(ots) - Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland
hat auf seiner heutigen Sitzung die Kirchen in Deutschland in
Gemeinschaft mit ihren syrischen Glaubensgeschwistern zum Gebet für
eine friedliche Konfliktlösung in Syrien aufgerufen: "Die Menschen in
Syrien sind auf unser Gebet und unsere Hilfe dringend angewiesen. Wir
schulden ihnen unsere Solidarität - um Christi willen", sagte der
Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, heute in Hannover.
Ausdrücklich begrüßte der Ratsvorsitzende auch die aktuelle Gebets-
und Fasteninitiative von Papst Franziskus für Syrien.
Angesichts eines drohenden Militärschlages in Syrien bekräftigte
der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) seine Ablehnung
einer militärischen Intervention. "Eine solche Aktion wird weder die
politischen Probleme in Syrien lösen noch einen Weg zu einem
nachhaltigen Frieden ebnen können", sagte Schneider weiter.
Der Rat der EKD äußerte sein Entsetzen über den Einsatz von
Chemiewaffen in Syrien. Nikolaus Schneider: "Die furchtbaren Bilder
der getöteten Kinder schockieren uns. Die Verantwortlichen für diese
ungeheuren Verbrechen, die einen klaren Bruch der internationalen
Rechtsordnung darstellen, müssen zur Rechenschaft gezogen werden."
Dabei gehe es nicht um eine "Strafaktion" gegen Syrien. Eine solche
würde nicht die Verantwortlichen des Regimes treffen, Opfer sei auch
hier die syrische Bevölkerung.
Der Ratsvorsitzende erinnerte an die bindenden friedensethischen
Grundsätze der Denkschrift "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten
Frieden sorgen". Darin wird bekräftigt, dass militärische
Interventionen in der Schutzverantwortung für eine bedrohte
Bevölkerung nur aus einem UNO-Mandat heraus geschehen können und
nicht von einzelnen Staaten ausgehen dürfen. Der Rat der EKD bittet
deshalb die Bundesregierung, sich weiterhin für eine
nichtmilitärische Lösung einzusetzen, denn, so Schneider: "Die
Erfahrungen der letzten Militärinterventionen lassen uns sehr
skeptisch urteilen über die Möglichkeiten bewaffneter
Friedensmissionen."
Der Ratsvorsitzende begrüßt sehr, dass nunmehr fast alle
Bundesländer hier lebenden Syrern die Möglichkeit geben wollen,
Familienangehörige nach Deutschland zu holen. Nikolaus Schneider:
"Das ist für viele Familien eine große Erleichterung und Hilfe. Wir
hoffen, dass die Innenbehörden auch für diejenigen Menschen
Ausnahmeregelungen vorsehen, die den Lebensunterhalt ihrer
Angehörigen nicht vollständig sichern können. Außerdem würdigte der
Ratsvorsitzende ausdrücklich das Engagement der Bundesregierung, die
mittlerweile der Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen in Deutschland
zugestimmt habe.
Darüber hinaus ruft der Rat der EKD dringlich zu Spenden für
syrische Flüchtlinge auf. "Wir müssen das Elend der Flüchtlinge
wahrnehmen und unsere Hilfe intensivieren", forderte Schneider. Durch
unsere Partnerorganisation in Syrien wissen wir, dass die dringend
benötigte Hilfe auch ankommt!", so der Ratsvorsitzende abschließend.
Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 502,
Evangelische Darlehnsgenossenschaft Kiel BLZ: 210 602 37 / IBAN:
DE26210602370000502502 BIC: GENODEF1EDGDiakoniekatastrophenhilfe
Stichwort: Nothilfe Syrien
Weitere Infos unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/hilfe-weltw
eit/uebersicht-aller-projekte/syrien
Hannover, 6. September 2013
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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