Weser-Kurier: Zum Verhältnis Deutschland-China schreibt Felix Lee im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 29. März 2014:
(ots) - Kurz nach seinem Amtsantritt hatte David Cameron
den Dalai Lama empfangen und damit erwartungsgemäß den Zorn Pekings
auf sich gezogen. Dieser Schritt hätte dem britischen Premierminister
sicherlich hohen Respekt eingebracht, wäre er Anfang dieses Jahres in
Peking nicht auf Knien angekrochen gekommen, um chinesische
Investitionen nach London zu locken. Das empfand selbst Peking als
anbiedernd. Deutschland hingegen setzt in seinem Verhältnis zur
chinesischen Führung auf Beständigkeit. Der eine oder andere mag die
Menschenrechts-Leier als Feigenblatt empfinden. Auch Bundespräsident
Gauck hatte beim Empfang des chinesischen Präsidenten dazu nichts
Neues hinzuzufügen. Doch das ist gar nicht nötig, denn wo es
Gemeinsamkeiten gibt, wird kooperiert, und Differenzen werden ebenso
angesprochen. Deutschland ist eines der wenigen Länder, das die
Menschenrechte überhaupt noch offensiv anspricht. Chinas miserablen
Ruf wird auch Gauck nicht über Nacht verbessern. Doch der
chinesischen Zivilgesellschaft ist bereits geholfen, wenn sich über
unaufgeregte Verhandlungen im Hinterzimmer die Haftbedingungen
einzelner Menschenrechtsaktivisten verbessern. In Zeiten feiger
Charaktere à la Cameron ist das schon ein Erfolg.
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Datum: 28.03.2014 - 19:54 Uhr
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