ADAC und DEKRA setzen auf Eigenverantwortung statt gesetzlicher Regelung
(firmenpresse) - Die Bevölkerung in Berlin und Brandenburg wird nicht nur immer älter, Senioren sind auch immer häufiger mit dem Auto unterwegs. "Wir müssen die Selbstverantwortung der älteren Autofahrer stärken. Gesetzliche Vorschriften bringen keine Verbesserung der Verkehrssicherheit", erklärten vor diesem Hintergrund übereinstimmend Volker Krane, Vorstand für Verkehr des ADAC Berlin-Brandenburg, und Mario Schwarz, DEKRA Gebietssprecher für beide Bundesländer, am Dienstag (17.09.) bei einem gemeinsamen Pressefrühstück. ADAC und DEKRA sind sich einig, dass die Fahrtüchtigkeit nicht an einem bestimmten Alter festgemacht werden kann, und deshalb freiwillige Angebote bei den sich abzeichnenden Herausforderungen viel erfolgversprechender sind. "Warum soll ein 75-Jähriger nicht mehr Auto fahren können bzw. dürfen, wenn er fit ist", so Krane. "Gerade auch Senioren sind auf das Auto oft angewiesen und haben ein Recht auf Mobilität." In diesem Sinne argumentierte auch Schwarz, der auf die mögliche Nutzung von medizinischen, verhaltensbezogenen und technischen Kompensationsmöglichkeiten hinwies. Dies könnten - freiwillige - Bewegungs- und Reaktionsübungen sowie speziell auf ältere Verkehrsteilnehmer zugeschnittene technische Assistenzsysteme sein.
DEKRA: "Die stetig wachsende Anzahl von Senioren, die im Straßenverkehr verunglücken und dabei verletzt werden, gibt Anlass zur Sorge."
Der DEKRA Gebietssprecher erläuterte, dass der Anteil der Senioren an Unfällen mit Personenschaden in Berlin und Brandenburg gemessen am Anteil an der Gesamtbevölkerung mit 9,0 % bzw. 13,7 % (Stand 2011) zwar noch unterproportional sei, die stetig wachsende Anzahl von Senioren, die im Straßenverkehr verunglückten und dabei verletzt würden, aber Anlass zur Sorge gebe. Mit 1.642 in Berlin bzw. 1.567 in Brandenburg verletzten Senioren liege die Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei 19,1 % bzw. 16,5 %, gegenüber 1995 sogar bei 56,8 % bzw. 64,6 %. Auf der einen Seite gehe die Zahl der getöteten Senioren zurück. Mit 16 getöteten Senioren in Berlin betrage der Rückgang gegenüber dem Vorjahr 11,1 %, gegenüber 1995 sogar 60,0 %. In Brandenburg seien 42 Senioren getötet worden, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 14,3 %, gegenüber 1995 von 44,0 % bedeute. Auf der anderen Seite steige die Zahl der leicht und vor allem schwer verletzen Senioren indes kontinuierlich an und liege in Berlin bei 329 bzw. 1.297, in Brandenburg bei 465 bzw. 1.060.
ADAC: "Seit 2010 ist die Zahl der über 70-Jährigen Autobesitzer in Berlin und Brandenburg um 25 Prozent gestiegen."
ADAC-Vorstand Volker Krane sagte, dass die schnelle Alterung der Bevölkerung und die steigende Automobilisierung der Senioren in der Öffentlichkeit mehr Beachtung finden müssen. Der Anteil der über 65-Jährigen in Berlin wird von jetzt 19,6 % auf 26,4 % im Jahr 2030 steigen. Der Anteil der über 80-Jährigen verdoppelt sich fast. In Brandenburg steigt der Anteil der über 65-Jährigen laut Statistischem Bundesamt von jetzt 22,9 % auf 35,2 % im Jahr 2030 an. Gleichzeitig nimmt der Motorisierungsgrad der Senioren überproportional zu. Alleine in Berlin und Brandenburg ist der Pkw-Besitz bei Senioren über 70 Jahren von 2010 bis 2013 um 25 %, bei den Senioren über 75 Jahren sogar um 35 % bzw. 38 % gestiegen. Damit ist die Automobilisierung der Senioren heute so stark wie noch nie.
Informationen zu den Verkehrssicherheitsangeboten des ADAC wie "Sicher mobil", "FahrFitnessCheck" oder Pkw-Senioren-Trainings oder der DEKRA wie "Mobilitäts-Check für Senioren" finden sich auf den Internetseiten www.adac.de/bbr und www.dekra.de.
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