(ots) - Nun, als Wahlkampfschlager taugen die neuen Regeln
der Arbeitsministerin kaum, doch wieder einmal zeigt Ursula von der
Leyen Gespür für aktuelle Themen, mit denen sie sich ins Gespräch
bringen kann. Schließlich ist sie bei der Beschränkung der
Erreichbarkeit der Mitarbeiter keine Vorreiterin, denn auch VW, die
Telekom, Eon oder BMW haben ähnliche Regelungen verabredet. Doch
abgesehen von dem Popularitäts-Effekt weisen die Restriktionen in die
richtige Richtung, um die Selbstausbeutung der Beschäftigten zu
vermeiden. Denn wer sein Handy in der Freizeit konsequent abschaltet,
musste bislang befürchten, am Arbeitsplatz benachteiligt zu werden.
Doch nicht nur Vorgesetzte, auch Mitarbeiter müssen umdenken. Denn
das Handy bestimmt immer mehr auch das Privatleben. Die Angst, etwas
zu verpassen, führt bisweilen dazu, dass ein normales Gespräch kaum
noch möglich ist. Psychologen erkennen bereits typische Suchtmerkmale
beim Umgang mit Handys. Permanente Erreichbarkeit, der Zugang zu
Datenbanken, Nachrichtenportalen und Netzwerken führt dazu, das man
sich dauernd aus Denkprozessen herausreißen lässt und sich schlecht
konzentrieren kann. Um abschalten zu können, sollte also nicht nur
der Chef auf Anrufe in der Freizeit verzichten, auch die Mitarbeiter
sollten öfter mal Urlaub vom Handy machen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de