(ots) - Sie werden gefasst darauf sein, was kommt. Heute.
Morgen. Die Protestwelle gegen den alten und neuen Brustsponsor, das
weiß Werders Führungsetage, wird kommen. Sie wird aber auch wieder
abebben. Bleiben wird am Ende - das haben die vergangenen anderthalb
Jahre gezeigt - nur ein anhaltend unterschwelliges Rumoren, mit dem
sich leben lässt. Man hat sich ja schon längst daran gewöhnt, danach
kräht kein Hahn. Es ist eben schwierig, dem Publikum einen Deal zu
verkaufen, den Teile der eigenen Kundschaft als einen Pakt mit dem
Teufel verstehen. Die Bauchschmerzen sind nachvollziehbar - zu
schlecht beleumundet war das Unternehmen in der Vergangenheit, zu oft
steht die gesamte Branche am Pranger, zu groß ist immer noch das
Misstrauen. Ob nun begründet oder nicht. Darf man sich aber auch
positiv zu Wiesenhof äußern? Die Antwort lautet: Ja, man darf. Denn
mit diesem Sponsor hat Werder offenbar einen Partner gefunden, der
ein nachhaltiges Interesse an einer längerfristigen Zusammenarbeit
hat - und dies zu einem Zeitpunkt, an dem Werder Bremen als
Werbeplattform zusehends uninteressanter wird. Schließlich muss sich
der einstmalige Champions-League-Klub momentan ernsthaft mit dem
Gedanken einer drohenden Zweitklassigkeit auseinandersetzen. Seine
Konkurrenten heißen heute nicht mehr FC Bayern und Borussia Dortmund,
sondern SC Freiburg und 1. FC Nürnberg. Deren Werbeeinnahmen aber
entsprechen kaum mehr als der Hälfte dessen, was Werder Bremen
weiterhin mit der Wiesenhof-Brust erlösen wird. Dass in dieser
prekären Situation ein Sponsor zu Bedingungen verlängert, die dem
Marktwert eines Vereins mit europäischen Ansprüchen entspricht, ist
heute ein Glücksfall für Werder. Und in letzter Konsequenz ein
Wettbewerbsvorteil auf dem Platz. Die Grün-Weißen werden das Geld
dringend brauchen, um sich wirtschaftlich, aber auch sportlich zu
konsolidieren. Egal, ob in Liga eins oder zwei. Die Bauchschmerzen,
die gibt's gratis dazu.
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