(ots) - Verrostete Rohre, verkalkte Lamellen, Dreck und
Feuchtigkeit - hinter den Kulissen der renommierten Medizinischen
Hochschule Hannover (MHH) sieht es nach einem Bericht des Hamburger
Magazins stern zum Teil aus wie in einem Hinterhoflabor.
In mehreren Gebäuden gammeln alte Klimaanalagen vor sich hin.
Fotos und Dokumente, die dem stern vorliegen, dokumentieren ein
veraltetes und schlecht gewartetes System. Offenbar wird an dieser
Stelle seit Jahren gespart. Zudem münden die Schmuddelschächte
ausgerechnet in diverse Operationssäle, wo die Luft so keimfrei wie
möglich zu sein hat, um Infektionen zu verhindern. Lediglich eine
einzige Lage Hochleistungsfilter scheint diese Keimfreiheit derzeit
noch zu gewährleisten - als letzte Bastion zwischen offenen Wunden
und Staub aus den Schächten.
Gutachten weisen seit Jahren auf diverse Probleme mit der Lüftung
hin, außerdem auf Mängel beim Brandschutz. Vieles ist den
Verantwortlichen offenbar schon lange bekannt. In einem internen, dem
stern vorliegenden Schreiben heißt es, der Zustand eines
Gebäudeblocks mit mehreren OP-Räumen habe sich "in den letzten 2-3
Jahren hinsichtlich der hygienischen Bedingungen und der zum großen
Teil nicht mehr verfügbaren Ersatzteile der technischen Anlagen
rapide verschlechtert". Bislang scheint niemand zu Schaden gekommen
zu sein. Doch in dem Dokument heißt es weiter, die
Patientenversorgung in diesem Block sei "mit erheblich gestiegenen
Risiken verbunden".
Zur Frage des stern, inwiefern die Mängel inzwischen behoben
wurden, äußert man sich bei der MHH nicht konkret. In einer
Stellungnahme heißt es, dass Geld beim Wissenschaftsministerium
Niedersachsen beantragt wurde, um in zwei Gebäuden die Lüftung zu
erneuern. Der erste Schwung soll 2014 umgesetzt werden, für das
zweite Haus sei "der Planungsprozess mit dem Ziel der
schnellstmöglichen Umsetzung" gestartet.
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