(ots) - Italien geht ohne Reformen kaputt / Europa kommt
mit deutscher Einheit nach wie vor nicht zurecht / Berlins
Flughafen-Desaster macht die Deutschen sympathisch
Berlin, 20. August 2013 - Deutschland ist nach Ansicht des
italienischen Philosophen Angelo Bolaffi das richtige Vorbild für
ganz Europa. Damit Europa auch auf Sicht eine Zukunft hat, müssten
die anderen Länder das Modell Deutschland mit seinem belastbaren
Sozialsystem, guten Arbeitsmöglichkeiten und einem Staat, der seine
Aufgaben erfüllt, übernehmen. "Wenn nicht, dann hat Europa keine
Chance", sagte der Buchautor gegenüber dem Wirtschaftsmagazin
'Capital' (Ausgabe 9/2013, EVT 22. August). All diejenigen, die keine
Lust darauf haben, den Deutschen ähnlicher zu werden, müssten "sich
dann aber auch vom Euro trennen".
Die Situation in seinem Heimatland zeige, dass das deutsche Modell
ohne Alternative ist. "Italien geht kaputt! Die Staatsverschuldung
heute würde für drei Generationen reichen. Italien muss sich
unbedingt reformieren", so Bolaffi.
Ein Grund, warum sich Europa mit Deutschland so schwer tut, sieht
Bolaffi darin, dass "Europa bis heute nicht mit der deutschen Einheit
zurechtkommt". Dabei hätte dieses Ereignis den Kontinent aus einem
Schlummer geweckt: "Die deutsche Einheit und das Ende des kalten
Krieges haben eine vernetzte globale Welt produziert. In dem Moment,
als die Mauer fiel, entstand die Globalisierung, wie wir sie heute
kennen."
Deutschlands Hauptstadt attestierte Bolaffi eine starke kulturelle
Anziehungskraft - vor allem für die verlorene Generation Europas, die
in vielen Ländern auf der Straße zu sehen seien. Selbst dem Desaster
um den Flughafenneubau kann er etwas Positives abgewinnen: "Das macht
auch sympathisch! Das macht die Deutschen menschlicher. Auch die
können versagen!"
Pressekontakt:
Nils Kreimeier, Redaktion 'Capital',
Tel. 030/220 74 - 5144, E-Mail: kreimeier.nils(at)capital.de