PresseKat - Schiffsunfall vor Rügen: Frachter hatte radioaktives Gefahrgut geladen

Schiffsunfall vor Rügen: Frachter hatte radioaktives Gefahrgut geladen

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(ots) - Ein russischer Frachter, der vor der Küste Rügens
in der Nacht zum 18. Oktober mit einer Segelyacht kollidiert war,
hatte radioaktives Material geladen. Nach Recherchen des NDR
Politikmagazins "Panorama 3" (Sendung: Dienstag, 22. Oktober, 21.15
Uhr, NDR Fernsehen) handelte es sich dabei um radioaktives Gefahrgut
der Klasse 7. Dazu gehört unter anderem Uranhexafluorid und
Urandioxid.

Das 100 Meter lange Frachtschiff "Mikhail Lomonosov" aus St.
Petersburg hatte die Segelyacht eines britischen Skippers gerammt.
Die Yacht wurde schwer beschädigt und musste daraufhin mit Hilfe
eines Seenotrettungskreuzers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger in den Hafen von Glowe auf Rügen geschleppt werden.
Die Kollision hatte bei der Yacht einen Mastbruch und einen
Motorschaden verursacht.

Im Gespräch mit "Panorama 3" berichtete der Kapitän der
Segelyacht, dass der russische Gefahrguttransporter sich nicht an die
Seeverkehrsregeln gehalten und die Vorfahrt des kleineren Segelboots
missachtet habe. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie hat
mittlerweile Vorermittlungen aufgenommen.

Nach dem Unfall hatte die "Mikhail Lomonosov" die Fahrt
fortgesetzt. Durch den Nord-Ostsee-Kanal erreichte sie am
Montagmorgen, 21. Oktober, den Burchardkai im Hamburger Hafen und
ließ dort die radioaktive Fracht löschen. Das bestätigte jetzt die
Wasserschutzpolizei Hamburg auf Nachfrage von "Panorama 3". Derartige
Güter werden von Hamburg aus zur Brennelementefabrik in Lingen bzw.
zur Urananreicherungsanlage in Gronau gebracht. Mittlerweile ist das
Schiff der russischen Reederei Northern Shipping Company in Richtung
Antwerpen unterwegs.

Die Hamburger Umweltschutzgruppe "SAND" fordert den sofortigen
Stopp von atomaren Transporten auf dem Wasserweg. Erst im Mai dieses
Jahres war es im Hamburger Hafen zu einem Unfall mit Uranhexafluorid




gekommen, als der Spezialfrachter "Atlantic Cartier" in Brand geraten
war.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040/4156-2304


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Datum: 21.10.2013 - 16:15 Uhr
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