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MALEDIVEN: Weiterhin kein Platz für Christen / Wahl im Urlaubsparadies brachte kein Ergebnis - Stichwahl erforderlich

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(ots) - Bei der Präsidentenwahl auf den Malediven hat der
erste Wahlgang am vergangenen Wochenende offenbar keinen Sieger
hervorgebracht. In Führung liegt der vor etwa eineinhalb Jahren
abgesetzte Präsident Mohamed Nasheed. Damals wurde ihm vorgeworfen,
den Islam zu wenig voranzubringen, weil er sich zunächst unter
anderem gegen die Todesstrafe aussprach. Nun ist eine Stichwahl
erforderlich, da Nasheed im ersten Wahlgang nicht die erforderlichen
50 Prozent der Stimmen erhielt.

Islam eng mit dem Staat verknüpft

Der Islam ist auf den Malediven so sehr mit der Politik
verflochten, dass der Inselstaat das einzige Land der Welt ist, in
dem es illegal ist, etwas anderes als Muslim zu sein. Die Ausübung
jeder Religion außer dem Islam ist gesetzlich verboten. Die Regierung
betrachtet sich selbst als Hüterin und Verteidigerin des Islam,
Christen werden systematisch verfolgt. Es gilt die Scharia, das
islamische Recht, die u.a. den Ãœbertritt vom Islam zu einer anderen
Religion verbietet. Im September 2011 hat das Ministerium für
Islam-Angelegenheiten das "Gesetz für religiöse Einheit" verschärft
und neue Regeln erlassen. Seitdem ist das Verbreiten
nicht-islamischer Lehren streng verboten.

Strafe auf den Glaubenswechsel

Ein Konvertit aus dem Islam zum Christentum wird, sofern er
entdeckt wird, zunächst festgenommen und zur Rückkehr zum Islam
aufgefordert. Weigert er sich, wird ihm sein Bürgerrecht entzogen,
mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Die wenigen einheimischen
Christen müssen ihren Glauben völlig im Verborgenen leben. Ein
einheimischer Christ sagte gegenüber Open Doors: "Es ist die Hölle in
diesem Paradies zu leben." Auf dem Weltverfolgungsindex von Open
Doors, einer Rangliste der Länder in denen Christen am stärksten
verfolgt werden, belegen die Malediven aktuell den 6. Platz. Open




Doors setzt sich als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit
58 Jahren in mehr als 50 Ländern für verfolgte Christen ein mit
praktischer Hilfe, Schulungen, Seminaren und Literatur.

Kenner der politischen und wirtschaftlichen Situation des Landes
gehen nicht davon aus, dass sich nach der Stichwahl und mit dem neuen
Präsidenten an der Religionsausübung und der Situation für Christen
etwas verändern oder gar verbessern wird. Aber die neue Regierung
wird auch sonst viele ökonomische und soziale Probleme zu lösen
haben. Der Inselstaat ist hoch verschuldet und etwa 50 Prozent der
Jugendlichen sind heroinabhängig. Der Islam ist wohl der wichtigste
Faktor für die Einheit des Landes. Ausländische Christen dürfen ihren
Glauben praktizieren, allerdings ist es streng verboten, Einheimische
zu Veranstaltungen einzuladen. Christliche Literatur darf nicht
eingeführt werden und bis jetzt sind überhaupt nur Teile des Neuen
Testaments in die Landessprache Dhivehi übersetzt worden.



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Datum: 13.09.2013 - 10:46 Uhr
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