(ots) - Die kubanische Staatsführung zeigt sich nach
Ansicht von Hans Modrow reformbereit. Dies erklärte der letzte
SED-Regierungschef der DDR nach einem Besuch des Karibik-Staates
gegenüber der Berliner Tageszeitung "neues deutschland" (
Donnerstagausgabe). Während Partei und Regierung der DDR in den 80er
Jahren keinerlei Bereitschaft gezeigt hätten, Reformen und einen
Prozess der Umgestaltung in Angriff zu nehmen, orientiere man in Kuba
sowohl auf Bewahrung als auch Entwicklung des Sozialismus. Modrow,
derzeit Vorsitzender des Ältestenrats der LINKEN, sieht das auch als
Folge eines anderen Politikstils von Raúl Castro. Seit mehr als drei
Jahren sei vor allem der aktuelle Staats- und Regierungschef Raúl
Castro "noch stärker bemüht zuzuhören und zu erfahren, was in der
Bevölkerung diskutiert wird". Die Regierung wolle wissen, "ob die
Reformen Wirkung zeigen. Es ist hier eine Beweglichkeit in der
Politik und Wirtschaft vorhanden, die es in der DDR seit Mitte der
80er Jahre nicht mehr gab."
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