(ots) - Nach dem Prozess gegen den ehemaligen
FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß vor dem Landgericht München II
bleiben weiterhin wichtige Fragen offen. Die wahre Dimension des
Falls sei in dem Verfahren vergangene Woche nicht aufgeklärt worden,
sagte ein Insider in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern.
"Die tatsächlichen Beträge, um die es geht, konnte die Justiz gar
nicht nachvollziehen. Die meisten Kontounterlagen sind ja erst kurz
vor Prozessbeginn vorgelegt worden."
Tatsächlich sei es im Fall Hoeneß um höhere Beträge gegangen als
bislang bekannt. "Er hatte zeitweise Werte von 600 Millionen
Schweizer Franken auf seinem Konto" - also ungefähr 400 Millionen
Euro. "Das Vermögen schwankte kräftig. Da gab es auch kurzfristig
Ausschläge in zweistelliger Millionenhöhe."
Der Informant, der im Gespräch mit dem stern anonym bleibt, ist
einer der Insider, die mit ihrem Wissen das Steuerstrafverfahren
gegen Uli Hoeneß im Januar 2013 in Gang brachten. Damals berichtete
der stern über ein geheimes Fußballkonto mit der Nummer 4028BEA bei
Vontobel. Hoeneß zeigte sich daraufhin selbst an. Das Kürzel BEA
steht für das Konto-Passwort "Beaufort".
Hoeneß bestreitet, ein Vermögen in dieser Größenordnung besessen
zu haben. Zudem erklärte er vor Gericht in München, es seien keine
Gelder auf andere Konten abgeflossen.
Der geheime Informant behauptet im Gespräch mit dem stern nun das
Gegenteil: "Über die Jahre wurden auch immer wieder sehr hohe Beträge
auf Konten bei anderen Schweizer Banken transferiert, etwa bei Credit
Suisse und Julius Bär". Wer hinter jenen Nummernkonten steckte, sei
allerdings nicht ersichtlich.
Hoeneß war angeblich nicht der einzige Prominente des FC Bayern,
der Geld bei der Vontobel hatte. "Auch Spieler des FC Bayern hatten
ein Konto bei der Bank", so der Insider, "da geht es aber um
überschaubare Summen im niedrigen Millionenbereich."
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