(ots) - Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg
oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des
Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort
vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen.
Der IWF ist weder der Ort, noch ist die Zeit reif für eine
grundsätzliche Neujustierung der internationalen Währungstektonik.
Der Fonds ist nach wie vor US-dominiert. Was es dem
nordamerikanischen Finanzminister Geithner leicht machte, die
Währungspolitik Chinas als letztliche Ursache der globalen
Ungleichgewichte darzustellen. Das aber ist mitnichten der Fall.
Vielmehr zollt die Art und Weise, wie sich die Nachwehen der globalen
Finanzkrise in den jeweiligen volkswirtschaftlichen Strukturen
niederschlugen, ihren Tribut. Und in den USA steht es dabei nicht zum
Besten. Dessen ungeachtet setzt man hier noch auf überkommene Rituale
und will die allseits greifbare Relativierung der globalen Omnipotenz
der US-Währung nicht wahrhaben. Auf ein zeitgemäßes Bretton Woods mit
einer Ankerwährung, die weder durch die Hegemonie des US-Dollars noch
die einer anderen Valuta geprägt ist, wird man sich indes so lange
nicht verständigen können, wie alle Beteiligten ihr Heil noch in
einer grenzenlosen währungspolitischen Souveränität sehen. Darauf
wird derzeit gesetzt. Protektionismus und Abwertungsrituale haben -
trotz der Beschwörung liberaler Glaubenssätze - Konjunktur.
Vielleicht bis zur nächsten Krise.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715