(ots) - Vor einem Jahr begann Frankreichs Armee die
Operation Sérval in Mali, um islamistische Gruppen im Norden des
westafrikanischen Staates zu bekämpfen. Oberflächlich sei damit eine
Stabilisierung gelungen, meint der Tuareg-Experte Georg Klute
gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe):
"Die französischen Truppen haben die islamistischen Gruppen gestoppt
und aus den Städten vertrieben." Die Befriedungsstrategie des seit
September amtierenden, gewählten malischen Präsidenten Ibrahim
Boubacar Keita (IBK) beurteilt der Ethnologieprofessor der
Universität Bayreuth skeptisch: "IBK setzt, was den Norden angeht,
offensichtlich auf eine Strategie des Abwartens. Die säkulare
Tuareg-Bewegung MNLA soll zermürbt werden. IBK hat ganz eindeutig
gesagt: Alles kann verhandelt werden außer Autonomie und
Unabhängigkeit. Das aber sind die Hauptforderungen der Tuareg und das
macht eine Verhandlungslösung quasi unmöglich." Ein Jahr nach Beginn
der französischen Intervention sei Mali am Ausgangspunkt der
Staatskrise angekommen: "Vor dem Putsch im März 2012 und vor der im
Monat darauf folgenden Rebellion."
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