(ots) - Knapp die Hälfte der Finanzunternehmen in
Deutschland verfügt bereits über einen Notfallplan für die Umstellung
auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehr SEPA. Insbesondere Banken
wappnen sich für den Fall, dass ihre Geschäftskunden die eigenen
Systeme nicht rechtzeitig umstellen. Das zeigt die vierte Umfrage des
IT- und Beratungsunternehmens PPI AG zum SEPA-Readiness-Index. Der
Index fasst in einer Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzfirmen bei
der SEPA-Einführung sind.
Die fehlende Akzeptanz der Geschäftskunden und deren mangelnde
Vorbereitung bereiten deutschen Finanzunternehmen bei der
SEPA-Einführung derzeit die größten Sorgen. Denn Banken und
Versicherer selbst sind bei ihrer SEPA-Readiness mittlerweile
deutlich vorangeschritten. Ihre Geschäftskunden hingegen
unterschätzen immer noch den Aufwand der SEPA-Umstellung. "Es ist
höchste Zeit für einen echten Schlussspurt. Vor allem die
Geschäftskunden werden noch stärkere Unterstützung von ihren Banken
brauchen", sagt Dr. Hubertus von Poser, Studienleiter und Experte für
Zahlungsverkehr beim Beratungshaus PPI AG.
47 Prozent der Banken und 43 Prozent der Versicherer haben bereits
einen Notfallplan entwickelt für den Fall, dass Geschäftskunden ihre
eigenen Systeme nicht rechtzeitig zum SEPA-Start umstellen. Die Pläne
umfassen ein Paket von Notmaßnahmen. Dazu zählen Urlaubssperren für
die relevanten Mitarbeiter, eine nochmalige Aufstockung der
Unterstützungskapazitäten, zum Beispiel für Helpdesks, das Anbieten
von Konvertierungsdienstleistungen sowie ein großzügiger Umgang mit
nicht oder nicht vollständig SEPA-konformen Transaktionen in den
ersten Wochen nach dem SEPA-Stichtag am 1. Februar 2014.
94 Prozent der Banken gaben bei der PPI-Umfrage zwar an, dass sie
ihre Geschäftskunden und größtenteils auch Privatkunden inzwischen
aktiv über die SEPA-Umstellung informiert haben. "Ob dies allerdings
ausreicht, eine gewisse Panik zu verhindern, wird sich erst Anfang
2014 entscheiden und hängt von den SEPA-Fortschritten der
Geschäftskunden ab", sagt Zahlungsverkehrsexperte Dr. von Poser. "Ein
weiterer Unsicherheitsfaktor ist, dass kaum eine Bank ihren
Geschäftskunden eine umfassende SEPA-Testumgebung anbieten kann", so
Dr. von Poser.
Bei den Versicherungsunternehmen wiederum haben mehr als 40
Prozent bislang weder ihre Geschäfts- noch ihre Privatkunden über die
SEPA-Umstellung informiert. Etwa ein Fünftel der Assekuranzen hat
auch die eigenen Mitarbeiter noch nicht ausreichend auf den
einheitlichen Euro-Zahlungsverkehr vorbereitet, so weitere Ergebnisse
der PPI-Umfrage. Für die Aufklärung der Versicherten soll im
Wesentlichen der Kundenservice sorgen. Sechs von zehn Kunden erhalten
zudem eine Informationsbroschüre per Post. Darüber hinaus haben vier
von zehn Assekuranzen ein SEPA-Informationsportal eingerichtet, auf
dem alle wichtigen Fragen beantwortet werden sollen. "Intern werden
die Mitarbeiter der Finanzunternehmen häufig durch externe Experten
geschult. Solche Schulungen können im SEPA-Endspurt noch schnell
nachgeholt werden", sagt Dr. von Poser.
Ãœber den "SEPA-Readiness-Index"
Der SEPA-Readiness-Index der PPI AG zeigt die Entwicklung der
SEPA-Einführung in Deutschlands Kreditinstituten und Versicherungen.
Der Index wurde im September 2013 zum vierten Mal ermittelt. Die
erste Befragung fand im August 2012 statt, die zweite im November
2012, die dritte im April 2013. In den Indexwert fließen der aktuelle
sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein.
Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert: Umstellung
auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung
von DTA auf XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung. Die
Studie wurde erneut im Auftrag der PPI AG unter SEPA-Verantwortlichen
aus 30 Kreditinstituten und 30 Versicherungen erhoben.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit mehr als 25 Jahren an den
Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich
für die Finanzbranche tätig. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit
seinen 358 Mitarbeitern 42,4 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.
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