(ots) - Wer Flüchtlingen in Seenot hilft, muss mit Strafen
rechnen. Der ehemalige Kapitän der "Cap Anamur" aber hat es getan und
"würde immer wieder so handeln". IM DIALOG spricht Schmidt mit
Moderator Michael Krons über sein Engagement in der
EU-Flüchtlingshilfe.
Sein Fall sorgte für Aufmerksamkeit: Im Juni 2004 ist das deutsche
Hilfsschiff "Cap Anamur" auf Testfahrt zwischen Malta und Italien, da
entdeckt die Besatzung um Kapitän Stefan Schmidt ein vollbesetztes
Schlauchboot auf hoher See. Es handelt sich um 37 Flüchtlinge aus dem
Sudan. Sie sind seit Tagen unterwegs, dem Verdursten nahe. Die "Cap
Anamur" nimmt alle an Bord und rettet die Schiffbrüchigen. Die
italienischen Behörden verweigern die Einfahrt in den Hafen
Siziliens. Schmidt entscheidet trotzdem einzulaufen. Er wird wegen
"bandenmäßiger Schleuserei" verhaftet, sitzt eine Woche im Gefängnis,
die Flüchtlinge werden abgeschoben. Der Prozess in Italien zieht sich
über zwei Jahre hin, Kapitän Schmidt ist finanziell ruiniert. Am Ende
spricht das Gericht die Angeklagten frei. Schmidt bleibt dennoch
dabei: "Ich würde immer wieder so handeln."
IM DIALOG spricht Stefan Schmidt mit Michael Krons über seine
Kritik an der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik der Europäischen
Union, die am 1. Dezember das Grenzüberwachungssystem "Eurosur"
gestartet hat. Neben der Prävention von Kriminalität sollen damit
auch Bootsflüchtlinge geortet werden.
Erneute Ausstrahlung am Sonntag, 8. Dezember 2013, 11.15 Uhr.
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