(ots) - Keine Frage: Die Situation der Bevölkerung in der
Zentralafrikanischen Republik (ZAR) ist katastrophal: Nach UN-Angaben
sind 785 000 Zentralafrikaner auf der Flucht und 2,2 Millionen
auf Nothilfe angewiesen. Schnelle humanitäre Hilfe ist unabdingbar.
Dass Frankreich einen guten Teil der Krise in der ehemaligen Kolonie
durch seine Interessenpolitik seit 1960 selbst zu verantworten hat,
hilft den Hilfesuchenden nicht weiter. Keine Frage: Außer Frankreich
ist kein europäisches Land bereit und auch kaum in der Lage, in der
ZAR mit militärischen Mitteln Stabilisierungsversuche zu unternehmen.
Und ohne ein Mindestmaß an Stabilität ist angesichts marodierender
christlicher und muslimischer Milizen Hilfe für die Helfer ein
unkalkulierbares Risiko. Frankreich zu entlasten, wie es Deutschland
und die EU nun offenbar anpeilen, ist nachvollziehbar. Entwickelt
sich die ZAR zu einem zweiten Somalia, zu einem zerfallenden Staat,
der terroristischen Gruppen ein Rückzugsgebiet verschafft, wäre dies
sicher nicht nur für Frankreich ein potenzielles Problem. Der Vorrang
des militärischen Ansatzes greift indes ob in ZAR oder zuvor in Mali
zu kurz: Langfristig lassen sich diese Länder nur stabilisieren, wenn
für die breite Bevölkerung Einkommensperspektiven geschaffen werden.
Darüber wird beim EU-Außenministergipfel nicht einmal diskutiert.
Handelspolitisch wird Afrika weiter als Rohstofflieferant
festgeschrieben. Wiederkehrende Krisen sind die logische Folge.
Wem kann man bloß noch trauen? Das wird sich jetzt wohl in dem
einen oder anderen Wohnzimmer gefragt werden. Denn ausgerechnet
Deutschlands beliebtester Verein, der ADAC, hat bei des Deutschen
liebster Sache, dem Auto, getrickst. Der Vertrauensverlust dürfte
immens sein. Eigentlich könnte man sich fragen, warum das so schlimm
sein soll. Schließlich gilt das Sprichwort: »Traue keiner Statistik,
die du nicht selbst gefälscht hast.« Doch an irgendetwas will man
doch glauben können und alle Statistiken kann man nicht selbst
fälschen. Und genau damit macht der ADAC seine Geschäfte.
Milliardenschwere Umsätze macht der Verein damit, dass Deutschlands
Autofahrer ihm vertrauen. Ob Autokosten und -vergleiche, Fragen zum
Verkehrsrecht oder die Planung mit dem Pkw-Auto - bei so ziemlich
allem, was mit der motorisierten Fortbewegung zu tun hat, schauen die
Deutschen zuerst darauf, was der ADAC empfiehlt. Deswegen sind die
»geschönten« Zahlen zur Umfrage bezüglich des »Lieblingsautos der
Deutschen« nicht nur etwas hochgerechnete Daten. Viele Menschen
werden sich nun fragen, wo der Verkehrsclub ansonsten nicht ganz die
Wahrheit gesagt hat. War ihr neuer Viertürer etwa doch nicht der
Beste seiner Klasse? Die Frage ist, was den Autofahrern nach diesem
Vertrauenscrash noch bleibt. Vielleicht nur noch die Bahn, das Rad
oder eigenen Beine.
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