(ots) - Reporterin Heike Faller plädiert für ein
schnelleres und schnörkelloses Schreiben auch bei langen Artikeln.
Seit sie sich vom Perfektionismus verabschiedet habe, gehe das
Schreiben schneller und ihre Texte gelängen besser, sagt die
Gewinnerin des Henri-Nannen-Preises 2013 im Interview des aktuellen
"medium magazin für Journalisten".
Früher seien 3.000 Zeichen am Tag das Maximum gewesen - bis
Christoph Amend ihr Chef beim "Zeit-Magazin" wurde. Von da an begann
sie, auch einmal 8.000 Anschläge "an einem Arbeitstag
herunterzuhacken". "Ich merkte, der Text wird nicht schlechter, weil
ich nicht mehr so darum kreise, ob etwas gut geschrieben ist."
Eine bestimmte Struktur noch vor dem Schreiben zu suchen habe sie
noch nie getan. "Mein Gefühl sagt mir, wie die Abfolge sein soll.
Meine Struktur besteht aus einer einzigen Frage, die sich durch die
ganze Reportage zieht. Es hat gedauert, bis mir das klar wurde, aber
egal, wie lang die Geschichte ist, es ist nur eine einzige Frage,
nicht drei, nicht fünf." Beim Schreiben selbst versuche sie jede
Ablenkung zu meiden: "So richtig konzentriert bin ich erst nach drei
Stunden ohne E-Mails."
Mehr Details zu ihren Arbeitstechniken verrät Heike Faller im
Interview des "medium magazin für Journalisten". Der Beitrag ist
zugleich der Start einer Werkstatt-Reihe über Reporter. Nächster
Gesprächspartner in der Ausgabe 12/2013 ist Holger Gertz von der
"Süddeutschen Zeitung".
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin "medium magazin für Journalisten",
annette.milz(at)mediummagazin.de, Tel. 0151/23447914