(ots) - Bremen/Munster.Auf dem Truppenübungsplatz im
niedersächsischen Munster bildet die Bundeswehr Streitkräfte des
südostasiatischen Stadtstaats Singapur auf Kampfpanzern des Typs
Leopard 2 aus; das berichtet der in Bremen erscheinende Kurier am
Sonntag. Die Bundeswehr hatte im Zuge der drastischen Verkleinerung
ihrer Panzerverbände 200 nicht mehr benötigte Leopard an Singapur
verkauft. Katja Keul, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen
im Bundestag, kritisiert sowohl den Verkauf der Leopard-Panzer als
auch die Ausbildung singapurischer Soldaten durch die Bundeswehr: Sie
befürchtet, dass Panzer in Singapur zu Menschenrechtsverletzungen
missbraucht werden. "Die Vorstellung, man könnte ein autokratisches
Regime demokratisieren, indem man die Streitkräfte ausbildet, glaubt
nicht ernsthaft jemand." Ähnlich äußert sich Michael Brzoska,
Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
in Hamburg, gegenüber dem Kurier am Sonntag: Unklar sei, wofür
Singapur die Panzer brauche - denn bedroht werde der Stadtstaat, wenn
überhaupt, vom Meer aus. "Die Panzer könnten eine Rückversicherung
sein, falls es doch mal zum Aufständen im Inneren kommt", vermutet
er. Die Bundeswehr bestätigte die Ausbildung der Singapurer in
Munster; bereits seit 2007 üben demnach zweimal im Jahr Truppen des
Stadtstaates. Für dieses Jahr sei die Ausbildung von 1300 Soldaten
vorgesehen.
Pressekontakt:
Kurier am Sonntag
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de