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Präsident Janukowitsch lädt EU und Russland im Vorfeld des Gipfels in Wilna an den Verhandlungstisch ein

ID: 989294

(ots) -
Kiew ist bemüht, die Streitigkeiten bezüglich des
Assoziierungsabkommens (AA) mit der Europäischen Union beizulegen und
Verhandlungen mit allen drei Parteien, der EU, Russland und der
Ukraine, noch vor dem Gipfel der Östlichen Partnerschaft in Wilna zu
organisieren. Dies erklärte der Präsident der Ukraine Viktor
Janukowitsch heute im Rahmen eines Interviews mit fünf ukrainischen
Fernsehsendern. Die Parteien sollten die Beziehungen hinsichtlich der
Freihandelszone mit der EU und den GUS-Staaten sowie die Reduzierung
des Handelsumsatzes, vor allem mit Russland und den GUS-Staaten,
diskutieren, erklärte der Staatschef.

"Wir können unsere wirtschaftlichen Interessen nicht ignorieren,
zumal wir keinen Sicherheitsspielraum haben. Für uns stellt das eine
Bedrohung dar", erklärte Präsident Janukowitsch und rechtfertigte die
jüngste Entscheidung des Ministerkabinetts der Ukraine, die
Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU auf Eis zu
legen. Im Hinblick auf die sich überschneidenden Interessen der
Ukraine mit der EU und Russland betonte der Präsident, das Land solle
eine andere, gleichwertige Ebene der Partnerschaft anstreben.

Was Russland betrifft, so wurde erklärt, Kiew freue sich auf die
Wiederaufnahme der strategischen Partnerschaft mit dem nördlichen
Nachbarn. Die wirtschaftlichen Interessen der Ukraine hätten
Priorität, so der Präsident, und sie stünden im Mittelpunkt des
bevorstehenden Vorsitzes der Ukraine beim GUS-Gipfel 2014.

Die Gasverträge mit Russland stellen auch weiterhin ein Problem
für die Ukraine. Der Preis, den die Ukraine derzeit für russisches
Gas bezahle, 510 USD pro tausend Kubikmeter ohne den 100 USD-Rabatt
von 2010, entspreche nicht dem Marktansatz und müsse angepasst
werden, sagte der Staatschef. "Wir werden Gas dort kaufen, wo es




billiger ist. Egal wo... In Europa liegt der Gaspreis aktuell bei 370
- 380 USD. Wenn wir in Russland günstigeres Gas kaufen können, dann
tun wir das", sagte er.

Innerhalb kurzer Zeit habe die Ukraine einen grossen Sprung in
eine enge Beziehung mit der EU gemacht. Dies könne jedoch auch zu
viele Herausforderungen für das Land darstellen, sagte der Präsident
und betonte, die nationalen Interessen seien der Grund, der die
Ukraine an der Unterzeichnung des AA mit der EU hindere.

Abschliessend sagte Präsident Janukowitsch, die Ukraine zähle auf
die Hilfe des IWF, und er habe persönlich Verhandlungen mit dem Fonds
geführt, allerdings eine negative Antwort erhalten.



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Datum: 28.11.2013 - 00:41 Uhr
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