(ots) - Die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) fordert Bund,
Länder und Kommunen auf, die Vorbehalte in den Schulgesetzen der
Länder gegenüber Inklusion aufzuheben. Daran erinnert sie anlässlich
des heutigen Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung. Die
Kommission fordert zudem die zügige Erarbeitung von Aktionsplänen zur
inklusiven Bildung und die planvolle Überführung von Sonderschulen in
das allgemeine Schulwesen.
"In Deutschland besucht nur jeder vierte Schüler mit besonderem
Förderbedarf eine allgemeine Schule. Wir haben im internationalen
Vergleich einen deutlichen Nachholbedarf", sagt Ute Erdsiek-Rave,
Vorsitzende des DUK-Expertenkreises "Inklusive Bildung". In vielen
Ländern Südeuropas und Skandinaviens sei inklusive Bildung bereits
weit umgesetzt: dort gingen weniger als ein Prozent aller Schüler in
gesonderte Bildungseinrichtungen. "Wir sollten Inklusion als Chance
auf eine bessere Gesellschaft verstehen, in der nicht ausgegrenzt und
abgeschoben wird, sondern alle Menschen ihre Potenziale entwickeln
können. Inklusive Bildung ist gute Bildung", so Erdsiek-Rave.
Um die Umsetzung von inklusiver Bildung voranzutreiben,
veranstaltet die Deutsche UNESCO-Kommission mit neun Partnern am 19.
und 20. März 2014 den Gipfel "Inklusion - Die Zukunft der Bildung" in
Bonn. Er richtet sich an Vertreter aus Politik, Zivilgesellschaft,
Wissenschaft und Bildungseinrichtungen. Auch junge Menschen erhalten
die Chance, sich aktiv in den Gipfel einzubringen. Die Deutsche
UNESCO-Kommission ruft Schüler, Studierende und Auszubildende dazu
auf, sich um die Teilnahme an einem Jugendforum am Vortag der
Konferenz zu bewerben.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wurde 1992 zum
ersten Mal ausgerufen. Weltweit machen am 3. Dezember Organisationen
und Medien auf die Rechte und die Ungleichbehandlungen von Menschen
mit Behinderung aufmerksam. Regierungen, Zivilgesellschaft und
Unternehmen sollen ermutigt werden, die Situation von Menschen mit
Behinderung zu verbessern. Jedes Jahr findet der Aktionstag unter
einem anderen Motto statt: 2013 rufen die Vereinten Nationen dazu
auf, Barrieren abzubauen und Türen zu öffnen für eine inklusive
Gesellschaft und eine Entwicklung für alle.
Weitere Informationen:
Portal Gipfel "Inklusion - Die Zukunft der Bildung"
www.unesco.de/gipfel_inklusive_bildung
Bewerbungsmöglichkeit für Jugendliche um eine Teilnahme an dem
Gipfel www.unesco.de/gipfel_inklusion_jugendforum
Pressekontakt:
Farid Gardizi
Stv. Pressesprecher
0228-60497-0
gardizi(at)unesco.de