(ots) - Der Ausstieg aus dem Atomausstieg hielt in
Deutschland nicht lange an. Nachdem das marode Atomkraftwerk Daiichi
im japanischen Fukushima am 11. März 2011 havariert war, bekam die
Bundeskanzlerin und ehemalige Umweltministerin Angela Merkel
Muffensausen: Die wenige Monate alte Laufzeitverlängerung der
Atomkraftwerke wurde - mit kleinen Korrekturen - wieder
zurückgezogen, die acht ältesten Kraftwerke sofort abgeschaltet. Die
Vorstellung einer Stromversorgung ohne Atomkraft mündete -
angestachelt von den vier großen Atomunternehmen - ohne Umwege in die
Angst vor einer Stromlücke. Verschiedene Konzepte schlugen daraufhin
als Favorit für eine Brückentechnologie den Ausbau von Gaskraftwerken
vor. Die können die von Sonne und Wind produzierte Energie speichern
und deren Ausbau daher unterstützen. Als neue Brückentechnologie hat
die nach dem Fukushima-Unglück eingesetzte Strahlenschutzkommission
nun Jodtabletten verordnet: Sie sollen in einem Umkreis von 50
Kilometern um Atomkraftwerke herum verteilt werden. Die Tabletten
können natürlich keine Energie erzeugen, stattdessen sollen sie bei
einer Havarie die gesundheitlichen Auswirkungen abfedern. Besser als
mit Jod und Gas die Lebenszeit der Bürger zu vertrödeln, sollte die
Bundesregierung die Atomkraft endlich wirklich aufgeben - ein
Ausstieg, wie von der Umweltorganisation Greenpeace gefordert,
bereits bis 2015 und zwar allumfassend: keine Urananreicherung in
Deutschland und keine Kredite für Atombürgschaften anderswo.
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