Landesbund für Vogelschutz (LBV) und zehn namhafte Unternehmen der Rohstoffindustrie schließen in Würzburg „Frankenbündnis für die Natur“ – Flächen der Rohstoffgewinnung verfügen über eine besonders große Artenvielfalt – Wirtschaftlichkeit und Naturschutz finden zusammen
(firmenpresse) - Der Eisvogel ist das Symbol für die Bemühungen des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), die Uferschwalbe steht für den nachhaltigen Einsatz der bayerischen Rohstoffindustrie für die Belange der Umwelt. Unter dem Titel „Frankenbündnis für die Natur“ nehmen die beiden Tiere nun gemeinsam Kurs auf forcierte Bemühungen für Naturschutz und nachhaltige Rohstoffwirtschaft. „Es ist Zeit für neue Wege“, freute sich Marc Sitkewitz von der LBV Geschäftsstelle Veitshöchheim bei der Unterzeichnung des Bündnisvertrags. Unternehmer Hermann Reifenscheid betonte: „Durch die Rohstoffgewinnung in Sand- und Kiesgruben sowie Steinbrüchen entstehen neue Biotope mit großer Artenvielfalt.“
Der nun als „Frankenbündnis“ geschlossene Vertrag, der erste seiner Art in Bayern, soll dazu beitragen, „Distanzen abzubauen und Aktivitäten zu wecken“ (Sitkewitz). Es gehe darum, so die Initiatoren, die Handlungsstärke der Unternehmen mit den Aktivitäten des Landesbunds für Vogelschutz zu kombinieren. Dabei würden die wirtschaftlichen Interessen gewahrt und mit den Zielen des Naturschutzes kombiniert. „Und das nicht erst mit der Renaturierung, sondern bereits im laufenden Betrieb.“ betont Sitkewitz. Er kündigte an, dass sich sein Verband mit Führungen und Vorträgen einbringen und ehrenamtliche Fachleute dem Bündnis zur Seite stehen will. Handlungsfähigkeit garantiert darüber hinaus ein Finanzbudget, das durch die Mitgliedsbeiträge der Partner entsteht.
„Heute kommen Eisvogel und Uferschwalbe zusammen“, freute sich Hermann Reifenscheid über die neue Partnerschaft, der auch Vorsitzender des Arbeitskreises Rohstoffsicherung im Bayerischen Industrieverband Steine und Erden (BIV) ist. Mit Unterstützung durch den BIV und die Arbeitsgemeinschaft bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe (ABBM) werden sich im „Frankenbündnis für die Natur“ die Unternehmen Baustoffe Benkert, Josef Schraud GmbH, Kuhn GmbH, Rock-Block-Trading, Orgeldinger KG, FGV Steinmetz GmbH, Knauf, bag, cemex und LZR GmbH im gemeinsamen Miteinander für den Naturschutz in Gruben und Brüchen einsetzen.
Dass der Vertrag die Entwicklungen der vergangenen Jahre fortschreibt, bestätigte Hartwig Brönner, Vorsitzender der LBV Kreisgruppe Main-Spessart. Von 141 in Sand- und Kiesgruben vorgefundenen Vogelarten stehen 42 auf der „Roten Liste“. Auch seltene Schmetterlinge, Amphibien und Insekten fühlen sich dort wohl. Dabei sind viele der Arten sowohl auf wirtschaftlich genutzten als auch in stillgelegten und renaturierten Flächen vorzufinden. Brönners Resümee: „Rohstoffgewinnung und Naturschutz – das geht!“
Auf Magerböden, Humuslagern und in Flachwasserzonen entstehen neue Lebensräume mit ungeheurer Artenvielfalt. „Von 33 Libellenarten, die auf einer Gewinnungsstätte erfasst wurden, gehören 15 zur Roten Liste“, erklärt Diplom-Biologe Jürgen Thein. Sechs von zehn erfassten Amphibienarten würden auf der Roten Liste geführt. „Bei den Reptilien sind es sogar vier von fünf Arten.“ Besonders erwähnenswert sei die Gelbbauchunke, die zu den stark gefährdeten Arten der Kategorie 2 zählt und nur in Steinbrüchen vorkommt. Thein verdeutlichte, dass schon mit kleinen Maßnahmen im Abbaubetrieb Großes für die Natur getan werden kann. Von Reifenspuren als temporären Wasserflächen über das Schaffen offener Halden bis zum Anlegen von Brutnischen für den Uhu reicht die Palette.
Die Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie betreut Mitglieder des Bayerischen Industrieverbands Steine und Erden e.V., die im Bereich der Gewinnung und Verwertung mineralischer Rohstoffe tätig sind. Mit 204 Mitgliedern sorgt die Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie für eine regional ausreichende und zukunftsfähige Versorgung der Öffentlichkeit mit Sand und Kies.
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