(ots) - Der Vorsitzende der Kammer für Migration und
Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Volker
Jung, hat begrüßt, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich
heute (11. September) die ersten syrischen Flüchtlinge in Hannover
persönlich empfängt. Die Frauen, Männer und Kinder nimmt Deutschland
im Rahmen eines Kontingents von insgesamt 5.000 Menschen auf, die
wegen des Bürgerkriegs aus Syrien geflohen sind.
"Es ist ein wichtiges Zeichen, dass Politikerinnen und Politiker
aller Parteien sich mitten im Wahlkampf für die Aufnahme von
Flüchtlingen aussprechen", sagte Jung, der auch Kirchenpräsident der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist. Er hoffe, dass die
5.000 syrischen Flüchtlinge, die zunächst in den Libanon und nach
Jordanien geflohen waren, nun alle zügig nach Deutschland kommen und
hier Sicherheit und Ruhe finden können.
Zugleich müsse sich Deutschland grundsätzlich auf die Aufnahme von
weiteren Flüchtlingen vorbereiten, so Jung weiter. Nach seinen Worten
fliehen täglich mehrere Tausend Menschen aus Syrien, bereits zwei
Millionen Flüchtlinge seien in den Nachbarländern Syriens aufgenommen
worden. "Deutschland und Europa müssen und können mehr für den
Flüchtlingsschutz tun", betonte Kirchenpräsident Jung.
Jung würdigte ausdrücklich das Vorhaben der Bundesländer, über die
5.000 Menschen hinaus Familienangehörige von in Deutschland lebenden
Syrern aufzunehmen. Allerdings müssten die Nachzugsbedingungen auch
erfüllbar sein. Wer darauf beharre, dass die Gastgeber für alle
Kosten einschließlich der Krankenversicherung aufkommen müssen,
schließe viele Betroffene von der Regelung aus. "Humanität darf nicht
am Geldbeutel scheitern. Deutschland und Europa können es sich
leisten, in dieser schrecklichen Krise ein menschliches Gesicht zu
zeigen." so Jung.
Kirchenpräsident Jung ermutigte ausdrücklich Kirchengemeinden,
ankommende Flüchtlinge mit offenen Armen zu empfangen sowie
rassistischen Äußerungen und Aktionen in aufnehmenden Kommunen
entschieden entgegenzutreten. Jung verwies in diesem Zusammenhang auf
die Interkulturelle Woche, die am 21. September beginnt - sie sei
eine gute Gelegenheit, um öffentlich wahrnehmbare Zeichen zu setzen.
"Wir brauchen, insbesondere für Flüchtlinge und Schutzsuchende, eine
neue Willkommenskultur in Deutschland", betonte Jung.
Hannover, 11. September 2013
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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