(ots) - Wenige Wochen vor der Einführung des einheitlichen
Euro-Zahlungsverkehrsraums haben deutsche Finanzunternehmen immer
noch technische Schwierigkeiten bei der Umstellung. Die größten
Probleme bereitet die neue SEPA-Mandatsverwaltung. Vier von zehn
Banken sind in diesem Bereich noch schwach aufgestellt. Bei
Versicherungsunternehmen zeigen sich zudem Unregelmäßigkeiten bei der
Umstellung auf IBAN und BIC. Das zeigt die vierte Umfrage des IT- und
Beratungsunternehmens PPI AG zum SEPA-Readiness-Index. Der Index
fasst in einer Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzfirmen bei der
SEPA-Einführung sind.
Eine Hauptaufgabe bei der SEPA-Umstellung ist die Einführung einer
Mandatsverwaltung. Spätestens zum Stichtag 1. Februar 2014 lösen
SEPA-Mandate für die Basis- und Firmenlastschrift alle bisher
verwendeten Abbuchungs- und Einzugsermächtigungen für den
Zahlungsverkehr mit Geschäftskunden ab. Hierzu sind unter anderem
Gläubiger-IDs und Vorankündigungen erforderlich. Vier von zehn Banken
haben die Umsetzungsphase in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen.
Einzelne Geldhäuser wissen zudem nicht, ob sie alle Auflagen im
Bereich der Mandatsverwaltung zum SEPA-Stichtag abgeschlossen haben
werden.
"Banken hatten teilweise ihre eigenen Transaktionen mit anderen
Banken nicht ausreichend im Blick. Deshalb kommt es zu
Schwierigkeiten", sagt Dr. Hubertus von Poser, Studienleiter und
Experte für Zahlungsverkehr beim Beratungshaus PPI AG. Hinzu kommt,
dass die Kreditinstitute die Einführung der Mandatsverwaltung und die
Anpassung der Lastschriftverfahren lange Zeit zu optimistisch gesehen
haben. Noch im April dieses Jahres gingen Banken davon aus, in diesen
Bereichen während der SEPA-Endspurtphase wesentlich besser
aufgestellt zu sein, so weitere Studienergebnisse.
Auch Assekuranzen haben derzeit noch Probleme bei der Einführung
der Mandatsverwaltung und der Anpassung der Lastschriftverfahren.
Hinzu kommen bei jedem fünften Versicherer technische Schwierigkeiten
bei der Umstellung der nationalen Kontonummer und Bankleitzahl auf
ihre internationalen Nachfolger IBAN und BIC, vereinzelt auch bei den
Anpassungen von Überweisungsvorgängen und bei der Umstellung der
Datenformate DTA auf XML. Dennoch gehen alle Versicherer davon aus,
die SEPA-Umstellung bis Februar 2014 vollständig abzuschließen.
Auch die Banken sind dank erheblicher Kraftanstrengungen in den
vergangenen Monaten mittlerweile zuversichtlich, in nahezu allen
Bereichen rechtzeitig fertig zu werden. "Brisant wird es hingegen bei
den Geschäftskunden", sagt Dr. von Poser. Die fehlende Akzeptanz der
Geschäftskunden und deren mangelnde Vorbereitung bereiten deutschen
Banken bei der SEPA-Einführung derzeit die größten Sorgen. "Es ist
höchste Zeit für einen echten Schlussspurt. Vor allem die
Geschäftskunden werden noch stärkere Unterstützung von ihren Banken
brauchen", sagt Zahlungsverkehrsexperte Dr. von Poser. "Ein weiterer
Unsicherheitsfaktor ist, dass kaum eine Bank ihren Geschäftskunden
eine umfassende SEPA-Testumgebung anbieten kann".
Ãœber den "SEPA-Readiness-Index"
Der SEPA-Readiness-Index der PPI AG zeigt die Entwicklung der
SEPA-Einführung in Deutschlands Kreditinstituten und Versicherungen.
Der Index wurde im September 2013 zum vierten Mal ermittelt. Die
erste Befragung fand im August 2012 statt, die zweite im November
2012, die dritte im April 2013. In den Indexwert fließen der aktuelle
sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein.
Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert: Umstellung
auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung
von DTA auf XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung. Die
Studie wurde erneut im Auftrag der PPI AG unter SEPA-Verantwortlichen
aus 30 Kreditinstituten und 30 Versicherungen erhoben.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit mehr als 25 Jahren an den
Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich
für die Finanzbranche tätig. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit
seinen 358 Mitarbeitern 42,4 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.
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