(firmenpresse) - DGAP-News: Wacker Chemie AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
NACHFRAGESCHUB BEI POLYSILICIUM UND NIEDRIGERE PRODUKTPREISE PRÄGEN
BEI WACKER DAS 3. QUARTAL
31.10.2013 / 07:14
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- KONZERNUMSATZ DES 3. QUARTALS 2013 LIEGT MIT 1,17 MRD. EUR UM 1 PROZENTÃœBER DEM VORQUARTAL UND UM 3 PROZENT UNTER VORJAHR
- EBITDA BLEIBT IM BERICHTSQUARTAL MIT 168 MIO. EUR PREISBEDINGT UM 19
PROZENT UNTER VORJAHR UND WEGEN BESTANDSABBAU BEI POLYSILICIUM UM 11
PROZENT UNTER DEM WERT DES 2. QUARTALS 2013
- PREISDRUCK UND WÄHRUNGSEFFEKTE BREMSEN DAS CHEMIEGESCHÄFT, BEI
SOLARSILICIUM STEIGEN DIE ABSATZMENGEN DEUTLICH
- PERIODENERGEBNIS DES 3. QUARTALS BETRÄGT 5 MIO. EUR
- UMSATZ- UND ERGEBNISPROGNOSE UNVERÄNDERT: IM GESAMTJAHR 2013 ERWARTET
WACKER DEN KONZERNUMSATZ WEITER BEI ETWA 4,5 MRD. EUR, EBITDA UNTER
VORJAHR, JAHRESERGEBNIS SOLL LEICHT POSITIV WERDEN
- NETTO-CASHFLOW FÃœR DAS GESAMTJAHR NUN POSITIV ERWARTET
München, 31. Oktober 2013 - Die Wacker Chemie AG hat von Juli bis September
2013 vor allem dank der kräftig gestiegenen Nachfrage nach Solarsilicium
ihren Umsatz im Vergleich zum Vorquartal leicht ausgebaut. Den Wert des
Vorjahres hat der Münchner Chemiekonzern jedoch wie schon erwartet nicht
erreicht. WACKER erzielte von Juli bis September 2013 Umsatzerlöse von
1.165,4 Mio. EUR (Vj. 1.200,9 Mio. EUR). Das sind 3 Prozent weniger als vor
einem Jahr. Mengensteigerungen haben im Berichtsquartal den Umsatz um rund
112 Mio. EUR erhöht. Niedrigere Preise, vor allem für Solarsilicium und
Halbleiterwafer, haben den Erlös dagegen um etwa 109 Mio. EUR gemindert.
Auch Währungseffekte aus dem starken Euro haben die Umsatzentwicklung
gebremst. Gegenüber dem Vorquartal (1.150,3 Mio. EUR) sind die Erlöse
dagegen um gut 1 Prozent gewachsen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des
WACKER-Konzerns belief sich im 3. Quartal 2013 auf 167,9 Mio. EUR (Vj.
206,1 Mio. EUR). Das sind knapp 19 Prozent weniger als vor einem Jahr und
knapp 11 Prozent weniger als im Vorquartal (188,2 Mio. EUR). Die
EBITDA-Marge liegt bei 14,4 Prozent nach 17,2 Prozent im 3. Quartal 2012
und 16,4 Prozent im 2. Quartal 2013. Das Konzernergebnis vor Zinsen und
Steuern (EBIT) summiert sich von Juli bis September 2013 auf 35,1 Mio. EUR
(Vj. 72,5 Mio. EUR). Die EBIT-Marge liegt entsprechend bei 3,0 Prozent (Vj.
6,0 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf
5,4 Mio. EUR (Vj. 28,8 Mio. EUR) und das Ergebnis je Aktie beträgt 0,09 EUR
(Vj. 0,54 EUR).
Vor allem die nach wie vor niedrigen Preise für Solarsilicium haben die
Ergebnisentwicklung von WACKER im Zeitraum Juli bis September 2013
zurückgehalten. Sie lagen um etwa ein Drittel unter dem Niveau des
Vorjahres. Weiter hat der Verkauf von Solarsilicium aus Vorratsbeständen
das Ergebnis gemindert. Die Preise für Siliciumwafer waren im 3. Quartal
2013 um rund 15 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das EBITDA der drei
Chemiebereiche lag mit 109,6 Mio. EUR (Vj. 113,4 Mio. EUR) in der Summe um
gut 3 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Gegenüber dem
Vorquartal (116,6 Mio. EUR) beträgt der Rückgang rund 6 Prozent. Der Grund
dafür sind niedrigere Preise für einige Produktgruppen, vor allem im
Standardbereich. Auch ungünstige Wechselkurseffekte spielten eine Rolle. Im
EBITDA des Berichtsquartals sind 13,2 Mio. EUR (Vj. 2,1 Mio. EUR) an
einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten
Verträgen mit Polysiliciumkunden enthalten.
Die Prognose von WACKER für das Gesamtjahr 2013 bleibt unverändert. Das
Unternehmen rechnet mit einem Konzernumsatz von rund 4,5 Mrd. EUR (Vj. 4,63
Mrd. EUR). Das EBITDA des Geschäftsjahres 2013 wird unter dem Wert des
Vorjahres (795 Mio. EUR) erwartet. Das Jahresergebnis soll aus heutiger
Sicht leicht positiv ausfallen.
'Durch den Kompromiss im Solarstreit zwischen der Europäischen Union und
China und das weltweit wachsende Interesse an der Solarenergie hat der
Bedarf an Polysilicium weiter stark zugenommen', sagte Konzernchef Rudolf
Staudigl am Donnerstag in München. 'Bei unseren Kunden hat das im 3.
Quartal einen Nachfrageschub ausgelöst. Eine Herausforderung bleiben die
Preise für Solarsilicium. Sie waren um etwa ein Drittel niedriger als vor
einem Jahr. In den Chemiebereichen bremst die nach wie vor schwache
Konjunktur vor allem in Europa unser Geschäft und bringt in vielen
Produktgruppen die Preise unter Druck. Dass der Aufbau unserer
kapitalintensiven Großanlagen jetzt weitgehend abgeschlossen ist und wir
deshalb die Investitionen deutlich zurückgenommen haben, wirkt sich sehr
positiv auf unseren Cashflow und die Verschuldung aus.'
Regionen
Asien war auch im 3. Quartal 2013 der mit Abstand bedeutendste Absatzmarkt
für den WACKER-Konzern. Das Unternehmen erzielte in dieser Region
Umsatzerlöse von 470,3 Mio. EUR (Vj. 481,5 Mio. EUR). Das sind rund 2
Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Chemiebereiche haben in der Summe
ihren Umsatz in Asien auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. WACKER
POLYSILICON konnte dank der stark gestiegenen Absatzmengen das geringere
Preisniveau mehr als ausgleichen und seinen Umsatz steigern. Dagegen haben
vor allem die deutlich niedrigeren Preise das Halbleitergeschäft von
Siltronic in der Region beeinträchtigt. Zudem drückt der schwache Yen das
Preisniveau für Siliciumwafer. Gegenüber dem Vorquartal (448,3 Mio. EUR)
hat WACKER seinen Umsatz in der Region Asien um rund 5 Prozent gesteigert.
In der Region Europa hat WACKER von Juli bis September 2013 einen Umsatz
von 279,6 Mio. EUR (Vj. 282,2 Mio. EUR) erzielt. Das ist knapp 1 Prozent
weniger als im Vorjahr. Die Chemiebereiche konnten in der Summe ihren
Umsatz leicht ausbauen. Dagegen lag das Geschäft mit Halbleiterwafern und
Solarsilicium deutlich unter den jeweiligen Vorjahreswerten. Der Hauptgrund
dafür sind niedrigere Preise. Auch die nach wie vor schwache Konjunktur hat
die Geschäftsentwicklung in Europa gebremst. Gegenüber dem 2. Quartal 2013
(289,2 Mio. EUR) ist der Konzernumsatz in der Region um gut 3 Prozent
zurückgegangen.
In Deutschland beliefen sich die Umsatzerlöse von WACKER im 3. Quartal 2013
auf 170,2 Mio. EUR (Vj. 172,2 Mio. EUR). Das ist knapp 1 Prozent weniger
als vor einem Jahr, aber gut 3 Prozent mehr als im Vorquartal (164,7 Mio.
EUR). Hier machte sich unter anderem bemerkbar, dass sich die Wirtschaft in
Deutschland im europäischen Vergleich verhältnismäßig positiv entwickelt
hat.
In der Region Amerikas blieb der Umsatz mit 202,1 Mio. EUR (Vj. 219,9 Mio.
EUR) um 8 Prozent unter Vorjahr. Deutlich niedrigere Umsätze mit
Halbleiterwafern hatten den größten Anteil an diesem Rückgang.
Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung ebenfalls spürbar gebremst.
Gegenüber dem 2. Quartal 2013 (201,9 Mio. EUR) blieb der Umsatz stabil.
In den unter 'Übrige Regionen' zusammengefassten Märkten beliefen sich die
Umsätze von Juli bis September auf 43,2 Mio. EUR nach 45,1 Mio. EUR im 3.
Quartal 2012 und 46,2 Mio. EUR im 2. Quartal 2013. In der Summe
erwirtschaftete der WACKER-Konzern im Berichtsquartal rund 85 Prozent (Vj.
86 Prozent) seiner Umsatzerlöse mit Kunden außerhalb von Deutschland.
Investitionen und Netto-Cashflow
Im 3. Quartal 2013 hat der WACKER-Konzern 98,2 Mio. EUR (Vj. 291,4 Mio.
EUR) in den Ausbau seiner Produktionsanlagen investiert. Das sind
projektbedingt rund 66 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber dem
Vorquartal (131,3 Mio. EUR) sind die Investitionen um rund 25 Prozent
zurückgegangen. Hier zeigt sich, dass WACKER die kapitalintensiven
Großinvestitionen in neue Anlagen für Vorprodukte im Wesentlichen
abgeschlossen beziehungsweise gestreckt hat.
Im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit stand unverändert der Aufbau des
neuen Polysiliciumstandortes Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Gut
die Hälfte der Investitionen des Konzerns ging im Berichtsquartal in dieses
Vorhaben. Die Fertigstellung der Anlagen ist für Mitte des Jahres 2015
geplant. Am chinesischen Standort Nanjing errichtet WACKER derzeit eine
neue Anlage zur Herstellung von Polyvinylacetat- Festharzen. Sie hat eine
Jahreskapazität von 20.000 Tonnen. Der Bau soll gegen Ende dieses Jahres
abgeschlossen sein. WACKER will mit den neuen Kapazitäten die steigende
Nachfrage seiner Kunden in Asien begleiten.
WACKER hat im 3. Quartal 2013 einen Netto-Cashflow in Höhe von 164,7 Mio.
EUR (Vj. -90,4 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der deutliche Anstieg ist das
Ergebnis der niedrigeren Investitionen und höherer Mittelzuflüsse aus dem
operativen Geschäft, unter anderem durch den Abbau von Vorräten bei
Polysilicium.
Mitarbeiter
Die Zahl der Beschäftigten des WACKER-Konzerns ist im 3. Quartal 2013 um 1
Prozent zurückgegangen. Zum Stichtag 30. September 2013 waren im
Unternehmen weltweit 16.074 (30.06.2013: 16.203) Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland waren zum
Stichtag 30. September 2013 12.399 (30.06.2013: 12.501) Beschäftigte tätig,
an den internationalen Standorten waren es 3.675 (30.06.2013: 3.702)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Geschäftsbereiche
WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2013 einen Gesamtumsatz von 429,4 Mio.
EUR (Vj. 432,1 Mio. EUR) erzielt und damit den Wert des Vorjahres fast
erreicht. Höhere Absatzmengen haben die Geschäftsentwicklung positiv
beeinflusst. Anhaltender Preisdruck vor allem bei Standardprodukten und
ungünstige Wechselkurseffekte aus dem stärkeren Euro haben das Wachstum
jedoch gebremst. Aus diesem Grund ist der Umsatz im Vergleich zum
Vorquartal (437,2 Mio. EUR) um knapp zwei Prozent zurückgegangen. Das
EBITDA von WACKER SILICONES beträgt im Berichtsquartal 59,2 Mio. EUR (Vj.
57,4 Mio. EUR). Das sind rund 3 Prozent mehr als vor einem Jahr und knapp
11 Prozent weniger als im Vorquartal (66,3 Mio. EUR). Damit errechnet sich
für den Zeitraum Juli bis September 2013 eine EBITDA-Marge von 13,8 Prozent
nach 13,3 Prozent im Vorjahr und 15,2 Prozent im Vorquartal.
WACKER POLYMERS erzielte von Juli bis September 2013 einen Gesamtumsatz von
265,4 Mio. EUR (Vj. 274,0 Mio. EUR). Das sind jeweils rund 3 Prozent
weniger als im Vorjahr und im Vorquartal (273,4 Mio. EUR). Die wesentlichen
Gründe für den Rückgang sind niedrigere Durchschnittspreise und ungünstige
Währungseffekte. Diese Faktoren führten auch dazu, dass das EBITDA des
Geschäftsbereichs gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahres zurückgegangen
ist. Es sank um knapp 11 Prozent auf 45,1 Mio. EUR (Vj. 50,5 Mio. EUR). Das
Niveau des Vorquartals (44,4 Mio. EUR) hat der Geschäftsbereich trotz
leicht rückläufiger Preise gehalten. Für die drei Monate Juli bis September
2013 ergibt sich eine EBITDA-Marge von 17,0 Prozent (Vj. 18,4 Prozent). Im
2. Quartal 2013 hatte die EBITDA-Marge 16,2 Prozent betragen.
WACKER BIOSOLUTIONS hat im 3. Quartal 2013 einen Gesamtumsatz von 38,1 Mio.
EUR (Vj. 40,1 Mio. EUR). Der Geschäftsbereich blieb damit um rund 2 Mio.
EUR unter den Werten des Vorjahres und des Vorquartals (40,5 Mio. EUR). Bei
Polymeren für Kaugummirohmasse und bei Cyclodextrinen hat WACKER
BIOSOLUTIONS höhere Mengen abgesetzt. Schwächer entwickelte sich dagegen
das Geschäft mit der Feinchemikalie Acetylaceton. Das EBITDA des
Geschäftsbereichs belief sich im Berichtsquartal auf 5,3 Mio. EUR (Vj. 5,5
Mio. EUR). Das entspricht einer EBITDA-Marge von 13,9 Prozent (Vj. 13,7
Prozent). Im 2. Quartal 2013 hatte der Geschäftsbereich ein EBITDA in Höhe
von 5,9 Mio. EUR und eine EBITDA-Marge von 14,6 Prozent erreicht.
Der Gesamtumsatz von WACKER POLYSILICON lag im 3. Quartal 2013 mit 235,7
Mio. EUR (Vj. 269,1 Mio. EUR) um gut 12 Prozent unter dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber um rund 16 Prozentüber dem Wert des
Vorquartals (203,3 Mio. EUR). Der Geschäftsbereich hat davon profitiert,
dass sich China und die Europäische Union in ihrem Solarstreit auf einen
Kompromiss geeinigt und zumindest vorläufig auf Strafzölle verzichtet
haben. Das hat den Marktteilnehmern Zuversicht gegeben und die Nachfrage
nach Solarsilicium deutlich belebt. In diesem Umfeld hat WACKER POLYSILICON
im Berichtsquartal deutlich mehr Polysilicium abgesetzt als im Vorquartal
und im Vorjahr. Um seinen Vorratsbestand an Solarsilicium abzubauen, hat
der Geschäftsbereich im 3. Quartal seine Produktion zunächst etwas
gedrosselt. Dank der guten Nachfrage ist die Auslastung im Verlauf des 3.
Quartals dann wieder spürbar gestiegen. Gegen Ende September liefen die
Anlagen annähernd mit Volllast. Insgesamt waren die Absatzmengen im
Berichtsquartal deutlich höher als die Produktionsmengen. Die Preise für
Solarsilicium blieben gegenüber dem Vorquartal im Wesentlichen unverändert.
Allerdings sind sie nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Das
EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 46,6 Mio.
EUR (Vj. 78,8 Mio. EUR). Das sind rund 41 Prozent weniger als im 3. Quartal
2012 und rund 27 Prozent weniger als im Vorquartal (64,0 Mio. EUR). Neben
den niedrigen Preisen haben auch der Verkauf von Solarsilicium aus
Lagerbeständen und die im Berichtsquartal insgesamt geringe
Fixkostenabdeckung das Ergebnis geschmälert. Darüber hinaus hat der
Geschäftsbereich im 3. Quartal weniger Anzahlungen und
Schadenersatzleistungen vereinnahmt als von April bis Juni 2013. Das EBITDA
des Berichtsquartals enthält 13,2 Mio. EUR (Vj. 2,1 Mio. EUR) an
einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten
Verträgen mit Polysiliciumkunden. Im Vorquartal hatte der Geschäftsbereich
hier 23,8 Mio. EUR verbucht. Die EBITDA-Marge verringerte sich auf 19,8
Prozent nach 29,3 Prozent im 3. Quartal 2012 und 31,5 Prozent im 2. Quartal
2013.
Das Halbleitergeschäft von Siltronic hat sich im 3. Quartal 2013 weiter
verhalten entwickelt. Auf Grund der schwächeren Nachfrage nach Computern,
Tablet-PCs und Smartphones verlief auch das Geschäft mit Siliciumwafern
branchenweit mit wenig Dynamik. Von Juli bis September 2013 hat Siltronic
einen Gesamtumsatz von 197,1 Mio. EUR (Vj. 234,7 Mio. EUR) erzielt. Das
sind 16 Prozent weniger als vor einem Jahr und knapp 2 Prozent weniger als
im 2. Quartal 2013 (200,1 Mio. EUR). Die Absatzmengen von Siltronic waren
im Berichtsquartal um rund 1 Prozent höher als vor einem Jahr. Gegenüber
dem Vorquartal betrug das Absatzplus etwa 2 Prozent. Das leichte
Mengenwachstum konnte aber den Preisverfall nicht ausgleichen. Die Preise
für Siliciumwafer waren im Zeitraum Juli bis September 2013 um rund 15
Prozent niedriger als vor einem Jahr. Gegenüber dem Vorquartal sind die
Waferpreise nochmals etwas gefallen. Die Maßnahmen, die Siltronic ergriffen
hat, um die Herstellungskosten zu senken und die Auslastung der
Produktionsanlagen zu steigern, zeigen Wirkung. Deshalb hat der
Geschäftsbereich im Berichtsquartal trotz des weiteren Preisverfalls erneut
ein positives EBITDA erwirtschaftet. Es belief sich auf 5,2 Mio. EUR nach
9,9 Mio. EUR im Vorjahr und 9,1 Mio. EUR im Vorquartal. Entsprechend
errechnet sich für das 3. Quartal 2013 eine EBITDA-Marge von 2,6 Prozent
nach 4,2 Prozent im 3. Quartal 2012 und 4,5 Prozent im 2. Quartal 2013.
Ausblick
Die Weltwirtschaft soll in diesem Jahr wachsen und nach den aktuellen
Prognosen der Konjunkturexperten werden sich die Auftriebskräfte im Jahr
2014 weiter verstärken. Dabei bergen die Finanz- und Schuldenkrise in
Europa und das Defizit in denöffentlichen Haushalten der USA unverändert
erhebliche Risiken für die Stabilität der Weltwirtschaft.
Für seine Chemiebereiche sieht WACKER unverändert gute Wachstumschancen in
einer Vielzahl von Branchen, wie zum Beispiel der Bau-, Elektro-, Kosmetik-
und Textilindustrie. Zunehmender Wohlstand, wachsende Mobilität und der
Ausbau der Infrastruktur in vielen Großstädten und Regionen der Welt sorgen
für steigende Nachfrage nach chemischen Produkten aus dem Hause WACKER. Für
das Gesamtjahr 2013 rechnen die Chemiebereiche in der Summe mit einem
leichten Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Auf Grund des zunehmenden
Preisdrucks bei Standardprodukten und angesichts der immer noch schwachen
Konjunktur in Europa wird der Zuwachs allerdings nicht so hoch ausfallen,
wie noch zur Jahresmitte erwartet.
In einem insgesamt rückläufigen Halbleitermarkt erwartet Siltronic, dass
der Umsatz in diesem Jahr den Wert des Vorjahres nicht erreichen wird. Die
Absatzmengen fielen im 3. Quartal 2013 zwar etwas höher aus als im Vorjahr
und im Vorquartal, aber der weiter bestehende Preisdruck im Markt sowie
ungünstige Währungseffekte aus dem US-Dollar und dem japanischen Yen
bremsen die Umsatzentwicklung. Im Einklang mit der Marktentwicklung
erwartet Siltronic, dass die Absatzmengen im 4. Quartal spürbar zurückgehen
werden.
Das Polysiliciumgeschäft von WACKER hat im Berichtsquartal davon
profitiert, dass China und die EU ihren Streitüber den freien Handel mit
Solarprodukten vorläufig beigelegt haben und China bislang keine Strafzölle
auf europäisches Solarsilicium erhoben hat. Das hat die Zuversicht der
Marktteilnehmer gestärkt und die Nachfrage nach Solarsilicium von WACKER
POLYSILICON spürbar belebt. Die endgültige Entscheidungüber Strafzölle auf
nach Europa importierte Solarprodukte aus China soll Anfang Dezember
fallen. Mittel- und langfristig bleibt die Photovoltaikindustrie eine
globale Wachstumsbranche. Das schwächere Wachstum in Europa wird durch die
Potenziale in China, Japan und den USA mehr als kompensiert. Trotz einer
Konsolidierung bei den Produktionskapazitäten bleiben die Preise für
Solarsilicium eine zentrale Herausforderung. Diese sind im 3. Quartal 2013
gegenüber dem Vorquartal im Wesentlichen unverändert geblieben. Sie liegen
aber noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Aus diesem Grund wird der
Umsatz von WACKER POLYSILICON im Gesamtjahr 2013 voraussichtlich spürbar
geringer ausfallen als im Geschäftsjahr 2012.
Die Investitionen des WACKER-Konzerns werden im Gesamtjahr 2013 aus
heutiger Sicht bei etwa 500 Mio. EUR liegen und damit um etwa 50 Mio. EUR
niedriger ausfallen als noch zur Jahresmitte erwartet. Die Abschreibungen
werden in diesem Jahr voraussichtlich ein Volumen von 550 Mio. EUR
erreichen. Bisher war WACKER von einem leicht negativen Netto-Cashflow in
der Größenordnung von -50 Mio. EUR ausgegangen. Nach aktueller Schätzung
wird der Netto-Cashflow nun positiv ausfallen. Hier machen sich die
reduzierten Investitionen und die plangemäßniedrigeren Vorräte positiv
bemerkbar. Bei den Nettofinanzschulden hatte der Konzern bisher das Ziel,
die Marke von 1 Mrd. EUR nicht zuüberschreiten. Sie werden jetzt zum
Jahresende bei unter 900 Mio. EUR erwartet.
Obwohl sich im 3. Quartal 2013 das Geschäft in den Chemiebereichen etwas
schwächer entwickelt hat als zur Jahresmitte erwartet, geht der Vorstand
des WACKER-Konzerns für das Gesamtjahr 2013 unverändert von einem Umsatz in
der Größenordnung von 4,5 Mrd. EUR (Vorjahr 4,63 Mrd. EUR) aus. Eine
maßgebliche Voraussetzung ist dabei, dass die einvernehmliche Lösung des
Solarstreits zwischen China und der Europäischen Union Bestand hat.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird zum
Jahresende 2013, wie schon im Geschäftsbericht 2012 prognostiziert, unter
dem Niveau des Vorjahres (795,4 Mio. EUR) bleiben. Das EBITDA der
Chemiebereiche wird in der Summe den Wert des Vorjahres voraussichtlich
leichtübertreffen. WACKER POLYSILICON wird einen substanziellen
EBITDA-Beitrag leisten, der aber auf Basis der von WACKER zugrunde gelegten
Polysiliciumpreise deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Bei
Siltronic zeigt sich aus heutiger Sicht keine wesentliche Verbesserung des
EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.
Beim Konzernjahresüberschuss gehen die Planungen von WACKER unverändert von
einem leicht positiven Jahresergebnis aus.
Hinweis für die Redaktionen: Der Bericht zum 3. Quartal 2013 steht auf den
Internet-Seiten von WACKER (www.wacker.com) unter Investor Relations zum
Download zur Verfügung.
Eckdaten WACKER-Konzern
Q3 Q3 Veränd. 9M 9M Veränd.
Mio. EUR 2013 2012* in % 2013 2012* in %
Umsatz 1.165,4 1.200,9 -3,0 3.392,0 3.617 -6,2
EBITDA(1) 167,9 206,1 -18,5 520,6 661,5 -21,3
EBITDA-Marge(2) (%) 14,4 17,2 - 15,3 18,3 -
EBIT(3) 35,1 72,5 -51,6 119,8 268,3 -55,3
EBIT-Marge(2) (%) 3,0 6,0 - 3,5 7,4 -
Finanzergebnis -23,4 -14,8 58,1 -59,1 -42,9 37,8
Ergebnis vor Ertragsteuern 11,7 57,7 -79,7 60,7 225,4 -73,1
Periodenergebnis 5,4 28,8 -81,3 25,6 131,7 -80,6
Ergebnis je Aktie (EUR) 0,09 0,54 -83,3 0,45 2,60 -82,3
Investitionen (inkl. 98,2 291,4 -66,3 350,7 722,4 -51,5
Finanzanlagen)
Netto-Cashflow(4) 164,7 -90,4 n.a. 190,8 -294,9 n.a.
Mio. EUR 30.09.2013 30.09.2012* 31.12.2012*1 EBITDA ist EBIT vor Abschreibungen/Zuschreibungen auf Anlagevermögen.
Eigenkapital 2.167,4 2.081,7 2.121,3
Finanzverbindlichkeiten 1.476,4 1.177,4 1.197,2
Nettofinanzschulden(5) 688,1 411,3 700,5
Bilanzsumme 6.589,7 6.748,1 6.492,8
Mitarbeiter (Anzahl am Stichtag) 16.074 16.433 16.292