(ots) - Drei Hochschulen mit Vorbildcharakter: Wer in
München, Lüneburg oder Leipzig studiert, wird bestens vorbereitet, um
anschließend in einer eigenen Firma sein erlerntes Wissen in die
Praxis umsetzen zu können. Das ist das Ergebnis des Gründungsradars
des Stifterverbandes. Die drei Bestplatzierten zeigen, dass es an
jeder Hochschule eine lebendige Gründungskultur geben kann, egal ob
es sich um eine große oder kleine, staatliche oder private Hochschule
handelt.
Die besten Gründerhochschulen sind:
- Hochschule München (große Hochschule, mehr als 15.000 Studierende)
- Leuphana Universität Lüneburg (mittlere Hochschule, 5.001 bis
15.000 Studierende)
- HHL Leipzig Graduate School of Management (kleine Hochschule,
maximal 5.000 Studierende)
Die drei Hochschulen haben in allen vier Themenbereichen des
Gründungsradars gleichermaßen gut abgeschnitten. Sie haben das Thema
Förderung von Unternehmensgründungen auf beispielhafte Art im
Hochschulalltag verankert (Gründungsverankerung) und die Studierenden
und Wissenschaftler über diesen alternativen Karrierewege aufgeklärt
(Gründungssensibilisierung). Bei Gründungsideen profitieren die
Studierenden oder wissenschaftlichen Mitarbeiter auf besondere Weise
von den Beratungs- und Vermittlungsangeboten ihrer Hochschulen
(Gründungsunterstützung) und werden durch gezielte Aktivitäten bei
ihren Unternehmensgründungen unterstützt (Gründungsaktivitäten).
Jede Hochschule kann im Gründungsradar anhand eines Rankings
erkennen, wo sie steht und wo es noch Entwicklungspotential gibt.
Insgesamt haben die Hochschulen im letzten Jahr 49 Millionen Euro
für die Gründungsförderung ausgegeben. Es gab rund 100
Gründungslehrstühle und mehr als 1.000 Unternehmen, die von
(ehemaligen) Studierenden oder Wissenschaftlern gegründet wurden.
"Studierende und Wissenschaftler bei Unternehmensgründungen zu
unterstützen, wird zunehmend auch von den Hochschulen als eine
wichtige Aufgabe wahrgenommen. Eine lebendige Gründungskultur findet
man überall: An kleinen und großen Hochschulen, an Fachhochschulen
oder Universitäten, an privaten als auch an öffentlichen
Hochschulen," sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender
Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
"Wichtig ist, das zeigt der Gründungsradar, dass engagierte Personen
und gründungsfördernde Strukturen zusammentreffen. Und, es lohnt
sich. Die jeweiligen Regionen einer Hochschule profitieren davon. Die
aus Hochschulen generierten Gründungen können sowohl Motor in
wirtschaftsstarken Regionen als auch Initiator in strukturschwachen
Regionen sein."
Die Wege von der Theorie in die Praxis, vom Hörsaal in die eigene
Firma müssen an vielen Hochschulen durch bessere Strukturen geebnet
werden. Dafür empfiehlt der Stifterverband, die Gründungsförderung
institutionell in den Hochschulen zu verankern und in Lehre,
Forschung und Beratung einzuschließen. Darüber hinaus sollten
zusätzliche Anreize für mehr Gründungsengagement geschaffen werden,
wie zum Beispiel Gründungsfreisemester oder eine Berücksichtigung von
Gründungsaktivitäten bei der leistungsorientierten Besoldung.
Die Politik sollte den Prozess unterstützen, indem sie mehr als
bisher bei der Mittelvergabe an Hochschulen deren Transferaktivitäten
berücksichtigt, so die Empfehlung des Stifterverbandes. Außerdem
sollte die Wirtschaft frühzeitig in den Gründungsförderungs-Prozess
eingebunden werden. Lokale Akteure - wie Verbände, Unternehmen und
erfolgreiche Unternehmensgründer - sollten als professionelle
Ansprechpartner für Gründerinteressierte gewonnen werden.
Der durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
geförderte Gründungsradar ist 2013 zum ersten Mal erschienen und wird
jährlich neu aufgelegt. Er wird am Donnerstag vom Stifterverband auf
der zusammen mit dem Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V.
veranstalteten Tagung "Gründungskulturen schaffen und gestalten" im
Rahmen der Gründerwoche in Berlin vorgestellt.
Die Autoren wollten von allen staatlich anerkannten Hochschulen
wissen, welche Hochschulen die lebendigste Gründungskultur haben und
mit welchen Strategien, Strukturen und Angeboten sie potentielle
Gründerunterstützen.
Weitere Informationen im Netz: www.gruendungsradar.de
Pressekontakt:
Peggy Groß
Pressereferentin
Tel.: 030 32 29 82-530
E-Mail: peggy.gross(at)stifterverband.de