(ots) - Der im US-Militärgefängnis Bagram inhaftierte
Deutsch-Afghane Ahmad S. soll von Afghanistan in die USA überstellt
werden. Das sagten Angehörige seiner Familie dem Hamburger Magazin
stern, nachdem ein Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes am vergangenen
Sonntag erstmals Zugang zu dem Terrorverdächtigen erhalten hatte.
Aussagen von S. gegenüber der CIA hatten kürzlich für weltweites
Aufsehen und Terrorwarnungen in Europa gesorgt.
Familienangehörige von Ahmad S. werfen deutschen
Sicherheitsbehörden vor, ihn nicht an der Ausreise ins
pakistanisch-afghanische Grenzgebiet gehindert zu haben. Laut stern
versuchten Beamte der Bundespolizei dies zwar am 4. März 2009,
standen aber vor dem falschen Flugzeug. Zuvor habe ein Verwandter in
Hannover die Polizei ausdrücklich gewarnt, S. sei mit seinem jüngeren
Bruder Sulaiman möglicherweise "in ein Terrorcamp unterwegs oder im
schlimmsten Fall als Selbstmordattentäter".
Laut dem Magazin taucht Ahmad S. auf Terror-Videos der Islamischen
Bewegung Usbekistan (IBU) auf. Er habe sich mehrfach telefonisch aus
der Dschihadisten-Hochburg Mir Ali in Nordwasiristan bei
Familienmitgliedern in Hamburg gemeldet. "Ich möchte mit der ganzen
Familie ins Paradies", zitiert der stern aus Abhörprotokollen. Kurz
nachdem Ahmad S. Ende Juni der Familie telefonisch seine Rückkehr
nach Deutschland angekündigt hatte, sei er vor dem Haus eines
Verwandten in Kabul festgenommen worden, berichtet der stern weiter.
Am Tag der Festnahme habe er bei der deutschen Botschaft in Kabul
einen Reisepass beantragen wollen. Etwa zur gleichen Zeit, so der
stern, sei in Pakistan der Deutsch-Syrer Rami M. unter ähnlichen
Umständen in Haft geraten. Auch er wollte bei der Botschaft einen
Pass beantragen und sei auf dem Weg zur deutschen Vertretung in
Islamabad verhaftet worden - nach einem Hinweis des
Bundeskriminalamtes an die pakistanischen Sicherheitskräfte.
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