerken aus, haben dies für die Zukunft angekündigt oder
lassen sie nur noch unter restriktiven Bedingungen zu. Mit ihrer
großzügigen Förderpraxis von Kohleprojekten im Ausland ist die KfW
damit international zunehmend isoliert.
Bilder der Aktion und Hintergrundinformationen können Sie ab 11 Uhr
hier herunter laden:
www.die-klima-allianz.de/kampagne-kfw-kohlefrei/aktionen-protest/
Eine Pressemappe sowie die Studie des WWF Griechenland in englischer
Sprache können Sie hier herunter laden: http://ots.de/nZFgS
Pressekontakt:
Mona Bricke, bricke(at)klima-allianz.de, 0176-10563917
Kathrin Petz, kathrin.petz(at)urgewald.de, 0152-02149341