"SAP AG Invades Silicon Valley": Zukunftsmanagement SAP SE & Standortentscheidung USA
(firmenpresse) - Es handelt sich um den nach Umsatz größten, europäischen Softwarehersteller – sowie der viertgrößten im globalen Ranking: SAP Aktiengesellschaft mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf. Eine Denkfabrik und ein innovatives Unternehmen, welches aktuell den Gegenwind und die Turbulenzen des Globalisierungsprozesses verspürt.
Das Management von SAP macht sich Gedanken zur Zukunftsstrategie des Konzerns. Zwei Punkte sind von Bedeutung und werden – unweigerlich – auch außerhalb des Vorzeigekonzerns diskutiert.
Wo steht SAP hier und heute – und wohin will sich SAP weiter entwickeln? Und wie sieht es mit der Geschäftsentwicklung, den Bilanzen und dem Aktienwert aus? Analysten und Marktexperten beschäftigen sich derzeit mit dem in 2 Wochen anstehenden SAP-Quartalsbericht.
Die Vision und die Standortfrage
Geht es in der Softwarebranche um die Zukunftsstrategie, wird damit beinahe notwendigerweise auch die Standortentscheidung auf die Tagesordnung gesetzt. Aktuell geht es nach offizieller Lesart „lediglich um Gerüchte“, die die Standortentscheidung angeblich nicht betreffen würden. Der Softwarekonzern SAP sah sich zumindest dazu veranlasst, erneut einen Bericht über eine mögliche Verlagerung des Hauptquartiers von Walldorf nach Silicon Valley bzw. in die USA zurückgewiesen, kommentiert jedenfalls die Frankfurter Allgemeine (FAZ). In der "Wirtschaftswoche" klingt dies schon wieder anders. Viele Fragen bleiben. Hartnäckig halten sich Gerüchte, die nicht verblassen wollen.
SAP Co-CEO Bill McDermott
Jung, dynamisch, gut vernetzt und einer der 100 besten IT-Führungspersönlichkeiten: Bill McDermott.
Im Jahr 2002 wurde Bill McDermott zum CEO von SAP America berufen. Dort leitete er zunächst die Geschäfte der SAP in den Regionen Amerika (USA, Kanada und Lateinamerika) und Asien-Pazifik. Im Jahr 2008 wurde McDermott als Leiter des weltweiten Vertriebs in den Vorstand der SAP berufen. Im Februar 2010 rückte Bill McDermott in das Amt des Vorstandssprechers der SAP AG auf. Im selben Jahr wurde er unter den „25 einflussreichsten Führungskräften des Jahres 2010“ gelistet. Zudem wurde McDermott von der Zeitschrift Irish-America für seine hervorragende Führungsleistung in die Liste „Business 100“ aufgenommen.
Das Potential der Softwareriesen: die hochqualifizierten, kreativen Mitarbeiter
Die entscheidende Frage ist, was ich als Manager dem Unternehmen als verantwortlicher CEO perspektivisch mit auf den erfolgversprechenden Weg in die globale Zukunft geben möchte:
"Silicon Valley silicon valley best place to work", so sehen das jedenfalls zahlreiche Manager und HR, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Shareholder. "Silicon Valley is one of those rare areas where the top tech talent is actually being aggressively sought", so das Feedback vieler Professionals.
Wenn ich also als verantwortungsbewusster CEO ein Unternehmen wie SAP als "company for young professionals", eine Basis und zugleich eine Größe in der "next-generation technology" sein möchte, "next-door" zu Microsoft, Google und Apple, kann mein kreatives, schöpferisches unternehmerisches Zentrum nicht mehr in Walldorf sein.
Ein wichtiger Indikator: Employee feedback
Was sagen eigentlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Software-Industrie. Wie äußern sie sich außerhalb der Wahrnehmung der Personalabteilungen, der Hierarchien und der Vorgesetzen.
Ein Feedback am Beispiel von Microsoft:
"Welfare is good. It also has 'benefit of scale'. I mean, if you change one feature or ship one new product, it has the chance of changing the lives of millions of people. That is what some small companies can't offer. They also have very rich resource for career development."
"They provide grass route level of access to developers and multiple opportunities. It's easy to work under the certified trainers assigned throughout the technology evolution."
"Due to recent changes in the review model, Microsoft is a less desirable place to work. The company has become excessively focused on metrics which detracts from focusing on the long term success of the company."
Und jetzt ein Feedback am Beispiel von SAP:
"SAP has passionate senior and executive leadership with lots of game changing innovation and an extremely loyal and dedicated customer base - great place to work and sell."
"Sales driven company. Negative impact on communications and processing due to hierarchy."
"Managers are supportive and fair; Very nice working environment, great people. Benefits are good and there is good sense of cooperation across silos."
Das Mitarbeiter-Feedback von SAP fällt zwar auch gut aus, wirft aber zugleich kritische Erfahrungen auf: bemängelt werden u. a. die Hierarchien, die offenbar begrenzten Innovations- sowie Entwicklungschancen für Mitarbeiter und einige andere Dinge. Fazit: Es gibt Verbesserungsbedarf!
Und nicht nur das. SAP muss Innovationsbereitschaft und Innovationsfähigkeit nach Außen kommunizieren, um den Shareholdern vermitteln zu können, dass es bei SAP keinen Stillstand, sondern eine Phase des Aufbruchs sowie der Weiterentwicklung gibt. Die Umwandlung des Konzerns von einer AG in eine SE (Societé Européenne) ist nicht nur ein Zwischenschritt, sondern objektiv notwendig, um sich den Realitäten des globalen Wandels zu stellen. Dem hat sich logischer- und notwendigerweise die Standortfrage unterzuordnen. Der Standort Walldorf ist m. E. nach (noch) weit davon entfernt, geschlossen zu werden, kann aber nicht als Schaltzentrale für gute Personalpolitik, Kreativität und Entwicklung mit Silicon Valley konkurrieren.
SAP-Kursziele
Negative Kommentare zu SAP haben bereits die Aktien von Europas größtem Software-Hersteller auf den tiefsten Stand seit 12 Monaten gedrückt. Im frühen Handel gaben sie zuletzt um 0,11 % auf 52,84 Euro nach; zeitweise waren die SAP-Aktien bis auf 52,74 Euro gefallen.
Die Analysten von Barclays votieren auf "Equal Weight"; nicht überzeugt hat vor allem das Geschäftsergebnis für das dritte Quartal.
JPMorgan beläßt SAP auf "Neutral" – das Kursziel wird bei 62 Euro gesehen wie belassen. Das Geschäft mit der Cloud sei wahrscheinlich die größte Herausforderung, so die Analysten.
Analysten der Deutschen Bank AG senkten das Kursziel für die SAP-Aktien von 57 auf 56 Euro. Die Einstufung verbleibt beim Votum "Hold".
Um die eigenen Ziele für 2013 noch zu erreichen, müsse der SAP-Konzern im vierten Quartal ein organisches Wachstum der Lizenzerlöse von 6 % generieren. Zur Zahlenvorlage am 21.10.2013 rechnen die Business Analysten für das gerade abgelaufene dritte Jahresviertel mit Lizenzerlösen von 982 Millionen Euro. Der Durchschnitt der Analysten erwartet hingegen etwas mehr: 996 Millionen Euro. Kommen noch negative Währungseffekte hinzu, dürften sich die Prognosen für den Gewinn je Aktie im kommenden Jahr weiter senken.
Ein SAP-Experte zeigte sich ebenfalls verhalten mit Blick auf die anstehenden Quartalsergebnisse. „Wir bleiben bei der vorsichtigen Einschätzung zu SAP mit Blick auf das dritte Quartal“, so die Prognose. Für Bill McDermott, der vor seinem Einstieg bei SAP Präsident des Marktforschungsunternehmens Gartner Inc. war und anschließend als Executive VicePresident für den weltweiten Vertrieb beim Softwarehersteller Siebel Systems verantwortlich gezeichnet hatte, sollte dies ein wichtiges Warnsignal zum Handeln sein.
Sandro Valecchi, Business Analyst und HR
A + U
management consultancy
D-10555 Berlin (Germany)
Valecchi_2004(at)yahoo.ca
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D-10555 Berlin (Germany)
Valecchi_2004(at)yahoo.ca
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