(ots) - Nach der vorzeitigen Auflösung des Parlaments
im August 2013 stehen in Tschechien dieses Wochenende vorgezogene
Neuwahlen an. Die gröĂten Stimmenanteile dĂŒrfte letzten Prognosen
zufolge die sozialdemokratische CSSD erhalten. Die
bĂŒrgerlich-konservativen Parteien mĂŒssen mit Stimmverlusten rechnen.
Da der kommunistischen Partei KSCM ebenfalls gute Chancen eingerÀumt
werden, könnte es zu einer linksorientierten Regierungskonstellation
kommen.
Eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Regierung wird die
BekÀmpfung der Rezession sein. Tschechiens Wirtschaft schrumpft 2013
das zweite Jahr in Folge. FĂŒr das Gesamtjahr wird ein RĂŒckgang des
Bruttoinlandsproduktes um etwa ein Prozent erwartet. "Deutschlands
Nachbarland muss weiter auf einen neuen Aufschwung warten. Erst 2014
ist wieder mit einem leichten Plus der Wirtschaftsleistung zu
rechnen, weil dann auch die wichtigen ExportmÀrkte in Europa mehr
GĂŒter nachfragen", so Gerit Schulze, ReprĂ€sentant von Germany Trade &
Invest in Prag. "Sollte sich der erwartete Linksruck auf die
Regierungsbildung auswirken, dĂŒrfte die bislang sehr strenge
Sparpolitik zugunsten einer Wiederbelebung der Wirtschaft gelockert
werden."
Impulse fĂŒr die Konjunktur hat Tschechien dringend nötig. Die
Industrieproduktion ist im 1. Halbjahr 2013 um vier Prozent gesunken.
So ist beispielsweise der tschechische Fahrzeugbau in diesem Zeitraum
um 13 Prozent eingebrochen. Doch es gibt laut Schulze auch
Lichtblicke: "Tschechiens Maschinenbauer haben sich bisher
erfolgreich gegen die Krise gestemmt. Die Branche konnte ihre UmsÀtze
im 1. Halbjahr 2013 zweistellig ausweiten." Auch die Bahnindustrie
habe im Ausland zum Teil prestigetrÀchtige AuftrÀge erhalten. So hat
die Deutsche Bahn sechs NahverkehrszĂŒge im Wert von 100 Millionen
Euro beim Schienenfahrzeughersteller Skoda Transportation bestellt.
Trotz Krise bleibt Tschechien fĂŒr die deutsche Wirtschaft
attraktiv, rund 4000 Unternehmen haben sich bereits im Nachbarland
niedergelassen. Deutschland wird auch in Zukunft der wichtigste
Handelspartner Tschechiens bleiben. Letztes Jahr betrug der Wert
aller Exporte nach Tschechien mehr als 31 Milliarden Euro und damit
fast doppelt so viel wie nach Japan.
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft fĂŒr AuĂenwirtschaft
und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft berÀt auslÀndische Unternehmen, die ihre
GeschÀftstÀtigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen wollen. Sie
unterstĂŒtzt deutsche Unternehmen, die auslĂ€ndische MĂ€rkte erschlieĂen
wollen, mit AuĂenwirtschaftsinformationen.
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