Valecchi db Teilanalyse SWOT oder wenn Fundamentalanalyse, Chartanalyse oder Effizienzmarkttheorie nicht mehr weiterhelfen
(firmenpresse) - In Zeiten des Umbruchs und der laufenden Regulierungsmaßnahmen ist es eine Herausforderung, Titel der Banken und vor allen Dingen die Institute selbst einer aussagekräftigen Analyse zu unterziehen, die diese Bezeichnung verdient. Dennoch interessieren sich zahlreiche Marktbeobachter dafür, wo die Deutsche Bank 2013 – 2014 steht und wie es um die weitere Entwicklung des Traditionshauses bestellt ist.
Zunächst einmal scheint die Fundamentalanalyse aktuell bei der Betrachtung der Deutschen Bank AG fair und angemessen zu sein. Sie versucht, den fairen oder angemessenen Preis von Wertpapieren („innerer Wert“) zu ermitteln. Im Gegensatz zur Chartanalyse basiert sie nicht auf einer Betrachtung von Börsenkursen, sondern auf betriebswirtschaftlichen Daten und ökonomischem Umfeld eines Unternehmens, den sogenannten Fundamentaldaten. Aber wie sieht das ökonomische Umfeld der deutschen Bank AG konkret aus?
Nach zahlreichen negativen Pressemeldungen scheint es nicht gut auszusehen, was den Konzern der Deutschen Bank AG betrifft: Der deutsche Bankensektor sei unterfinanziert und einsturzgefährdet, meinen einige Analysten wie etwa Paul Gambles, Manager bei dem Finanzunternehmen MBMG International. Seiner Ansicht nach ist insbesondere das größte deutsche Kreditinstitut für gefährdet, denn die Deutsche Bank sei „überwiegend fremdfinanziert“ und eine Katastrophe bereits absehbar, so Gambles. Die Deutsche Bank habe eine „schreckliche“ Finanzbasis, die auf „schlechten Vermögenswerten“ aufgebaut sei. Die meisten Reformen, die seit 2008 umgesetzt worden seien, seien allein dafür entstanden, „den deutschen Bankensektor am Leben zu halten.“ Zudem sei die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank „grauenerregend“, weil lediglich 1,63 % der Finanzgeschäfte mit liquiden Mitteln abgedeckt worden sei.
Experten von Goldman Sachs unterstützen diese Ansicht. Die Deutsche Bank – aber auch die französische Crédit Agricole SA (CASA) – seien so schlecht kapitalisiert, dass sie die ersten Kandidaten für einen Bailout werden könnten. Ich sehe das nicht so. Aber:
Betriebsprüfung 2014: "Balance Sheet Assessment" und "Asset Quality Review"
Der Bankensektor wird im kommenden Jahr einer großen, besonderen Art der Betriebsprüfung unterzogen.Aus den Erfahrungen der letzten Finanzkrise hat die EU sich auf die Gründung einer Bankenunion verständigt. Diese besteht aus 3 Säulen: einem Abwicklungsmechanismus für marode Banken, einer gemeinsame Bankenaufsicht sowie eine gemeinsame Einlagensicherung. Deshalb kann es objektiv – in keiner aktuellen Analyse zur Deutschen Bank – eine m. E. nach unzulässige Vorwegnahme in der Hauptsache geben.
Dem "Balance Sheet Assessment" folgen in den nächsten Monaten – also 2014 – auch eine Überprüfung der Vermögenswerte, "Asset Quality Review", die bereits in diesem Portal schon im Rahmen der Commerzbank-Analyse klar angesprochen wurde: Aufgrund der neuen Regeln für Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten wird aufgrund des neuen Klassifizierungsmodells eine Umbewertung oder Anpassung erforderlich sein. Bilanzielle Abbildung – auch von Sicherungsbeziehungen – müssen unter Beachtung des Transparenzgebotes dem aktuellen Stand des Bilanzrechts entsprechen; Transparenz ist ebenso Pflicht bei der Abbildung von Portfolio- und Makrosteuerungen. Eine stärkere Verknüpfung der Rechnungslegung mit dem Risikomanagement bedingt eine Vereinfachung bei den Voraussetzungen für das Hedge Accounting.Im Anschluss daran wird der große Stresstest durch die EZB durchgeführt werden.
Im Fokus der Prüfer steht u. a. das Anlagevermögen (Assets). „Ich gehe davon aus, dass es weitere Wertberichtigungen geben wird“, sagte der für Finanzstabilität zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret gegenüber der "Wirtschaftswoche."
Kritische Stimmen meinen, die Bilanzen der Banken seien derart mit Derivaten „verseucht, die ein Ausfallrisiko von bis zu 48 Billionen Euro ausmachen könnten“, so die Bedenkenträger, die sich auf eine vage, extreme Worste-Case Schätzung stützen. Auch aus diesem Grund sei das größte deutsche Kreditinstitut auch schon in den Fokus von Finanzermittlern der EU-Kommission gelangt. Zusammen mit 12 anderen Banken sollen geheime Preisabsprachen beim Handel mit Derivaten erfolgt sein. Darin sollen Börsenbetreiber am Eintritt in den Markt für Kreditausfallversicherungen gehindert worden sein, um die eigenen Gewinn-Margen aufrecht zu erhalten.
Zwar basiert das Verfahren auf Methoden der Bilanzanalyse sowie auf einer Reihe von aktienkursbezogenen Kenngrößen, wie z. B. der Dividendenrendite oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis. Aber das ist nicht alles:
Positiv ist der bei dem Traditionshaus der (über-)große Marktwert, verbunden mit einer Marktkapitalisierung von fast 5 Milliarden USD; die Deutsche Bank AG ist nachwievor ein hoch kapitalisierter Titel. Positiv ist zudem ein anhaltend starkes Analysteninteresse und insbesondere ein KGV von 6,71 (erwartetes PE für 2015). Der erwartete PE-Wert (Kurs-Gewinn-Verhältnis) gilt für das Jahr 2015.
Das Leistungs- und Produktportfolio ist m. E. nach gut. Als Multispezialbank und global Player bietet die Deutsche Bank AG den Kunden eine breite Palette an Bankdienstleistungen an. Rundumbetreuung von der Kontoführung über die Beratung bei der Geld- und Wertpapieranlage bis hin zur Vermögensverwaltung und Vorsorgeplanung zur Verfügung ist ein gewichtiger Servicebestandteil der Deutschen Bank AG.
Ein gutes Marktstanding bescheinigen ihr Standard & Poor's, Moody's Investors Service und Fitch Ratings.Die Deutsche Dank Aktie „kaufen“ würden mit Votum der zweiten Dezemberwoche 2013 die Credit Suisse Group("Outperform"), Barclays Capital, DZ-Bank AG und Bankhaus Lampe KG.
Der Ausblick ist positiv: „Die deutschen Banken haben das Gröbste hinter sich“, vermerkte Moody's-Analystin Katharina Barten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Die Institute haben große Fortschritte beim Abbau von Risiken und bei der Stärkung ihrer Kapitaldecke gemacht. Darum könnten sie krisenhafte Entwicklungen heute besser verkraften.“
So erhält man zwar einerseits aus der Fundamentalanalyse ein Kursziel, das Hinweise auf unter- und überbewertete Aktien bzw. Unternehmen gibt – und damit Impulse für eine als Value-Investing bezeichnete Handlungsstrategie am Aktienmarkt ausstrahlt. Aber: Die Wirksamkeit der Fundamentalanalyse steht, ebenso wie die der Chartanalyse, im Widerspruch zur Effizienzmarkttheorie. Denn nach der Effizienzmarkttheorie ist es mit keinem der beiden vorgenannten Verfahren möglich, systematisch höhere Erträge zu erzielen, als der jeweilige Markt.
Das ökonomische Lagebild lässt sich demnach weder mittels Fundamentalanalyse, noch Chartanalyse oder Effizienzmarkttheorie zufriedenstellend erfassen.
Welche Maßnahmen kennzeichnen die innere Struktur der Deutschen Bank AG und wie entwickelt sich die Geschäftsausrichtung auf wichtigen Märkten?
Der Vorstandsbereich des größten Bankenkonzerns in Deutschland hat organisatorisch-strukturelle Entscheidungen getroffen, um mit dem Aufbau eines effektiven, strategischen Risikomanagements (RM) und einem Risikomanagement im „internen Kontrollsystem“ (kurz: IKS) das Traditionshaus im Bankensektor wieder zukunftsfähig zu machen. Das Jahr 2014 wird die Deutsche Bank AG mit der Implementierung einer neuen Stabstelle Risk Management einleiten und insbesondere ein neues Überwachungssystem einrichten, damit das Unternehmen aus der Dauerkrise findet.Diese Aufgabe kommt Dr. Thomas Poppensieker zu. Die Presseabteilung der Deutsche Bank AG hat dies in nachfolgender Meldung wie folgt bestätigt:
„Herr Dr. Thomas Poppensieker wird mit Wirkung zum 1. Januar 2014 in die Deutsche Bank eintreten. Er wird bereichsübergreifend als Sonderbeauftragter die Führung bei der Stärkung der Kontrollstrukturen über Geschäfts- und Infrastrukturbereiche hinweg übernehmen. Hierbei berichtet er an die Co-Vorsitzenden des Vorstands, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, und hat seinen Dienstsitz in Frankfurt. Er kommt von McKinsey & Company, wo er als Direktor die deutsche Risikomanagement Practice, die europäische Banking Risk Practice und die Market & Trading Risk Service Line leitet.
Die weitere Stärkung der Kontrollinstrumente ist ein Kernelement der Strategie 2015+. In der neu geschaffenen Position ist Poppensieker für die Umsetzung eines Programms zur bereichsübergreifenden Stärkung der Kontrollstrukturen verantwortlich.
Jürgen Fitschen und Anshu Jain, Co-Vorsitzende des Vorstands, sagten: Wir freuen uns, dass Thomas Poppensieker uns bei der weiteren Stärkung der Kontrollfunktionen, die ein entscheidender Bestandteil unserer Strategie 2015+ sind, unterstützen wird. Er ist ein anerkannter Experte mit fundierter Erfahrung im Bereich Risikomanagement und Regulierung. Dr. Poppensieker verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Beratung von Banken bei Risikomanagement- und Kontrollprojekten. Er ist Mitglied im Vorstand des Frankfurter Instituts für Risikomanagement und Regulierung (FIRM). Als Mitglied der Expertengruppe zu Bankthemen beriet er die Europäische Kommission zur neuen Regulierung einschließlich Basel III. Thomas Poppensieker studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bayreuth und promovierte an der Universität Köln im Bereich Finanzen“, so der Pressedienst der Deutschen Bank AG.
Begrifflich beinhaltet Risikomanagement, jedenfalls im weiteren Sinn, den Umgang mit allen Risiken, die aus dem Führungsprozess und den Durchführungsprozessen in einer Unternehmung entstehen können und beschränkt sich nicht nur auf die Handhabung versicherbarer Risiken (Insurance Management). Während die Unternehmungsführung grundsätzlich die Realisierung der generellen Unternehmungsziele verfolgt, will das generelle Risikomanagement als ein Bestandteil der Führung eine Abweichung von diesen Zielen verhindern. Die Notwendigkeit eines Risikomanagements ergibt sich aus einer Reihe gesetzlicher Bestimmungen (z.B. Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, Sarbanes-Oxley-Act, Mindestanforderungen an das Risikomanagement MARisk (BA), IFRS), aus Anforderungen des Deutschen Coporate Governance Kodex (DCGK), aus dem IDW PS 340 sowie den DIN ISO Normen 31000. In besonderer Weise ist die Bedeutung eines institutionalisierten Risikomanagements durch die Regelungen des 1998 in Kraft getretenen Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hervorgehoben.
Pflichten nach § 91 II Aktiengesetz
Der Vorstand einer Aktiengesellschaft ist nach § 91 II AktG verpflichtet, „geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden”.
Diese Verpflichtung umfasst eine Einrichtung und den Betrieb eines Risikomanagementsystems, das sich am allgemeinen Führungsprozess orientiert und in einzelne Phasen unterteilbar ist. Es verwundert allerdings, dass der Vorstand der Deutschen Bank AG erst nach zahlreichen Skandalen – und ein Ende ist noch nicht in Sicht – jetzt, zum Ende des Geschäftsjahres 2013, die Notwendigkeit der Implementierung eines Sonderbeauftragten erkennt.
Die Stabsstelle Poppensieker ist zwar dem Vorstand der Deutschen Bank direkt unterstellt, er selbst gehört aber nicht dem Vorstand und dem erweiterten Führungsgremium des Hauses an, jedenfalls noch nicht. Seine Aufgaben, Risiken identifizieren, Risiken analysieren und bewerten, Maßnahmen festlegen, Risiken beobachten und die Unternehmenssteuerung anpassen (evaluieren), wird Dr. Thomas Poppensieker , Verfasser von „Strategisches Risikomanagement in deutschen Großbanken“ (Deutscher Universitätsverlag 1997), erfüllen können, soweit interne, verkrustete Strukturen im Unternehmen dies nicht konterkarieren. So behauptete der Vorstandsbereich der Deutschen Bank – sinngemäß – den Geschäftsbereich in London (Libor; Fixing; Trading) mit Blick auf weit reichende Vollmachten und einem „Vertrauensvorschuss“ nicht so überprüft zu haben, wie es ex ante betrachtet wahrscheinlich erforderlich und geboten gewesen wäre. Und CRO Stuart Lewis zeichnet bislang verantwortlich für Risikomanagement, Recht, Compliance, Unternehmenssicherheit, Treasury und Corporate Governance auf Vorstandsebene des Hauses. Wie wird die Stabsstelle Poppensieker mit dem ChiefRisk Officer zusammen arbeiten (können)? Eine Aufgaben – und Interessenkollision, zumal unter „Alphatieren“, scheint m. E. nach unvermeidlich zu sein.
Deshalb wird Dr. Poppensieker nur dann erfolgreich operieren können, wenn er tatsächlich die Möglichkeit bekommt, die Risiken (und Strukturdefizite) zu identifizierten und diese Risiken bewerten zu können. Die Bewertung erfolgt üblicherweise in den Dimensionen der Eintrittswahrscheinlichkeit (E) und der möglichen Schadenshöhe (S) bei Eintritt. Kann wegen mangelnder Datenbasis keine quantitative Einschätzung (z.B. über Risikomaße wie den Value-at-Risk oder Cash-Flow-at-Risk) erfolgen, müssen die Risiken anhand von qualitativen Größen umschrieben werden. „Eine Visualisierung mithilfe von Risikoportfolios erweist sich dabei hilfreich“, so einige Experten im Risk Management. Wichtig erscheint im Rahmen der Bewertung ferner die Analyse und Beurteilung des Zusammenwirkens einzelner Risiken auf die Unternehmung. Nicht selten ergeben sich nämlich aus einer Interaktion wenig bedeutsamer Einzelrisiken im Ergebnis bestandsgefährdende Risiken, die andere Maßnahmen der Risikosteuerung erfordern, so z. B. Weber, J./Weißenberger, B./Liekweg, A. (Risk Taking and Reporting: Unternehmerisches Chancen- und Risikomanagement nach dem KonTraG) u.a.
Geschäftsausrichtung und wichtige Märkte
Was die Geschäftsausrichtung auf wichtigen Märkten angeht, ergibt sich m. E. nach ein ambivalentes Bild.
Mittelstand und KMU-Business
Bisher hat sich die Deutsche Bank AG jedenfalls noch nicht als handfester Partner für den Mittelstand etablieren können. Dabei ist das KMU-Business durchaus lohnend. Der kleine Mittelstand - Handwerksbetriebe, Familienunternehmen, Gemeinschaftspraxen von Ärzten oder Rechtsanwälten - ist fest in der Hand der Sparkassen und Volksbanken. Laut der "Diagnose Mittelstand" des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) halten die Sparkassen und die Landesbanken einen Marktanteil im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen von rund 43 %, die Kreditbanken von etwa 24 % und die Genossenschaftsbanken von ca. 16 %. Vom KMU-Business konnten sich die Großbanken lediglich einen Marktanteil von etwa 12 % sichern.
Asia Pacific Region
Auf wichtigen Märkten – insbesondere in Asien – konnte die Deutsche Bank AG noch keine nachhaltigen Akzente setzen. Denn seit 2010 kündigt die Deutsche Bank an, ihr überdurchschnittliches Wachstum in Asien fortsetzen zu wollen: "The Asia Pacific region has always played an important role in Deutsche Bank's international strategy."
Zwar will die Deutsche Bank von der Öffnung des chinesischen Marktes besonders stark profitieren; die Geschäfte machen derzeit aber andere, obwohl mit der ehemaligen Deutsch-Chinesische Bank (PinyinDéhuáyínháng) ein traditionsbehafteter Anknüpfungspunkt gegeben wäre. Im Licht der erwarteten Wirtschaftsreformen wolle man sich zunächst einmal positionieren, um organisch und durch Zukäufe zu wachsen. Die Zuversicht gründet auf der Hoffnung, dass die angekündigten Reformen des Kapitalmarktes einen Ausbau des Marktanteils ausländischer Banken erlauben werden.
Derweil hat sich die Konkurrenz mit den größten chinesischen Banken zusammengetan, die ihrerseits aber die Verbindungen inzwischen wieder gelöst hat. Die Partnerschaften der Frankfurter mit kleineren Banken brachten ihnen einem Bericht zufolge in den vergangenen 4 Jahren prozentual zweistellige Wachstumsraten. Bislang liefert das Asien-Pazifik-Geschäft 11 % des Konzernertrages. Der Anteil soll sich bis 2015 allerdings verdoppeln.
China ist zugegebenermaßen ein schwieriger Markt für Banken aus Europa. Frankreichs zweitgrößte börsennotierte Bank, Société Générale, hat im harten asiatischen Markt keine guten Erfahrungen gemacht. Sie ist - nach der Bank of America und ING - bereits das dritte internationale Geldhaus binnen 5 Jahren, welches sich unter dem Druck der wachsenden Konkurrenz in dem Segment aus Asien zurückzieht. Société Générale, abgekürzt SG, ist eine der wichtigsten Geschäftsbanken Frankreichs und gehört zusammen mit dem Crédit Lyonnais und der BNP Paribas zu den 3 ältesten Geschäftsbanken überhaupt.
Dessen ungeachtet plant die niederländische Bank ABN Amro Group NV bei ihrer Auslandsexpansion mehr Mitarbeiter im kommenden Jahr im Rohstoffbereich in Asien einzustellen.
Was den Handel mit Swaps betrifft, ist der asiatische Markt noch interessant: "Trading on swap is well established in Asia and European hedgefunds are also considering it, mainly as a way of avoiding transaction taxes. But despite the appeal of the products, increased regulation means potential disruption is looming for users", so eine fachliche Einschätzung aus Asien.
ETF Market Review
Die Deutsche Bank Research zeigt im "Europe Monthly ETF Market Review" von 11/2013 zeigt die nachfolgende Entwicklung "Flows":
Globaler ETF-Markt: Die ETF-Branche verzeichnete im November weltweit erneut eine starke Nachfrage. Nach Zuflüssen im September und Oktober erreichten die Nettozuflüsse im November im weltweiten ETF-Markt nun 17,9 Milliarden US-Dollar. Erneut führend bei den Mittelzuflüssen war der US-Markt mit 14,2 Milliarden Dollar. Besonders beliebt waren dort erneut Aktien-ETFs. Ihnen flossen im November netto 14,5 Milliarden US-Dollar zu, während Renten-ETFs leichte Abflüsse verzeichneten. Die Zuflüsse in den europäischen ETF-Markt lagen nur knapp unter dem Vormonatsniveau. Nach Zuflüsse in Höhe von 2,9 Milliarden Euro im Oktober waren es im November immerhin noch 2,8 Milliarden Euro. Lediglich der asiatische ETF-Markt musste geringfügige Abflüsse hinnehmen.
Europäischer ETF-Markt: Was Aktien anbelangt, so verzeichneten im europäischen ETF-Markt wie bereits im Vormonat alle Aktien-Segmente Nettozuflüsse. Insgesamt lagen sie im November bei 2,4 Milliarden Euro und damit sogar noch etwas höher als im Oktober. Gesucht waren vor allem ETFs auf Aktienmärkte der Industriestaaten. Hier legten die Investoren Gelder in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar an. Die db X-trackers ETFs auf den MSCI World sowie auf den MSCI Europe zählten dabei zu den am stärksten gesuchten ETFs im November. Auch alle anderen Aktien-ETF-Segmente legten bei den Zuflüssen erneut zu. Beliebt waren Sektor-ETFs, allen voran Produkte aus dem Finanzsektor mit Zuflüssen in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro. Aber auch Strategie- und Style-ETFs verzeichneten Zuflüsse.
Zuflüsse am europäischen ETF-Markt konnten auch Renten-ETFs verbuchen. Ihnen flossen nach 1,0 Milliarden Euro im Vormonat nun 0,6 Milliarden Euro zu. Stärkstes Segment waren Staatsanleihen mit Zuflüssen in Höhe von 0,7 Milliarden Euro, gefolgt von Unternehmensanleihen (0,2 Milliarden Euro). Aus Geldmarkttiteln flossen dagegen 0,3 Milliarden Euro ab. Der db X-trackersiBoxx Euro Sovereigns Eurozone Yield Plus, der die Entwicklung der Staatsanleihen mit den höchsten Anleiherenditen innerhalb der Eurozone widergibt, zählte im November wieder zu den Top-ETFs nach Zuflüssen.
Rohstoffsektor: Wie schon in den Vormonaten mussten Rohstoff-ETPs erneut Abflüsse hinnehmen. Hier zogen Anleger im November 238 Millionen Euro ab. Zwar verbuchten Gold-ETPs mit 201 Millionen Euro die stärksten Abflüsse, doch gegen diesen Trend verzeichnete der db Physical Gold ETC Zuflüsse in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro und war damit mit Abstand beliebtester Rohstoff-ETP im November.
Beliebteste Indizes : Auf der Aktienseite standen vor allem ETFs auf breit gestreute Indizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den EuroSTOXX 50 im Fokus der Anleger. Dagegen wurden ETFs auf einzelne Aktienmärkte wie den DAX, MSCI Russia oder MSCI USA verkauft. Bei den Renten-ETFs verzeichneten Indizes auf Staatsanleihen der Industriestaaten die höchsten Zuflüsse.
Image, Vertrauen und erstklassige Kundenbeziehungen
Dr. Thomas Poppensieker wird nicht das "Image-GAP" der Deutschen Bank lösen können. In der Liga, in der die Deutsche Bank AG spielt, zählen fast ausschließlich erstklassige Industrie-, Bank- und Staatsadressen; der zweite Platz gilt in dieser Elite schon als „Verlierer.“
Im Skandal um die Manipulation von Referenzzinssätzen hat die EU-Kommission die Deutsche Bank mit einer Strafe von 725 Millionen Euro bedacht. Die Höchststrafe für den deutschen Branchenprimus ergibt sich, weil er nach Untersuchungen der EU sowohl beim Euribor- als auch beim Liborskandal beteiligt war. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte zu außergewöhnlichen Höhe der Geldbuße: „Es geht um Bestrafung und Abschreckung.“ Die EU-Kommission sei fest entschlossen, Kartelle im Finanzsektor zu bekämpfen und zu sanktionieren. Almunia zeigte sich empört über das Ausmaß der Absprachen: „Die Manipulation der Zinssätze betrifft Millionen von Verbrauchern, etwa weil Hypotheken-Zinsen daran gekoppelt sind.“
Aber nicht allein der Finanzplatz Europa kämpft um die Wiederherstellung des Vertrauens. Top-Manager des weltgrößten Vermögensverwalters "Blackrock" und Mitgründer Robert Kapito fordert: Amerikas Finanzzentrum „muss sich neu erfinden“; „Die Wall Street hat großen Nachholbedarf in Sachen Technologie, Risikokontrolle und Compliance“, sagt Kapito. Die Finanzbranche habe viel verpasst: „Jetzt zahlt sie den Preis dafür.“
Fazit: 2014 bedeutet für den Bankensektor zunächst ein umfangreicher Bilanzcheck, "Balance Sheet Assessment" und "Asset Quality Review"; ob ein objektiv nicht auszuschließendes Billionen Euro-GAP vorliegt, kann nur ein qualifiziertes Lagebild ergeben. Das Ergebnis wird definitiv die Performance der Titel im Bankensektor beeinflussen und falls alles gut gehen sollte, könnte dies im zweiten oder dritten Quartal 2014 zum Turnaround bei den Bankaktien führen. Die Fundamentalanalyse ist zweifellos ein wichtiges Instrument für die Bewertung von Aktien, kann aber oftmals einen Konzern nur in Fragmenten erfassen und an den Jahresabschlüssen orientiert. Und es bedeutet auch nicht, dass damit künftige Kursentwicklungen sicher vorhersehbar sind, weil viele Kursentwicklungen irrational begleitet werden und eine Vielzahl weiterer Ereignisse den Geschäftsverlauf einer Bank – so oder so – begleiten. Die Deutsche Bank AG kämpft um ihren erstklassigen Ruf. Noch Fragen?
Sandro Valecchi, Analyst
A + U
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D-10555 Berlin (Germany)
Valecchi_2004(at)yahoo.ca
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