(ots) - Hochschulen erwirtschaften im Jahr 190 Milliarden
Euro. Das sind 7,3 Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts. Sie
tragen zum Wirtschaftswachstum bei als Arbeitgeber, Ausbilder und
Investor und sind ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Das
ergab die Studie "Wirtschaftsfaktor Hochschule" des Stifterverbandes
für die Deutsche Wissenschaft. Danach sind die Auswirkungen in den
Bundesländern sehr unterschiedlich: Die Stadtstaaten profitieren mehr
als die Flächenländer.
Hochschulen führen in ihren Regionen nicht nur zu steigender
Wirtschaftskraft sondern auch zu sinkender Arbeitslosigkeit. Laut
Studie "Wirtschaftsfaktor Hochschule" steigt die Wirtschaftskraft pro
Kopf an einem Hochschulstandort um ein Fünftel oder rund 4.500 Euro
pro Einwohner. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Drittel, also etwa
um 3 Prozentpunkte.
Je nach Größe und Struktur der Hochschule variieren die Effekte in
den Bundesländern. Berlin, Hamburg und Bremen profitieren am meisten
von ihren Hochschulen.
In den Stadtstaaten leben und arbeiten im Verhältnis zur
Einwohnerzahl besonders viele Studierende und Wissenschaftler. Im
Flächenland Baden-Württemberg erhöht sich das Bruttoinlandsprodukt
außerordentlich durch die hohe Anzahl an Hochschulen. Das Saarland
bildet im Bundesländer-Vergleich das Schlusslicht.
Ähnlich sind die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt. Je nach
Bundesland geht die Arbeitslosenquote zwischen 3,5 Prozent (Berlin)
und 0,7 Prozent (Saarland) zurück. Auch hier profitiert
Baden-Württemberg durch die vielen Hochschulen im Land. Sachsen
schneidet aufgrund der hohen Drittmittelerfolge seiner Hochschulen
ebenfalls sehr gut ab.
Mit ihrem Innovationsbeitrag durch Forschung und Wissenstransfer
erreichen die Hochschulen den größten Effekt. Den stärksten
Wirtschaftsfaktor haben demnach Hochschulen mit einem hohen
Drittmittelanteil aus der Wirtschaft. Dadurch kommen zusätzliche
Gelder in die Region. Sie stehen meist für eine exzellente
anwendungsorientierte Forschung sowie eine gut funktionierende
Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft. Die
wirtschaftlichen Aktivitäten der Hochschule selbst spielen dagegen
eine geringe Rolle.
"Wirtschaftsfaktor Hochschule" ist eine Publikation des
Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Autoren suchen
Antworten auf Fragen, wie: Warum sollten Staat und Wirtschaft nicht
an Hochschulbildung und -forschung sparen? Wie hoch ist der Ertrag,
den Hochschulen für Wirtschaft, Staat und jeden Einzelnen
erwirtschaften? Welche Wirkungsmechanismen sind hierfür relevant? Die
Ergebnisse skizzieren das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen der
Investitionen in akademische Bildung und Forschung. Sie basieren auf
zwei Studien des Fraunhofer-Instituts für System- und
Innovationsforschung unter der Leitung von Torben Schubert, die im
Auftrag des Stifterverbandes erstellt wurden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.stifterverband.de/wirtschaftsfaktor-hochschule
Pressekontakt:
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Peggy Groß
Pressereferentin
Tel.: (030) 32 29 82-527
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