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neues deutschland: Zur Bundeswehr

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(ots) - »Wir können nicht zur Seite schauen, wenn Mord und
Vergewaltigung an der Tagesordnung sind«, sagt die
Verteidigungsministerin. Oh doch, wir können es nicht nur -
Deutschland tut es, Tag für Tag in vielen Regionen der Welt. Was
freilich kein Grund sein darf, dort Menschen Hilfe zu verweigern, wo
wir helfen können. Also: Mehr Bundeswehr nach Mali und Zentralafrika?
Selbst wenn man Militärinterventionen - sprich Kriege - für das
richtige humanitäre Mittel halten sollte, muss man doch klar deren
Auftrag und Ziel benennen, bevor man Soldaten in Marsch setzt und den
Feuerbefehl erteilt. Von der Leyen sagt, Frankreich erwartet
Unterstützung. Und weiter? Was haben wir mit postkolonialen Träumen
unserer Nachbarn zu schaffen? Sie fürchtet, dass bei einem deutschen
Zögern andere Krieg führen - ohne Bundeswehr. Gibt's absurdere
Argumente? Die Ministerin selbst verbindet eine deutsche
Afrika-Stabilitätssafari mit wirtschaftlichen Erwägungen. Dabei denkt
sie gewiss nicht daran, dass Mali einer der größten
Baumwollproduzenten Afrikas ist. Auf der Website des
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
liest man lohnendere Gründe: »Wichtigstes Exportgut ist inzwischen
Gold... Im Norden des Landes wird nach Erdöl und Erdgas gesucht.
Weitere Rohstoffe, die in Mali vorkommen, sind Kalk, Phosphat, Marmor
und Diamanten. Sie werden jedoch noch kaum gefördert.« Manch einer
mag sagen, solche Ãœberlegungen sind nur doppelt linke Politfolklore.
Na und? Lieber einmal mehr nachdenken, als in ein neues Afghanistan
zu treiben.



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