(ots) - In Chile wird diesen Sonntag ein neuer
Staatspräsident gewählt. Letzten Prognosen zufolge liegt die
Kandidatin der gemäßigten Sozialisten, Michelle Bachelet, deutlich
vor ihrer konservativen Mitbewerberin Evelyn Matthei. Aus
wirtschaftlicher Sicht läuft es im Andenstaat auf den ersten Blick
gut: Chile hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen in ganz Lateinamerika,
hohe Devisenreserven und eine sehr geringe Staatsverschuldung. Hinzu
kommt ein für 2013 prognostiziertes Wirtschaftswachstum von 4 bis 4,5
Prozent. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt jedoch weiterhin
angespannt, die starke Nachfrage nach Fachkräften in zahlreichen
Branchen macht sich bemerkbar. Da zahlreiche Großprojekte verschoben
wurden, könnten auch die Auslandsinvestitionen zurückgehen.
Chile ist stark vom Außenhandel abhängig. Aufgrund seines
Rohstoffreichtums spielen Bergbauexporte eine wichtige Rolle in der
Außenwirtschaft und haben einen Anteil von mehr als 15 Prozent am
Bruttoinlandsprodukt des Landes. Kupfer ist das mit Abstand
wichtigste Ausfuhrprodukt des Landes. Gleichzeitig ist man dadurch
auch in hohem Maße von den häufig schwankenden Rohstoffpreisen
abhängig, die sich an der weltwirtschaftlichen Entwicklung
orientieren. "Wichtigster Handelspartner Chiles sind die USA,
allerdings hat in der jüngeren Vergangenheit die VR China sowohl bei
den Ex- als auch bei den Importen stark an Bedeutung gewonnen", so
Siegfried Ellermann, Chile-Experte bei Germany Trade & Invest.
Wirtschaftlich steht Chile solide da, in Sachen Bonität bewegt man
sich auf dem Niveau von klassischen Industriestaaten. Ende Oktober
beliefen sich die Devisenreserven des Landes auf 30,3 Mrd. Euro.
Chilenischen Quellen zufolge belegten deutsche Lieferanten mit in den
ersten neun Monaten 2013 mit 1,8 Mrd. Euro den fünften Rang auf der
Liste der Bezugsländer.
Trotz vielversprechender Wirtschaftsdaten muss sich auch Chiles
neue Regierung mit einigen Problemen auseinandersetzen. Neben einer
ungleichen Einkommensverteilung ist das Thema Bildung ein
Dauerbrenner: "Trotz erheblicher Anstrengungen in den zurückliegenden
zwanzig Jahren ist Bildung in Chile immer noch weitgehend ein
Luxusgut. Nur wohlhabende Familien können die oftmals hohen
Universitätsgebühren bezahlen. Solange es in diesem Bereich zu keinen
weitreichenden Reformen kommt, dürfte auch der Unmut innerhalb der
ärmeren Bevölkerungsschichten nicht so schnell schwinden", so
Ellermann weiter.
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft
und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft berät ausländische Unternehmen, die ihre
Geschäftstätigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen wollen. Sie
unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen
wollen, mit Außenwirtschaftsinformationen.
Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T. +49 (0)30 200 099-173
F. +49 (0)30 200 099-511
Andreas.Bilfinger(at)gtai.com
www.gtai.com
http://twitter.com/gtai_de
http://youtube.com/gtai