(ots) - Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) wird ihre
Ankündigung vom September 2013, die Forscher der Berliner
Humboldt-Universität um Prof. Giselher Spitzer zu verklagen, nicht
wahrmachen. Das teilte die NADA der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe) mit. Die Forscher
hatten in ihrer Studie "Doping in Deutschland von 1950 bis heute" der
NADA eine Behinderung ihrer Recherchen vorgeworfen. »Die NADA hat
Herrn Prof. Spitzer aufgefordert, nicht weiter zu behaupten, man habe
die Arbeit des Forschungsteams durch eine 'Herausgabeverweigerung von
Dokumenten und Unterlagen behindert'. Eine Klage hat die NADA derzeit
nicht eingereicht«, schrieb die Agentur mit der Begründung: »Die
Anschuldigungen gegenüber der NADA wurden bislang nicht weiter
aufrecht erhalten oder öffentlich wiederholt.« Spitzer will sich zwar
nicht erneut dazu äußern, doch stellt er gegenüber "nd" klar: »Von
meinen Aussagen und Standpunkten trete ich nicht zurück.«
Derweil hat die Bundesregierung in einer Antwort auf eine kleine
Anfrage der LINKEN im Bundestag mitgeteilt, es sei noch nicht darüber
entschieden worden, ob die Dopingvergangenheit Deutschlands nach 1990
weiter erforscht werden soll. Die Untersuchungen zu diesem Zeitraum
hatten die Berliner Forscher nach Streitigkeiten um Finanzierung und
Datenschutz nicht beendet. Die Regierung will zunächst die Ergebnisse
der Steiner-Kommission abwarten, die der Deutsche Olympische
Sportbund eingesetzt hatte, um Handlungsempfehlungen für den DOSB zu
entwickeln. »Die Bundesregierung verschiebt die Verantwortung auf die
Kommission und ist nicht die treibende Kraft«, kritisiert Andre Hahn,
sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag. »Ich kann
nicht erkennen, dass ernsthaft nach neuen Erkenntnissen für die Jahre
nach 1990 geforscht werden soll.«
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