(ots) - Der European M&A Construction Monitor von Deloitte
zeigt: Die Zahl der Transaktionen einschließlich M&As lag 2012 in der
europäischen Baubranche leicht über dem Vorjahr, allerdings bei
weniger grenzübergreifenden M&As - und auch 2013 blieben die
Aktivitäten etwa auf diesem Niveau. In Deutschland wie auch
europaweit tätigen vor allem finanzstarke Baukonzerne vermehrt
Zukäufe, um sich für künftige Herausforderungen strategisch
aufzustellen. Andere Unternehmen stoßen Sparten ab, die nicht zum
Kerngeschäft gehören, um entsprechende finanzielle Mittel zu
generieren. Gerade Letzteres wird sich in den kommenden Jahren noch
verstärken. Insgesamt gab es in der Bauindustrie im Jahr 2012
europaweit die meisten Insolvenzen aller Branchen, jedoch scheint der
Abwärtstrend gestoppt oder zumindest verlangsamt.
"Seit 2009 liegt die Transaktionszahl in der europäischen
Bauindustrie in etwa auf demselben Niveau - mit leichten
Schwankungen, denn die schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere im
Süden Europas haben die Unternehmen noch im Griff. Darin begründet
sich auch das relativ geringe Volumen der einzelnen Deals, an dem
sich auch 2014 wenig ändern wird", kommentiert Michael Müller,
Partner und Leiter Real Estate bei Deloitte.
Kaum Bewegung bei M&As
In 2012 gab es in der europäischen Baubranche insgesamt 122 Deals
- eine Steigerung von 18 gegenüber 2011 und genau im Durchschnitt von
2009 bis 2012. Im ersten Halbjahr 2013 lag die Zahl bei 58 und damit
um 14 niedriger als im Vergleichszeitraum 2012. Der Wert von 244
Transaktionen aus 2007 scheint bis auf Weiteres nicht in Sicht,
insgesamt wird mit einer Stagnation auf aktuellem Level gerechnet.
Vorbereitung auf die Zukunft
Einige, vor allem größere und finanzstarke Konzerne bereiten sich
auf die erwarteten strategischen Herausforderungen der nächsten Jahre
vor: Sie tätigen gezielt Zukäufe, die ihnen neue, profitable
Geschäftsfelder etwa im Bereich Services erschließen.
Diversifizierung heißt hier die Devise, sowohl das Produktspektrum
als auch die regionale Marktpräsenz betreffend. Im Jahr 2012 stammte
knapp ein Viertel der Einkünfte der größten europäischen Baukonzerne
aus Bereichen abseits ihres Kerngeschäfts. Insgesamt erzielten die am
stärksten diversifizierten Unternehmen die besten Resultate.
Diversifizierung im Fokus
Attraktive Ãœbernahmeobjekte waren 2012/2013 vor allem Unternehmen
im Service- und Infrastrukturbereich sowie Hersteller aus dem Umfeld
der Bauwirtschaft wie z.B. der Gebäudetechnik. Mit Blick auf die eher
geringe Größe der entsprechenden Firmen blieben die Dealvolumina
jedoch vergleichsweise klein. Eine zentrale Rolle bei der
Diversifizierung spielen das Life-Cycle-Management und die
entsprechenden DBFM(O)-Verträge (Design, Build, Finance, Maintain,
Operate) für ein integriertes Serviceangebot. Trotz leicht sinkender
Margen sehen viele Konzerne nach wie vor hier die attraktivsten
Wachstumspotenziale.
Konzentration aufs Kerngeschäft
Ein gegenläufiger Trend ist das gezielte Abstoßen von
Geschäftsfeldern und die Konzentration auf das Kerngeschäft, um im
Preiskampf mithalten zu können und dabei durch Aufstockung der
R&D-Aktivitäten optimale Qualität zu liefern. Auch dieser Trend
dürfte sich in den kommenden Jahren verstärken.
Deutschland: Aktivität leicht über europäischem Schnitt
Beide Tendenzen sind auch in Deutschland zu erkennen. Dabei lag
die Zahl der Transaktionen in den vergangenen Jahren hier
vergleichsweise hoch - und wird auch in naher Zukunft auf diesem
Niveau verharren. Zu erwarten sind hauptsächlich Deals mit mittlerem
Volumen, der Schwerpunkt wird auf der Erschließung neuer
Kompetenzfelder oder Regionen liegen. Ein nach wie vor umstrittenes
Thema sind dabei PPPs, obwohl gerade im öffentlichen Bereich ein
massiver Investitionsstau besteht.
Internationalisierung mit Risiken
Über die Hälfte ihres Umsatzes erzielten die Top-50-Unternehmen
der Branche 2012 im Auslandsgeschäft. Die Margen der am stärksten
internationalisierten Konzerne lagen unter anderem wegen der
entsprechenden Markteinstiegskosten etwas niedriger als beim eher
binnenmarktorientierten Wettbewerb. Der Trend zur
Internationalisierung schien sich 2012 abzuschwächen, erstarkte im
ersten Halbjahr 2013 aber erneut. Entsprechend niedrig lag 2012 die
Zahl der grenzübergreifenden Deals: Ihr Anteil betrug 29 Prozent
gegenüber 40 Prozent im Vorjahr.
Pleitewelle verebbt?
Auch 2012 und 2013 war die Baubranche eine der am härtesten von
der Krise betroffenen Sektoren. Trotz leichter Erholungssignale gab
es 2012 die meisten Insolvenzen aller Branchen. Der Abwärtstrend
scheint jedoch gestoppt - was darauf hinweist, dass einige
Unternehmen in ihrer Strategieausrichtung erfolgreich sind. Dazu
haben oft auch die Banken beigetragen, die ebenfalls ein starkes
Interesse an der Insolvenzvermeidung haben. Auf der anderen Seite
wächst die Attraktivität der Branche für Private-Equity-Investoren.
"Nach allgemeiner Einschätzung steht die Branche vor einer
Konsolidierungsbewegung, was sich derzeit aber noch nicht in
wachsenden Transaktionen niederschlägt. Nach wie vor sind knappe
Margen die Realität. Der Trend zu stärkeren Internationalisierung und
Diversifikation wird auch in 2014 anhalten", schließt Michael Müller.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/hNe4e zum
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Ende
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